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Nidwalden

Jetzt darf der Nidwaldner Landschreiber Hugo Murer endlich gehen

Landschreiber Hugo Murer und Landratssekretär Armin Eberli wurden im Parlament verabschiedet. Dabei flossen auch Tränen.
Von links: Der pensionierte Landschreiber Hugo Murer, Regierungsrat Alfred Bossard, der neue Landschreiber Armin Eberli und alt Landratspräsidentin Regula Wyss bei der Verabschiedung im Theatersaal des Kollegi Stans. (Bild: Philipp Unterschütz (Stans, 26. August 2020))

Christian Glaus

Elf Jahre Landschreiber, davor 18 Jahre Landratssekretär, insgesamt fast 40 Jahre für den Kanton Nidwalden gearbeitet: Diese Bilanz lässt sich sehen. Gestern wurde Hugo Murer endlich in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Eigentlich sollte er im März in Pension gehen, doch die Pandemie und die Corona-Erkrankung seines Nachfolgers Armin Eberli durchkreuzten die Pläne.

Regierungsrat Alfred Bossard liess es sich nicht nehmen, zur Verabschiedung Murers in dessen Personaldossier zu wühlen. Es sei dünn, verriet Bossard. «Ich habe kein anderes Arbeitszeugnis gefunden. Hugo Murer stand ein ganzes Arbeitsleben lang im Dienste des Kantons.» Augenzwinkernd fügte er an:

«Dass Du nie einen anderen Arbeitgeber hattest, würde heute eher negativ angeschaut.»

Doch Murer muss sich nicht mehr bewerben. In seiner Abschiedsrede zeigte er auf, wie sich die Politik verändert hat. Angetan hat es ihm vor allem die Landsgemeinde, über die er vor 43 Jahren eine Seminararbeit geschrieben hat. Später half er bei der Vorbereitung mit. Stark verändert haben sich Parlament und Regierung. In Murers Anfangsphase waren nur zwei Parteien in der Regierung und im Landrat vertreten – darunter nur eine Frau.

Schwierige Zeit durchlebt

Murers Nachfolger Armin Eberli ist seit Mitte Juli als Landschreiber tätig. Zuvor war er Landratssekretär und wurde gestern in dieser Funktion verabschiedet. «Ich bin äusserst froh, dass ich heute hier sein kann», sagte Eberli. Das sei nicht selbstverständlich, habe er doch am 25. März erfahren, dass er sich mit dem Coronavirus infiziert habe. «Die grosse Ungewissheit zu Beginn der Krankheit war sehr schwierig», sagte er, während seiner Tochter Tränen über die Wangen liefen. Auch Eberli ist so etwas wie eine Institution beim Kanton. Seit 1994 ist er für Nidwalden tätig, seit 2010 als Landratssekretär. Sein Werdegang zeige, dass es nicht so wichtig sei, ob man für die Exekutive oder für das Parlament arbeite. «Wichtig ist, dass wir uns für das Wohl der Bevölkerung einsetzen.»

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