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Obwalden

Junge CVP Obwalden diskutiert mit Experten über Spitalzukunft

Wie weiter mit dem Kantonsspital Obwalden? Die Junge CVP will zur Vernehmlassung ebenfalls ihre Antworten einreichen, dazu lud sie am vergangenen Freitag zu einer Diskussion mit Fachleuten.
Das Kantonsspital Obwalden. (Bild: Corinne Glanzmann, Sarnen, 9. Januar 2019)

(pd/mst) Die Junge CVP Obwalden wollte vergangenen Freitag wissen, «wie krank das Gesundheitswesen wirklich ist». Dies schreibt sie in einer Mitteilung. Um eine «fundierte Vernehmlassung» zur Zukunft des Obwaldner Spitals verfassen und die Bevölkerung aus erster Hand informieren zu können, lud die Jungpartei zu Referaten und Diskussion mit Experten ein. Der Anlass fand im Hotel Peterhof in Sarnen statt.

Rund 20 Personen nahmen laut dem Schreiben am Anlass teil. Sie diskutierten mit den Referenten Urs Keiser, Präsident der Spitalkommission im Kantonsrat, Gregor Jaggi, Facharzt für Augenheilkunde in Sarnen, und Martin Sigg, Hausarzt in Sachseln.

Vorstandsmitglied Jonas Wolfisberg informierte gemäss der Mitteilung zunächst über Inhalt und Entstehung der Vernehmlassung. Anschliessend zeigte Urs Keiser die Kostenentwicklung im Gesundheitswesen auf und erklärte aus verschiedenen Blickwinkeln, wie es zu diesem Kostenzuwachs gekommen ist. Dabei würden neben der demografischen Veränderung der Bevölkerung auch die Lebensmittelindustrie, die zunehmende Spezialisierung von Ärzten und die wachsenden Ansprüche der Bevölkerung eine Rolle spielen.

Offenheit zu Finanzen gefordert

Nach diesem Überblick gingen die drei Referenten auf die Situation rund um das Kantonsspital Obwalden ein. Es sei mutig und lobenswert vom Kanton, sich mit einer Vernehmlassung der Meinung des Volkes zu stellen, meinte Gregor Jaggi. Diese Offenheit solle aber auch über die finanzielle Lage des Kantonsspitals herrschen. Denn es sei erstaunlich, dass die konkreten Zahlen zu der finanziellen Lage des Kantonsspitals nicht zugänglich seien.

Ein Kanton ohne Spital?

Martin Sigg widmete sich der Grundsatzfrage, was es in Sarnen überhaupt braucht, um die Grundversorgung zu gewährleisten, und was Luxus ist. Diese Frage zu beantworten, sei schwierig, da eine Definition der Grundversorgung fehle. Laut ihm ist es wichtig, dass der Kanton die Minimalversorgung weiter gewährleistet, bei dieser aber mitreden kann und nicht den Forderungen anderer unterworfen ist. Urs Keiser und Martin Sigg tendierten eher zu einer Kooperation mit anderen Beteiligten.

Als die Frage in die Runde geworfen wurde, ob sich die Jungen den Kanton ohne Spital vorstellen könnten, hätten die Antworten unterschiedlicher nicht sein können, heisst es in der Mitteilung. Einerseits sei auf die Situation in Ländern wie Deutschland hingewiesen worden, wo die Versorgung durch viel weniger Spitäler gewährleistet werde. Für andere sei jedoch klar gewesen, dass ein Spital zur Grundversorgung gehöre. Es solle das Ziel sein, die Gesundheit der Bevölkerung zu gewährleisten und dies dürfe den Kanton auch etwas kosten.

Die Vernehmlassungsfrist zur Zukunft des Spitals läuft am kommenden Montag ab.

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