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Zug

Jagdlehrgänger überspringen erste Hürde

Die meisten Teilnehmer des Zuger Jagdlehrgangs haben das erste Teilziel geschafft und die mündliche und schriftliche Prüfung des Fachs Waffen, Munition, Optik bestanden. Für die andern gibt’s am Samstag eine zweite Chance.
Aufmerksam folgen die Teilnehmer des Zuger Jagdlehrgangs den Ausführungen von Instruktor Harald Frenademez (stehend). (Bild: PD)

Charly Keiser

Schweizer Laufhunde und Niederlaufhunde, Deutsche Jagdterrier und Drahthaare, Labradore, Retriever, Bayerische Gebirgsschweisshunde, Deutsche Wachtelhunde. Harald Frenademez zeigte am Montagabend den Teilnehmern des Zuger Jagdlehrgangs, welche Jagdhunde in der Schweiz geläufig sind und welche Arbeit diese auf der Jagd übernehmen. Bei der in der Zuger Niederwildjagd am häufigsten ausgeübten Stöberjagd gilt nur ein Attribut: Der Hund muss lauten. Auf Nichtjägerlatein: Er muss bellen und das Wild so zusammen mit den Treibern aus seinem Versteck und vor die Flinten der Jäger scheuchen.

Nicht alle Kursteilnehmer folgten den Ausführungen von Frenademez zum Fach Jagdhunde in aufgeräumter Stimmung. Denn nicht alle haben am letzten Freitag und Samstag die mündliche und schriftliche Prüfung des Fachs Waffen, Munition, Optik bestanden. Sie haben jedoch am kommenden Samstag Gelegenheit, das Verpasste nachzuholen.

Äusserst engagierte Lehrgangsteilnehmer

«Die Teilnehmer des aktuellen Jagdlehrgangs sind äusserst engagiert», sagt Priska Müller, Abteilungsleiterin des Amts für Wald und Wild: «Es war nämlich anhand der schriftlichen Prüfungen gut erkennbar, dass die Leute viel gelernt hatten. Sie knieten sich rein und zeigten insgesamt eine gute Leistung», doppelt sie nach. Die schriftlichen Prüfungen des Lehrgangs seien so aufgebaut, dass wer das Lehrmittel beherrsche, eine sehr reelle Chance habe, diese zu bestehen, ergänzt Müller: «Und dies ungeachtet des Bildungsstands und der Herkunft. Wir wollen gut ausgebildete Zuger Jägerinnen und Jäger, die ihr Handwerk beherrschen.»

Ein Teilnehmer habe aufgrund eines «No Goes» die mündliche Prüfung nicht geschafft und bei zweien habe es insgesamt nicht gereicht, resümiert Müller. Als «No Goes» werden gefährliche Situationen mit der Waffe bezeichnet, die zum sofortigen Abbruch der Prüfung führen. «Wir legen allerhöchsten Wert auf die Sicherheit. Es ist uns sehr wichtig, dass die Jagdlehrgänger diesbezüglich einen hohen Stand aufweisen und dies auch in ihre künftigen Jagdgruppen miteinbringen. Nur so können Unfälle möglichst vermieden werden.»

Fünf mündliche Prüflinge hätten am Freitag eine ungenügende Leistung gezeigt, erklärt Harald Frenademez. Zwei Lehrgänger konnten den Fauxpas mit der schriftlichen Note ausbügeln und die anderen drei können es am Samstag besser machen.

Ohne Fleiss kein Preis

In der Tat bestanden die 21 schriftlichen Fragen ausschliesslich aus Stoff, der im Lehrmittel enthalten ist. Fleiss brachte in diesem Fall auf jeden Fall Segen, wie schon ein altes Sprichwort sagt. Bei der mündlichen Prüfung, die auf einem Parcours in der Chuewart in Unterägeri und im dortigen Clubhaus des Zuger Kantonalen Patentjägervereins absolviert wurde, legte Frenademez den Fokus vehement auf die Sicherheit. Denn die dortige Umgebung ist typisch für den Kanton Zug: zahlreiche Strassen, Waldwege, Hütten und viel Volk im Wald. Wer als Pilzler, Jogger oder Wanderer in der Zuger Natur unterwegs ist, wird froh sein, wenn Jäger zu allererst auf die Sicherheit achten. Wichtig ist Frenademez, dem Zuständigen für diese mündliche Prüfung, insbesondere auch die tiergerechte Jagd, wie sie im eidgenössischen und kantonalen Tierschutzgesetz verankert ist.

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