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Nidwalden

Ist die Bevölkerung von Kehrsiten mit dem Transportkonzept zufrieden?

Die Baudirektion hat das Sanierungskonzept für die Kehrsitenstrasse überarbeitet und auch das Transportkonzept angepasst, um Kosten zu sparen. Die Einwohner-Begleitgruppe kann mit dem Kompromiss leben.
Die Kehrsitenstrasse wird ab Herbst 2020 saniert.  (Bild: Corinne Glanzmann (Kehrsiten, 28. August 2019))
Andy Christen, Vorsteher der Begleitgruppe Kehrsitenstrasse und Gemeinderat Stansstad. (Bild: PD)

Philipp Unterschütz

Philipp Unterschütz

Kurz vor dem geplanten Start der Sanierung der Kehrsitenstrasse musste die Regierung im vergangenen Herbst das Projekt stoppen, weil der gesprochene Kredit von 16,4 Millionen Franken aufgrund der einzigen eingegangen Offerte um rund 3 Millionen überschritten worden wäre. Nachdem die Baudirektion nochmals über die Bücher gegangen ist, glaubt sie, die Kosten einhalten zu können und dass kein Zusatzkredit vom Landrat nötig sein sollte.

Um Kosten sparen zu können, waren auch Änderungen am Transportkonzept für die Bevölkerung nötig. Diese wurden in Absprache mit der Begleitgruppe aus der Bevölkerung definiert. Der Stansstader Gemeinderat Andy Christen ist Mitglied der Begleitgruppe. Er bezeichnet die Lösung trotz aller Einschränkungen insgesamt als Win-Win-Situation.

Andy Christen, wie zufrieden sind Sie mit dem nun vorliegenden Transportkonzept? Es handelt sich um einen hart erarbeiteten Kompromiss, mit dem wir leben können und müssen. Wir hatten mehr gefordert, zum Beispiel, dass die Sperrzeiten kürzer sind in den Monaten Oktober 2020 und April 2021, wenn die Fähre nicht zur Verfügung steht. Nun müssen wir aber in dieser Zeit doch erhebliche Einschränkungen hinnehmen. Diesbezüglich sind wir natürlich enttäuscht. Wir haben aber auch Verständnis für den Kanton, weil wir wissen, wie schwierig es ist, die Sanierungsarbeiten und die Bedürfnisse der Bevölkerung unter einen Hut zu bringen. Gibt es im Vergleich zum ursprünglichen Konzept auch Verbesserungen?Die gibt es. Es ist gut, dass die Fähre in beiden Winterhalbjahren in denen gearbeitet wird, fährt. Im ersten Winterhalbjahr ist die Strasse nachts von 17 Uhr bis um 8 Uhr morgens offen, so dass wir dann mit den Autos im Einbahnverkehr fahren können. Das ist eine echte Verbesserung des ursprünglichen Konzepts, das für beide Jahre Totalsperrungen vorsah. Die Sperrung während des ganzen Tages im ersten Winterhalbjahr hat für den Kanton den Vorteil, dass volle neun Stunden am Stück gearbeitet werden können, was uns letztlich durch eine verkürzte Bauzeit zugute kommt. Und durch den Einsatz der Autofähre wird dies auch für die Bevölkerung einigermassen erträglich. Insgesamt ist es eine Win-Win-Situation. Was erwartet die Begleitgruppe nun?Es ist wichtig, dass es diesen Herbst auch wirklich losgeht und dann möglichst speditiv gearbeitet wird. Sowohl die Gemeinde Stansstad als auch die Bevölkerung brauchen eine Planungssicherheit. Es soll alles daran gesetzt werden, die Bauarbeiten und damit die Behinderungen so kurz wie möglich zu halten. Es ist auch ein Muss, dass Kehrsiten wie versprochen jederzeit für die Blaulichtorganisationen erreichbar ist. Wir erwarten zudem, dass die Strasse bis zum Baubeginn im Herbst voll zur Verfügung steht und nicht schon Vorarbeiten gemacht werden, welche weitere ausgedehnte Strassensperrungen erfordern, wie es ab dem 23. März für rund zwei Wochen der Fall sein wird.Sie sind auch im Gemeinderat von Stansstad. Ändert sich die Kostenbeteiligung für die Gemeinde?Nein. Stansstad beteiligt sich im Rahmen des im Strassengesetz vorgesehenen Prozentsatzes. Da das eigentliche Sanierungsprojekt ja nicht verändert wird, bleibt es auch bei der ursprünglich ausgemachten Kostenbeteiligung von 700'000 Franken.Im vergangenen Jahr gab es einen Infoabend des Kantons für die Bevölkerung. Was ist für das überarbeitete Projekt geplant?Es war dringend notwendig, dass nun die Bevölkerung vom Kanton mit einem Brief informiert wurde und dass darin die Eckdaten des Transportkonzepts aufgezeigt wurden. Es ist wichtig, dass Bevölkerung und Gemeinde auch künftig rechtzeitig orientiert werden. Wir hoffen, dass es im Herbst vor Baubeginn nochmals eine Infoveranstaltung mit den Details zum Verkehrskonzept gibt.
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