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Isenthal widmet seiner Beziehung zum Wasser eine neue Ausstellung – und beleuchtet auch die unschönen Seiten

Klein aber oho und ungemein informativ – so präsentiert sich die aktuelle Sommerausstellung zum Thema Wasser.
Die Ausstellung umfasst 16 Tafeln. (Bild: Urs Hanhart (28. August 2020))

Urs Hanhart

Mit einer originellen Einlage wartete Ruedi Bissig, Präsident des Vereins Isenthal Tourismus, an der Vernissage in seiner Begrüssung auf. Der Anlass fand am Freitag coronabedingt in sehr kleinem Rahmen im Kulturraum der Gemeindekanzlei Isenthal statt. In seiner rechten Hand hielt Bissig ein Veloschloss und in der anderen eine Wasserflasche. Damit brachte er den Inhalt der Sommerausstellung quasi auf den Punkt. «Wasser ist das wertvollste Gut, das wir haben. Und mit einem Schloss schliesst man etwas Wertvolles ab. Wenn man beides zusammenfügt, ergibt dies das Wasserschloss Isenthal», erklärte er. «Wir haben sehr gutes Wasser in unserem Tal und sind froh, dass es noch genügend davon hat.»

Bereits 2005 war das «Wasserschloss Isenthal» in der damaligen Chilbiausstellung thematisiert worden. Davon konnten die beiden Macher der neuen Sommerausstellung, Peter Gasser, Präsident der Kulturkommission, und dessen Vorgänger Josef Schuler profitieren. Sie reaktivierten die damaligen Ausstellungstafeln. Allerdings wurden diese aufgefrischt sowie neu gedruckt.

«Viel Neues über Isenthal erfahren»

Das Format ist etwas kleiner als noch vor 15 Jahren. «Wir haben die Sommerausstellung bewusst eher schlicht gehalten, damit der Kulturraum auch noch für andere Aktivitäten genutzt werden kann», so Gasser. «Beim Aufziehen der Tafeln habe ich viel für mich Neues über Isenthal erfahren. Das war richtig spannend.» Dazu habe beispielsweise die Geschichte des Kraftwerks gehört. Geplant war 1908 ein Wasserdruckstollen von Isenthal direkt in den Seelisbergersee. 1921 erhielt das EWA die Konzession zugesprochen. Doch das Seeli erwies sich als undicht, und das Vorhaben musste beerdigt werden. 1952 wurde ein neues Projekt aufgelegt mit einem Stausee in Isenthal und einer Zentrale in Bolzbach auf Seedorfer Boden. Die Inbetriebnahme erfolgte 1955. Vier Jahre später ging dann auch das Kraftwerk im Kleintal ans Netz.

Die Geschichte der Kraftwerke wird an der Sommerausstellung ausführlich thematisiert. Das ist aber längst nicht alles. Im ersten Teil erfährt man, wie das Wasser und die Gletscher das Isental geprägt und geformt haben. Weiter geht es mit dem Kapitel Lebensräume, in dem unter anderem das Amphibien-Laichgebiet und das Flachmoor ob Gitschenen beleuchtet werden. Spannend ist auch das Kapitel Trinkwasser, verfügt doch das Isental über mehrere Genossenschaften. Eine Kläranlage gibt es erst seit Anfang der 80er-Jahre.

Auch Unwetter sind Thema

Auch die unschönen Seiten und die Urgewalt des Wassers werden in der Sommerausstellung prominent thematisiert. Das Isental ist mehrfach von schlimmen Unwettern mit Hochwasserereignissen heimgesucht worden. Insgesamt umfasst die Ausstellung 16 Tafeln, die zumeist reich bebildert sind.

Die Tourismusregion Klewenalp bestimmte Wasser für die Jahre 2020/2021 als übergeordnetes touristisches Leitthema. Seit einigen Jahren besteht mit Uri Tourismus und den Seegemeinden eine enge Zusammenarbeit. Deshalb war die Tourismusregion Klewenalp an der Vernissage auch vertreten, und zwar mit Ursi Aschwanden. Sie zeigte sich begeistert und sagte: «Diese Ausstellung ist zwar klein, aber dennoch ein absolutes Highlight und deren Besuch sicherlich eine willkommene Schlechtwettervariante für Touristen. Sie ist sehr informativ und lädt zum Verweilen ein. Man kann damit bestimmt viele Leute ansprechen.»

Hinweis: Die Ausstellung dauert bis und mit Sommer 2021. Sie ist während der Bürozeiten der Gemeindekanzlei geöffnet. Ausserhalb der Bürozeiten erteilt das Hotel Urirotstock Auskunft. Führungen auf Anfrage bei Tourismus Isenthal (079 510 49 58).

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