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Luzern

Investitionen des Kantons Luzern:  Jetzt nicht übertreiben

Nach einschneidenden Sparübungen will die Luzerner Regierung nun wieder im grossen Stil investieren. Doch sie ist gut beraten, bei den Ausgaben nicht zu sehr aus dem Vollen zu schöpfen.
Matthias Stadler.

Matthias Stadler

160 Millionen Franken für das neue Verwaltungsgebäude am Seetalplatz in Emmen, 365 Millionen für das Projekt Campus Horw – und nun 91 Millionen Franken für ein neues Sicherheitszentrum in Rothenburg. Die Regierung des Kantons Luzern will, so scheint es, das Geld momentan mit beiden Händen ausgeben. Dies nach Jahren der finanziellen Tristesse, in denen auch schmerzhafte Abstriche in Kauf genommen werden mussten.

Der neue Finanzdirektor Reto Wyss scheint sich der möglichen Schlagzeilen bewusst: «Was ist auch mit dem Kanton Luzern los? Hat die Regierung neuerdings die Spendierhosen an?», fragte er gestern gleich zu Beginn an der Pressekonferenz zur Vorstellung des geplanten Sicherheitszentrums. Um sogleich zu antworten, dass dem nicht so sei. Partystimmung sei keine angesagt, es brauche weiterhin fiskalische Disziplin.

Zusammen mit Regierungspräsident Paul Winiker zeigte er sich optimistisch, dass der Kanton diese Ausgaben stemmen könne. Die Grossinvestitionen könnten dank der tiefen Verschuldung und der besseren finanziellen Aussichten gestemmt werden. Das mag sein. Trotzdem ist die Regierung gut beraten, jetzt nicht zu übertreiben. Viele Personen, insbesondere solche, die in den vergangenen Jahren wegen des vielfältigen Leistungsabbaus des Kantons gelitten haben, verfolgen die Finanzpolitik und damit auch die geplanten Grossprojekte sehr genau. Luxus liegt da nicht drin, sonst gibt es spätestens an der Urne die Quittung.

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