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Altdorf

Inklusive Autogrammstunde mit HCAP-Spielern: Die italienische Schweiz zu Besuch am Kollegi Altdorf

Die Schülerinnen und Schüler der Kantonalen Mittelschule konnten in ihrer Fokuswoche nicht nur in die italienische Sprache eintauchen, sondern auch den Weg für eine wachsende Freundschaft zwischen dem Tessin und Uri ebnen.

Auch die beiden HCAP-Spieler, Zaccheo Dotti (links) und Noele Trisconi, haben an der Tessiner Woche am Kollegi Altdorf die Aufwartung gemacht.
Bild: Bild: Veronika Rojek-Wöckner (Altdorf, 29. September 2022)

Die Schweiz ist bekannt für ihre gelebte Mehrsprachigkeit. Eine interkantonale Vereinbarung zur Weiterentwicklung des Sprachunterrichts an Schweizer Schulen besagt, dass spätestens ab dem 5. und 7. Schuljahr eine zweite Landessprache und Englisch zu lernen sei.

Doch stösst die italienische Sprache, trotz der unmittelbaren Nähe zum Tessin, in Uri auf wenig Interesse. Seit Jahren gab es am Kollegi nicht ausreichend interessierte Schülerinnen und Schüler, als dass die Mindestanzahl für eine Klassenbildung von acht Lernenden erreicht worden wäre. Der Rektor der Schule, Marco Mattei, möchte dies nun ändern.

Die Projekte sind frei wählbar

Jedes Jahr dürfen die Jugendlichen des Kollegi im Rahmen der Fokuswoche den Schulalltag hinter sich lassen, um in Aktivitäten ausserhalb des Lehrplans einzutauchen. Dabei konnten die 14- bis 15-Jährigen der 2. Klassen zwischen fünf verschiedenen Projekten wählen.

Rund 20 Personen haben sich dabei gegen das «Kollegi TV» oder eine Theatergruppe entschieden und stattdessen die «Settimana della Svizzera italiana» gewählt – ein Sprach- und Kulturprojekt, das durch das Departement für Bildung, Kultur und Sport des Kantons Tessin und der Pro Grigioni Italiano koordiniert wird.

Marcel Huwyler, Prorektor an der Kantonalen Mittelschule, beschrieb die Beziehung zwischen den Urnern und Tessinern folgendermassen:

«Wir stehen Rücken an Rücken und sehen uns nicht. Dazwischen ragt der Gotthard.»

Vielleicht verhindere die nicht vergessene Geschichte um Leventina, dass die Nachbarkantone sich annähern, aber vor allem auch die Sprachbarriere trenne die Menschen. Zum Beispiel stritten die Urner einst auch mit den Glarnern um den Urnerboden, doch die Fronten seien dort nicht so verhärtet. «Die Sprache ist einfach verbindend», ergänzte Rektor Marco Mattei. Seit 2016, als der Gotthardbasistunnel eröffnet worden ist, habe sich in der Hinsicht etwas getan. Ein grosses Aufeinanderzugehen jedoch hätte es nicht gegeben. «Man ist schneller im Tessin, aber auch schneller wieder zurück», stellte Huwyler fest.

Spass trotz kleinerer Sprachbarrieren

Alina Lussmann und Ladina Stadler (beide 14-jährig) haben sich für die «Tessin-Woche» entschieden. «Die Woche ist wirklich sehr spannend. Bei der Exkursion ins Tessin haben wir neben einer lustigen Schnitzeljagd auch eine Schulklasse getroffen. Nach drei Tagen Italienischlernen habe ich nicht so viel verstanden, aber die Sprache ist schön und ich höre sie sehr gerne», beschrieb Alina Lussmann ihre Erfahrungen. Sie überlege sich nun sogar, in der 4. Stufe Italienisch zu belegen, sofern es angeboten würde.

Ladina Stadler (links) und Alina Lussmann präsentieren stolz ihre Autogrammkarten.
Bild: Bild: Veronika Rojek-Wöckner (Altdorf, 29. September 2022)

Ladina Stadler hatte in der Schule bereits zwei Jahre Italienisch gelernt und sich riesig auf das Treffen mit den zwei Spielern des HC Ambrì Piotta, Zaccheo Dotti und Noele Trisconi, gefreut. Denn etwas, das die beiden Kantone gemein haben, ist die Passion für diesen Verein.

Paola Costantini, Direktorin des Büros für Kultur des Kantons Tessin, beschriebt das Treffen «als Zeichen der Freundschaft zwischen Urnern und Tessinern». Die beiden jungen Spieler haben sich den Donnerstagnachmittag Zeit genommen, Fragen der Schülerinnen und Schüler zu beantworten, und sorgten mit Autogrammen für helle Begeisterung.

Autogrammstunde bei Zaccheo Dotti und Noele Trisconi begeistert die jungen Fans.
Bild: Bild: Veronika Rojek-Wöckner (Altdorf, 29. September 2022)

Die Urner Fangemeinde ist laut Noele Trisconi (rechts) für den HCAP sehr wichtig.
Bild: Bild: Veronika Rojek-Wöckner (Altdorf, 29. September 2022)

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