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Zug

In Zug werden Deutschkurse rege genutzt

Der Zuger Stadtrat hat auf die Interpellation «Sprache und Integration» der SVP-Fraktion geantwortet.
Deutschkurs für Migranten in Zug. Archivbild Werner Schelbert (29. August 2011)

Nils Rogenmoser

Wie steht es um die Sprachkompetenzen der Migranten? Das wollte Thomas Dubach genauer wissen und reichte deshalb im Namen der SVP-Fraktion eine Interpellation ein. Darin verlangte er vom Stadtrat konkrete Angaben über die Sprachkompetenzen von Migranten im Kanton Zug. In seiner Antwort hält der Stadtrat zu Beginn des Antworttextes grundsätzlich fest, dass seit Beginn des Jahres gestützt auf Artikel 58a des neuen Ausländer- und Integrationsgesetzes (AIG) verschärfte Anforderungen für die Integration von Migranten gelten. Diese hätten sich mit den gesellschaftlichen Werten in der Schweiz zu befassen. Insbesondere gehöre dazu auch das Lernen einer Landessprache.

Der Stadtrat unterstreicht, dass Neueinreisende wissen, dass es wichtig ist, die Landessprache zu lernen. Die Deutschkurse, die von der Fachstelle Migration Zug (FMZ) in Auftrag gegeben sind, verliefen erfolgreich. So hätten die für die Niederlassungsbewilligung erforderlichen Prüfungen im Niveau A1 schriftlich und A2 mündlich, im Jahr 2019 89 Prozent der Migranten bestanden. Schwächen hätten hingegen weiterhin viele Migranten, die sich seit 40 oder 50 Jahren im Land aufhalten. «Dies ist darauf zurückzuführen, dass dem Deutscherwerb damals keine grosse Bedeutung beigemessen wurde.»

Motivation hängt auch mit Bildungsgrad zusammen

Die Eigenverantwortung beim Spracherwerb schätzt der Stadtrat unterschiedlich ein. Qualifizierte Personen, die gedenken, sich länger im Land aufzuhalten, seien in der Regel sehr motiviert, Deutsch schnell und in individuell angepassten Kursen zu lernen. Dagegen würden ältere Personen und solche mit geringer Bildung die Wichtigkeit oft nicht erkennen. Der Stadtrat empfiehlt, Neueinreisende möglichst rasch zu sensibilisieren und ihnen eine kostenlose oder günstige Deutschkursberatung bei der FMZ anzubieten.

Auch äussert sich der Stadtrat zur Kostenfrage der Sprachbildung von Migranten. Es seien für die Jahre 2019 bis 2022 pro Jahr 145000 Franken zur Realisierung von Deutschkursen für Kinder im Vorschulalter mit Migrationshintergrund sowie für erwachsene Migranten bewilligt. Weiter wird die Frage beantwortet, ob Sprachangebote in den nächsten fünf Jahren ausgebaut werden würden. «Es ist schon heute so, dass die Nachfrage an Kursplätzen auf allen Stufen das Angebot übersteigt.» Werde sich diese Entwicklung fortführen, würde für die Jahre 2023 bis 2026 ein Gesuch auf einen Ausbau gestellt. Thematisiert wird auch der Unterricht in Deutsch als Zweitsprache (DaZ-Unterricht). Davon profitierten seit längerem Kinder mit keinen oder nur geringen Deutschkenntnissen. Der Stadtrat betont aber, dass es sich dabei um ein Zusatzangebot handle und die Sprache vorzugsweise im täglichen Umgang in der Regelklasse gelernt werden soll.

Zusätzlich wollte der Interpellant wissen, ob die Kommunikation in einer Fremdsprache an Zugs Schulen wie vereinzelt im Kanton Zürich strikt untersagt sei. Der Stadtrat verneint und führt aus, dass in solchen Fällen aber Gespräche mit den betroffenen Schülern gesucht würden. «Dabei wird aufgezeigt, wieso der Gebrauch der deutschen Sprache oder des Schweizerdeutschen im Umgang eine grosse Wichtigkeit hat.»

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