notifications
Luzern

In Wolhusen kämpft ein Trio ums Gemeindepräsidium

Die SVP tritt mit einem Bestandenen an, die FDP will das Präsidialamt mit Fredi Bigler halten. Und auch ein Parteiloser mischt mit.
Sie wollen in Wolhusen Gemeindepräsident werden: Ueli Lustenberger (SVP), Fredi Bigler (FDP) und Bruno Duss (parteilos).  (Bilder. PD)

Ernesto Piazza

Praktisch auf den letzten Drücker steigt die SVP in Wolhusen ebenfalls ins Rennen um das Gemeindepräsidium – und damit um die Nachfolge von Peter Bigler (FDP). Die SVP hat mit Ueli Lustenberger ein amtierendes Exekutivmitglied nominiert und zugleich bekannt gegeben, seinen Sitz im Rat mit Susanne Egli-Käslin verteidigen zu wollen. Die FDP präsentiert als Gemeindepräsident Peter Biglers Sohn Fredi. Der Dritte im Bunde ist der parteilose Bruno Duss. Und so kommt es in Wolhusen am 29. März zu einer Kampfwahl.

Die Brisanz liegt vor allem darin, dass der Unternehmer und FDP-Mann Walter Imbach in einem überparteilichen Komitee federführend wirkt, das den parteilosen Duss unterstützt. In diesem Zusammenhang erklärte Imbach kürzlich im «Entlebucher Anzeiger»: «Mein Engagement ist ganz klar eine Entscheidung für Bruno Duss und nicht gegen Fredy Bigler oder die FDP.»

SVP-Ortsparteipräsident Roland Meyer sagt, man habe bereits im vergangenen Herbst Gespräche mit Ueli Lustenberger, aber auch mit CVP und FDP – insbesondere wegen dem Präsidium – geführt. Die FDP habe noch im Dezember erklärt, am Gemeindepräsidium festhalten zu wollen, betont Ueli Lustenberger. «Uns wäre es auch nie in den Sinn gekommen, die FDP anzugreifen. Mit der neuesten Konstellation, der Kandidatur von Bruno Duss, wurden wir überrascht, fühlen uns dadurch aber gleichzeitig herausgefordert.»

Lebenserfahrung in die Waagschale werfen

Duss selber sagt, er sei von der FDP-Leitung ebenfalls angefragt worden. Für ihn kam die Kandidatur für eine Partei aber nicht in Frage. Vor zweieinhalb Jahren hat er sein Unternehmen für Fahrzeugtechnik und mobile Kommunikation verkauft und arbeitet noch in einem Teilzeitpensum weiter. «Ich habe also die Kapazität für dieses Amt», betont der 61-jährige Duss. Er sei gut vernetzt und weiter:

«Ich möchte als Gemeindepräsident dazu beitragen, die Skepsis der Bevölkerung gegenüber der Exekutive abzubauen und fehlendes Vertrauen wiederherzustellen».

Dass er im Vergleich zu Fredi Bigler (34) um einiges älter ist, «erachte ich überhaupt nicht als Nachteil». Vielmehr will er seine Lebenserfahrung in die Waagschale werfen. «Und wer weiss denn schon, was nur in einem Jahr ist?» Für Politik habe er sich zwar immer interessiert, sagt er. Als ehemaliger, langjähriger Vizekommandant der Feuerwehr sei er viel mit dem Gemeinderat in Kontakt gewesen. Allerdings fehle ihm die spezifische, politische Erfahrung.

Bigler Junior wurde in unserer Zeitung am 22. Januar vorgestellt. Da sagte er unter anderem zu seinen Plänen bei einer allfälligen Wahl:

«Es ist sehr wichtig, dass die Gemeinde im Zentrum eine Begegnungszone erhält.»

Für SVP-Ortsparteipräsident Meyer hingegen ist «Kontinuität im Gemeinderat» ein zentraler Aspekt. «Sie wäre mit einem Präsidenten Lustenberger gegeben.» Dieser gehört der Exekutive seit acht Jahren an und wurde 2016 mit einem sehr guten Resultat wiedergewählt. Als Gemeindepräsident müsste er das jetzige 20-Prozent-Pensum auf 40 Prozent aufstocken. «Das kann ich familienintern lösen», sagt der Biobauer. Lustenberger:

«Ich bin mir sehr wohl bewusst, dass die SVP hier hoch pokert».

Er hätte es sich mit der Kandidatur für weitere vier Jahre als Gemeinderat einfacher machen können. Doch der 49-Jährige steigt «zuversichtlich» in die Ausmarchung und wird das Verdikt «selbstverständlich akzeptieren». Aufgrund der Konstellation dürfte das Ergebnis wohl erst nach dem zweiten Wahlgang vom 17. Mai feststehen.

SVP portiert familiär «vorbelastete» junge Frau

Gleichzeitig mit Ueli Lustenberger hat die SVP für seinen Sitz Susanne Egli-Käslin (30) nominiert. Sie stammt aus einem politischen Haus. Ihr Vater ist Gemeinderat von Nottwil und für den Bereich Finanzen zuständig. Seit 2018 gehört die Dachdecker-/Polierin in Wolhusen der Umweltkommission an. Zu ihrem Engagement sagt sie: «Politik hat mich schon immer interessiert. Zudem habe ich ein familiäres Umfeld, welches die Ausübung des Exekutivmandats zulässt.» Und SVP-Ortsparteipräsident Roland Meyer ist überzeugt: «Wir stellen zwei sehr gute Kandidaten.»

Aktuell setzt sich der Gemeinderat von Wolhusen aus drei CVP- und je einem SVP- und FDP-Vertreter zusammen.

Kommentare (0)