notifications
Bildung

In Uri steigt die Schülerzahl erneut leicht

Im vergangenen Schuljahr stellte die Integration der Flüchtlingskinder das Personal vor grosse Herausforderungen. 

Die Gesamtschülerzahl in Uri hat im Vergleich zum Vorjahr von 3783 auf 3814 zugenommen. Wie der Kanton Uri in einer Mitteilung zum Jahresbericht der Volksschule schreibt, scheint nach zwei Jahrzehnten mit sinkenden Schülerzahlen die Talsohle damit durchschritten zu sein. «Die Zahlen für den ganzen Kanton sollen aber nicht davon ablenken, dass sich die Situation in den Gemeinden sehr unterschiedlich präsentiert», wird Bildungs- und Kulturdirektor Beat Jörg zitiert.

Nicht in allen Gemeinden präsentiert sich die Situation gleich.
Bild: Symbolbild: Boris Bürgisser

Wie es in der Mitteilung weiter heisst, besuchen 71 Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Bedarf den Unterricht in der Regelschule. In ausserkantonalen Einrichtungen wurden 27 Schülerinnen und Schüler beschult, und 40 Schülerinnen und Schüler besuchten die Sonderschule Uri. In Bezug auf die Gesamtschülerzahlen im Volksschulbereich liegt der Anteil der Sonderschulungen bei 3,6 Prozent und somit 0,4 Prozent höher als im Vorjahr. Obschon dieser Anteil in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen ist, liegt er immer noch deutlich unter dem nationalen Wert von 4,2 Prozent.

Grosse Herausforderung für Fachpersonen

Diese Entwicklung mache sich auch beim Schulpsychologischen Dienst (SPD) bemerkbar. Im Vorjahr war ein aussergewöhnlicher Fallanstieg von 26 Prozent verzeichnet worden. Das sei sicherlich auch der Pandemie geschuldet. Im Berichtsjahr sind es nach wie vor Kinder und Jugendliche mit Verhaltensbeeinträchtigungen, welche die schulischen Fachpersonen vor grosse Herausforderungen stellen und den SPD in engmaschige Beratungsaufträge und Begleitungen involvieren.

Der Umgang mit den unterschiedlichen Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler (insbesondere bei Verhaltensauffälligkeiten) sei nach wie vor eine der grossen Herausforderungen der Volksschule. Die Bildungs- und Kulturdirektion – vorab das Amt für Volksschulen und der Schulpsychologische Dienst – unterstützen die Schulen so gut als möglich: sei es in der Fallarbeit, im Austausch im gemeindeübergreifenden Integrationsnetzwerk oder auch via Beizug von Fachpersonen. Eine weitere wertvolle Unterstützung seien die Organisation und Durchführung der Weiterbildung der Lehrerinnen und Lehrer. Diese leisten einen wichtigen Beitrag zur Qualität der Urner Volksschule. Mit rund 1400 Erstanmeldungen von Urner Lehrperson für das Kursprogramm wurde hier ein neuer Allzeitrekord aufgestellt.

Schnelle Lösungen zum Wohl der Kinder

Die Schulen seien erfreulich krisenfest, heisst es weiter. Wenig überraschend gab es im Zuge der Krise in der Ukraine auch im Bereich des Deutschunterrichts für Fremdsprachige eine Zunahme. Im Berichtsjahr wurden 307 Kinder in Deutsch als Zweitsprache (DaZ) unterrichtet, 24 mehr als im Vorjahr. Der Kanton unterstützt die Gemeinden bei der Finanzierung der entsprechenden Lektionen in Form der DaZ-Pauschale, die auch für Schülerinnen und Schüler mit Schutzstatus S gewährt wird.

Die Aufnahme der Status-S-Schülerinnen und -Schüler stellte die Schulen indes generell vor eine grosse Herausforderung. Innerhalb von wenigen Wochen mussten im Frühling 2022 rund 50 schulpflichtige Schutzsuchende aus der Ukraine in die Urner Volksschule integriert werden. «Aber wie schon im Fall der Coronapandemie hat sich auch hier gezeigt, dass unsere Schulen durchaus in der Lage sind, auch in schwierigen Situationen ihren Auftrag zu erfüllen und schnell Lösungen zum Wohl der Kinder zu finden», so Beat Jörg. «In diesem Zusammenhang gebührt den Lehrpersonen, dem Schulleitungspersonal und den lokalen Schulbehörden unser aller Dank und Respekt.» (fpf)

Kommentare (0)