Interview: Christoph Näpflin
Morgen Freitag, 30. August, und am Samstag, 31. August, ist im Hotel Sonnenberg in Seelisberg ein Konzert der besonderen Art zu hören. Unter dem Namen Confluence improvisieren die drei Musiker Jesse Bannister (Saxofon), Pratik Shrivastava (Sarod) und Pandit Subhen (Chatterjee, Tabla) indischen Melodien. Da mit dem Saxofon auch ein westliches Instrument dabei ist, fliessen Westen und Osten in diesem Konzert zusammen. Ein Gespräch mit dem Konzertveranstalter Otto Odermatt aus Stans verrät mehr zum Konzert in Seelisberg.
Otto Odermatt, normalerweise spielen in Ihren Konzerten nur bekannte indische Musikgruppen. Am Wochenende ist aber auch ein Saxofonist dabei. Wie kommt das?Indische Musik wird eigentlich oft versucht, mit westlicher Musik zu verbinden. Dies klappt jedoch nur selten. Wir hatten auch einmal einen professionellen Gitarrenspieler mit einer Veenaspielerin zusammen auftreten lassen – aber das funktionierte überhaupt nicht.Warum hat es nicht zusammengepasst?Bei der indischen Musik spielt die Improvisation der Melodie, welche Raga heisst, eine grosse Rolle. Der klassische Gitarrenspieler blieb aber nur an seinen Noten haften und die Veenaspielerin trieb ihre Improvisationen immer mehr voran. Auf diese Weise war es einfach nicht möglich, zusammenzufinden. Es gab keinen Dialog zwischen den beiden Musikern.Und mit dem Saxofonisten soll es nun möglich sein?Jesse Bannister ist ein bekannter Jazzmusiker und hat eine grosse Erfahrung im Improvisieren. Jazzmusiker können mit den übrigen Mitspielern einen faszinierenden Dialog führen, beste Voraussetzung also für einen spannenden Konzertanlass.Sind Sie sicher, dass es dieses Mal klappen wird?Ich bin sicher, dass es funktioniert. Jesse Bannister hat bei einem der bekanntesten indischen Sänger Unterricht genommen. Er hat also die Melodien und Ragas kennen gelernt und kennt so diese Musikrichtung bestens. Er ist zudem sehr geübt in der Improvisation und weiss, was dies für eine grosse Bedeutung in der indischen Musik hat.Worin besteht die grösste Herausforderung?Die Töne und Melodien der indischen klassischen Musik beschreiben die Naturgesetze und beleben diese auch bei der Zuhörerschaft. Die Töne verlieren sich oft im unendlichen Nichts. So muss der Saxofonist auch sanfte Töne spielen können, wie es mit dem Saiteninstrument Sarod und auch der Tabla von Natur aus möglich ist. Ich bin sicher, dass sich alle drei Musiker mit ihrer Improvisation aufeinander zubewegen. So wird das ein wunderbares Konzert.Gibt es genügend Interessenten für diese Art von Musik?Ja klar, es gibt immer mehr Konzerte in dieser Art. Sogar beim Festival Alpentöne gab es ein Konzert mit dem Sitarspieler Gaurav Mazumdar. In diesem Sommer gab der indische Swamiji Sri Ganapathy Sachchidananda im Kongresszentrum in Davos ein Konzert. Und hier in Seelisberg organisieren wir schon seit mehr als 25 Jahren indische klassische Musikkonzerte. Im Laufe der Zeit gab es immer mehr Besucher. Es wäre natürlich schön, wenn wir noch mehr Besucherinnen und Besucher begrüssen dürften. Dies ist ja der Wunsch von allen Konzertveranstaltern. Der säulenlose Saal aus dem Jahre 1876 im Hotel Sonnenberg in Seelisberg ist eine wunderbare Konzerthalle. Und dank der Starbesetzung für die beiden Konzerte vom Freitagabend und Samstagmorgen finden vielleicht ja einige zusätzliche Gäste den Weg nach Seelisberg.Hinweis
Die Billette für die Konzerte vom 30. August, 20 Uhr, und 31. August, 11 Uhr, können direkt vor Ort gekauft werden. Weitere Informationen gibt es unter der Nummer 0418251515.