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Obwalden

In Sarnen können Kinder auf spielerische Art Lehrberufe kennen lernen

Rund 40 Sarner Gewerbebetriebe präsentierten am «Bogs Trail» ihre Berufslehren.

Eine positive Bilanz zieht Roland Scherer, Leiter des «Bogs Trail», einer Berufsorientierung des Gewerbes Sarnen, die am Samstag in der Aula Cher stattfand. «Das Ziel des Projektes ist es, eine Art Berufsausstellung für die ganze Familie, jedoch auf Augenhöhe der Kinder und in spielerischer Art anzubieten.» Das sei auch in der dritten Auflage nach 2018 und 2020 erreicht worden. Entsprechende Rückmeldungen aus den Reihen der rund 40 beteiligten Lehrbetriebe, der Eltern und auch aus den Reaktionen der Kinder und Jugendlichen hätten dies bestätigt.

Die Lehrlingsprojekte faszinieren.
Bild: Bild: Robert Hess (Sarnen, 24. September 2022)

Einer dritten Auflage im Zweijahresrhythmus dürfte nichts im Wege stehen, blickt Roland Scherer in die Zukunft. Besonders erfreulich ist für den Leiter des «Bogs Trail», dass am Samstag einige Termine und Vereinbarungen für Schnupperlehren in verschiedenen Berufen zwischen Eltern und Lehrbetrieben festgelegt worden seien.

Eltern bewusst einbezogen

Obwohl die Kinder und Jugendlichen freie Wahl hatten, welche Lehrberufe sie hier näher kennen lernen wollten, sei es wichtig, dass die Eltern und andere Begleitpersonen einbezogen werden. «Bogs Trail» ist offen für Schülerinnen und Schüler im Kindergarten- und Primarschulalter, aber auch für ältere Jugendliche. «Ich bin am Überlegen, ob ich Informatiker werden soll», sinnierte beispielsweise ein Zweit-Gymi-Schüler vor den eindrücklichen Lehrlingsprojekten der Firma Leister.

Zudem konnte sich am Samstag die breite Öffentlichkeit über die aktuellen Berufe informieren und auch davon wurde rege Gebrauch gemacht. Die rund 40 beteiligten Sarner Gewerbebetriebe bieten Lehrstellen in rund 60 Berufsfeldern an.

Technik lockte sehr

Nicht überraschend war, dass Stände von technischen Betrieben, dort, wo es etwas zu schrauben, drehen oder in Gang zu setzen gab, vor allem bei den Jüngsten auf grösseres Interesse stiessen als Dienstleistungsbetriebe wie das Kantonsspital, die Banken oder die Gastronomie. Das tat aber der Qualität dieser Veranstaltung keinen Abbruch, denn es ist eines der Ziele der Veranstalter, «zukünftige Lernende möglichst früh abzuholen.» Wichtig war, dass breite Informationsmöglichkeiten auch für ältere Jugendliche zur Verfügung standen.

Auch Dienstleistungsberufe waren vertreten: Das Kantonsspital präsentiert sein breites Angebot an Lehrstellen.
Bild: Bild: Robert Hess (Sarnen, 24. September 2022)

«Die akademischen Berufe sind auf dem Vormarsch und Betriebe haben Schwierigkeiten, neue Lernende zu gewinnen. In Obwalden herrscht ein Fachkräftemangel», schreibt der Trägerverein «Bogs Trail» zur Ausgangslage der Veranstaltung. «Wenn ich hier die Vielfalt der interessanten gewerblichen Berufe mit Zukunft sehe», so meinte eine Besucherin, «dann muss ich mich fragen, ob es richtig ist, Kinder einfach mal ins Gymi zu schicken und abzuwarten, was daraus wird.»

Dazu meinte Constantin Gyr, der frühere Rektor der Kantonsschule Obwalden: «Zeigen sich bei einem Kind in erster Linie handwerkliche Fähigkeiten, dann sollten diese unterstützt werden und es sollte nicht versucht werden, das Kind fürs Gymi zu bekehren.»

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