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Luzern

In Oberkirch fordert eine wilde Kandidatin die CVP heraus

Ute Stadelmann (parteilos) und Elias Meier (CVP) buhlen in Oberkirch ums Ressort Bildung und Kultur – mit unterschiedlicher Unterstützung im Rücken.
Blick auf die Gemeindeverwaltung von Oberkirch.  (Bild: Pius Amrein (22. Juli 2019))
Ute Stadelmann (Bild: PD)
Elias Meier (Bild: PD)

Fabienne Mühlemann

Fabienne Mühlemann

Fabienne Mühlemann

Lange sah es schwarz aus für die Gemeinderatswahlen in Oberkirch. Für das Ressort Bildung und Kultur waren bis zur Eingabefrist keine Wahlvorschläge eingegangen. Auch die SVP, die derzeit mit dem abtretenden Stephan Huber im Gemeinderat vertreten ist, fand keinen Kandidaten. Doch nun wolle das Amt plötzlich zwei Personen: Neben Elias Meier, Präsident der Jungen CVP des Kantons Luzern, stellt sich auch Ute Stadelmann (parteilos) zur Wahl.

David gegen Goliath – so scheint die Ausgangslage auf den ersten Blick. Doch das sieht die wilde Kandidatin anders. «Ich kann mir gut vorstellen, dass die Oberkircherinnen und Oberkircher mich als parteilose und unabhängige Kandidatin wählen, da ich in der Gemeinde gut vernetzt bin», sagt Stadelmann. Die 40-Jährige wohnt seit über zehn Jahren in Oberkirch. Dies sei ihre Heimat, hier würden Familie und Freunde wohnen. «Seit meiner Jugend bin ich in verschiedenen Vereinen der Region aktiv, zurzeit bin ich als leidenschaftliche Berggängerin Mitglied des SAC Pilatus», so die verheiratete Mutter von zwei Kindern.

Kaum politische Erfahrung

Besonders am Herzen liegen ihr eine gute Bildungsqualität sowie gute schulergänzende Betreuungsangebote. Auch ein sicherer Schulweg hat für sie hohe Priorität. So soll der Durchgangsverkehr auf die Umfahrungsstrasse verlagert und der öffentliche Verkehr sowie der Velo- und Fussverkehr gefördert werden. «Für die Kandidatur habe ich mich entschlossen, nachdem sich von den Parteien bis zum Ende der Eingabefrist niemand für das Ressort zur Verfügung gestellt hatte», sagt Stadelmann.

Dass sie mit Elias Meier auf einen namhaften Konkurrenten trifft, bringt Ute Stadelmann nicht aus der Ruhe: «Es bietet den Mitbürgern die Gelegenheit einer echten Wahl.» Die HR-Verantwortliche beim Luzerner Kantonsspital in Sursee hat selber keine politische Erfahrung, sie sei sich jedoch durch ihre Arbeit und ihre mehrjährige Tätigkeit beim Gesundheits- und Sozialdepartement beim Kanton Luzern ein politisches Umfeld gewohnt.

Elias Meier dagegen kann auf viel politische Erfahrung zurückgreifen. Der Präsident der JCVP ist neben seinen Vorstandstätigkeiten innerhalb der Partei Mitglied der Planungs- und Baukommission Oberkirch und war in Asyl-Begleitgruppen tätig. Er hat daher bereits mit der Gemeinde zusammengearbeitet. «Ich glaube nicht, dass diese Erfahrung im Wahlkampf ein Vorteil ist. Im Amt könnte ich sicher von den gemachten Erfahrungen und vor allem auch von den vielen Kontakten, welche ich dadurch knüpfen konnte, profitieren», so der 29-Jährige. Als Vater von drei Kindern liegen ihm ein hohes Bildungsniveau, die Förderung von Kindern mit speziellen Begabungen sowie die Förderung der Berufsmatura besonders am Herzen.

SVP und FDP unterstützen CVP-Kandidaten

Elias Meier kann auf die Unterstützung aller Parteien zählen. Die Vorstände von CVP, SVP und FDP begrüssen nämlich diese Lösung für die Besetzung des fünften Gemeinderatssitzes. Dazu gehört auch Andrea Roth, Präsidentin der CVP Oberkirch. Sie rechnet sich für ihren Kandidaten gute Chancen aus. «Als junger, engagierter Familienvater deckt er eine breite Sparte an Interessengruppen ab», sagt Roth. Man kenne ihn in der Gemeinde. Zur Kandidatur von Ute Stadelmann sagt sie: «Konkurrenz belebt das Geschäft.»

Wie Andrea Roth kennt auch Elias Meier seine Gegenspielerin nicht persönlich. Daher könne er nicht abschätzen, wie gross ihr Netzwerk ist. «Ich traue ihr das Amt durchaus zu», sagt der Teamleiter Informatik bei der Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees (SGV) Holding AG. Über Stadelmanns Vorgehen seien sie innerhalb der Partei etwas überrascht gewesen. «Sie hat sich bei den Parteien gemeldet und ihre Kandidatur bekannt gegeben. Um Unterstützung hat sie jedoch nicht gebeten», sagt Meier.

Da die Kandidaturen von Ute Stadelmann und Elias Meier erst nach Ablauf der offiziellen Eingabefrist erfolgten, sind ihre Namen auf den Wahllisten nicht vorgedruckt. Meier: «Wir sind daher darauf angewiesen, dass die Oberkircherinnen und Oberkircher unsere Namen handschriftlich auf die Liste setzen.»

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