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Nidwalden

Nettoverschuldung der Nidwaldner Gemeinden ist weiter gesunken

Die elf Gemeinden und vier Schulgemeinden stehen finanziell auf gesunden Beinen. Die Finanzstatistik 2019 des Kantons zeigt einen Gesamt-Ertrag von knapp 10 Millionen Franken.
Das Geld kann in den einzelnen Nidwaldner Gemeinden unterschiedlich stark arbeiten. (Bild: Manuela Jans-Koch)

Philipp Unterschütz

Finanzdirektor Alfred Bossard ist nicht überrascht – aber trotzdem erfreut. «Wie es sich abgezeichnet hat, haben die Gemeinden auch 2018 – wie schon 2017 und 2016 – gute Ergebnisse erzielt. Sie stehen auf gesunden finanziellen Beinen.»

Tatsächlich zeigt die Finanzstatistik, welche der Kanton am Freitag veröffentlicht hat, dass die elf Nidwaldner Gemeinden gemeinsam ein operatives Ergebnis von 9,9 Millionen Franken ausweisen können. In den vier Orten, die neben politischer Gemeinde auch über eine Schulgemeinde verfügen, wurden die Abschlüsse beider Körperschaften konsolidiert betrachtet.

Alle Gemeinden ausser Stansstad konnten für 2018 ein positives Ergebnis ausweisen. Spitzenreiter ist die Gemeinde Hergiswil mit 7 Millionen Franken. Allerdings entfielen hier allein 4,4 Millionen Franken auf erledigte Sonderfälle im Steuerbereich.

Mehr Eigenkapital und mehr Investitionen

Die Gemeinden haben das laut ihren Budgets erwartete Ergebnis insgesamt um 15,2 Millionen Franken übertroffen. Die teils markanten Differenzen ergeben sich einerseits aus deutlich höheren Erträgen bei den Nettosteuern (+8,7 Mio. Franken) und der Grundstückgewinnsteuer (+4 Mio. Franken), anderseits aber aus geringeren Aufwendungen oder weiteren Mehrerträgen (+3,2 Mio. Franken).

Auch beim Eigenkapital ging es weiter bergauf. Alle Gemeinden zusammen gerechnet, erhöhte sich dieses im Vorjahr um insgesamt 15 Millionen auf knapp 239 Millionen Franken. Die Nettoinvestitionen stiegen gegenüber 2017 um 11,6 Millionen auf gut 40 Millionen Franken an. Die Selbstfinanzierung war mit 40 Millionen rund 9,3 Millionen Franken höher als in den beiden vergangenen Jahren. Als Folge der höheren Nettoinvestitionen reduzierte sich der Selbstfinanzierungsgrad indes auf 99 Prozent (Vorjahr 107%).

Keine höhere Beteiligung am NFA

Die Verschuldung der Gemeinden liegt im Durchschnitt bei 891 Franken pro Person (siehe Tabelle). Eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr erzielten Buochs, Emmetten, Ennetbürgen, Oberdorf, Stansstad und Wolfenschiessen. «Dass drei Gemeinden sogar ein Nettovermögen und die meisten nur geringe Schulden pro Einwohner haben, ist ein weiteres Zeichen für die gute finanzielle Basis», erklärt Finanzdirektor Alfred Bossard, der auch für die Zukunft günstige Prognosen macht. «Die Gemeinden sind ein Spiegelbild des Kantons. Wenn wirtschaftlich nichts Negatives passiert, bleibt Nidwalden auf Erfolgskurs.»

Kein Thema ist es, angesichts der guten Finanzlage der Gemeinden, diese vermehrt am Nationalen Finanzausgleich (NFA) zu beteiligen, wie Obwalden das will (Ausgabe vom 13. Juni). «Wir haben diese Diskussion auch geführt, gehen aber einen anderen Weg», sagt Alfred Bossard. Die steigenden Beiträge an den Finanzausgleich sollen auch künftig durch den Kanton getragen werden, der aber dafür im Gegenzug beim innerkantonalen Finanzausgleich entlastet wird. Dazu wurde im revidierten Finanzausgleichsgesetz, das der Landrat am 29. Mai genehmigt hat, eine Obergrenze von 19 Millionen Franken für die Mittel im Finanzausgleich eingeführt. Überschreiten die Leistungen der finanzstarken Gemeinden und des Kantons diese Obergrenze, reduziert sich der Beitrag des Kantons um den entsprechenden Betrag.

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