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Zug

Mit 12'397 Unterschriften: Petition «gegen die Tierfabrik ‹Chueweid›»  in Hünenberg eingereicht

Die Petition des Vereins Fluid Spirit aus Hünenberg hat einen Nerv getroffen. 12'397 Unterschriften haben die Initianten gesammelt.

Der Verein Fluid Spirit mit Sitz in Hünenberg überreichte der Gemeindepräsidentin Renate Huwyler und dem Vorstand Bau und Planung Thomas Anderegg am 4. November die Petition «gegen die Tierfabrik ‹Chueweid›» in Drälikon/Hünenberg. In der Zeit vom 17. August bis 31. Oktober waren 12'397 Unterschriften gesammelt worden. Die Petition richtet sich gegen das Bauvorhaben eines neuen grösseren Stalls für die Jersey-Rinder des Landwirts Martin Schuler. Bauherrin ist die Interfarm GmbH. «Ziel der Petition war es, die Bevölkerung auf das Projekt ‹Chueweid› aufmerksam zu machen und die daraus resultierenden negativen Folgen aufzuzeigen», schreibt die Präsidentin des Vereins Fluid Spirit Danielle H. Jolissaint in einer Pressemitteilung.

Der Verein verlangt vom Gemeinderat, dass «jegliche Erweiterungen oder Vergrösserungen sowie entsprechende Umzonungen und Sonderregelungen im Zusammenhang mit dem Bauernhof Chueweid in Drälikon vor dem Hintergrund des Willens der Bevölkerung und nicht nur der Bauern begutachtet und beurteilt werden.» Des Weiteren bittet er um mehr Transparenz.

Milch- und Fleischkonsum sei gesunken

Der 2011 gegründete Verein hat sich dem Ziel verschrieben, «Heimat für alle Wesen, das heisst alle Menschen, Tiere und Pflanze dieser Welt, zu schaffen». Im Zuge dieses Bestrebens setzt er sich für eine vegane Ernährung ein. Auf diese Weise werde auch der Natur und dem Klima ein grosser Dienst erwiesen, schreibt der Verein.

Der Milch- und Fleischkonsum sei in den letzten zehn Jahren in der Schweiz markant zurückgegangen, «sodass nicht solche Tierfabriken mit entsprechendem Tierleid unsere Natur schädigen sollen, wodurch wir Menschen unsere Erholungszonen verlieren, die Biodiversität abnimmt und das Grundwasser leidet», so «Fluid Spirit». «Die Reussebene wäre ein einzigartig schönes Naherholungsgebiet für uns Menschen, wären da nicht die Gülle und die Interfarm GmbH mit den am Trennungsschmerz leidenden Mutterkühen und Kälbchen.»

Diskussion eventuell unnötig

Die Initianten der Petition nehmen jedoch nicht Stellung zum Umstand, dass das Projekt des Bauern Martin Schuler in Art und Umfang noch keineswegs feststeht (Ausgabe vom 29. Oktober). Eventuell will er seinen Betrieb gar nicht ausbauen, sondern lediglich sanieren. Was zur Folge hätte, dass vielleicht gar keine Umzonung in eine landwirtschaftliche Spezialzone erforderlich wäre und stattdessen lediglich das normale Bewilligungsverfahren durchlaufen werden müsste.

Ausserdem, wie Gemeinderat Thomas Anderegg aussagte, werde ein konkretes Projekt ohnehin auf seine Gesetzeskonformität hin überprüft. Es seien die relevanten Tierschutzbestimmungen und die einschlägigen Normen betreffend Umwelt- und Landschaftsschutz einzuhalten. (cb)

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