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Uri

In Göschenen soll das Fernwärmenetz erweitert werden

Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger entscheiden am 13. Februar über einen Kreditantrag von 575'000 Franken. Damit sollen der Bahnhof und zwei Liegenschaften im Unterdorf ans Fernwärmenetz angeschlossen werden.
Impressionen vom Einbau der Fernwärmeleitungen im Oberdorf in Göschenen. (Bild: PD)
Luftaufnahme vom Einbau der Fernwärmeleitungen beim Eisfeld. (Bild: PD)
Impressionen vom Bau der Fernwärmeleitungen in Göschenen. (Bild: PD)

Markus Zwyssig

Markus Zwyssig

Markus Zwyssig

Nach zwei intensiven Baujahren konnten Ende vergangenen Jahres fast alle Arbeiten am Fernwärmenetz in Göschenen ausgeführt werden. Im Vorsommer 2022 stehen noch die Abschlussarbeiten an. Inzwischen sind in Göschenen 20 Liegenschaften mit dem Fernwärmenetz verbunden.

Und das wurde bisher alles gemacht: Nach dem Ja zu einem Kredit von 1,14 Millionen Franken im Mai 2019 zum Bau der Fernwärmeversorgung Göschenen zwischen dem Heizwerk und Wasen wurde im Sommer 2020 der Kreditantrag von 282'000 Franken zur Fernwärmeerschliessung Oberdorf (zweite Etappe) und im Juni 2021 derjenige in der Höhe von 240'000 Franken zur Erschliessung Gotthardstrasse 210 und Bahnhofplatz 1 (dritte Etappe) angenommen.

Zusammenarbeit bei Strassensanierung wichtig

Viele Arbeiten für die Erweiterung der Fernwärme konnten gemeinsam mit dem Bundesamt für Strassen (Astra), mit Abwasser Uri, mit den SBB und mit EWA – Energie Uri ausgeführt werden. Das sei wichtig, sagt Bruno Müller, Geschäftsführer beim EW Göschenen: «Wenn immer möglich versuchen wir bei der Erweiterung des Fernwärmenetzes, Synergien zu nutzen.» So sei es sinnvoll, wenn eine Strasse aufgerissen und saniert werde, dass gleichzeitig mit der Erneuerung der anderen Leitungen bei Bedarf auch eine neue Fernwärmeleitung einbaut werde. Insbesondere bei der Wasserversorgung Göschenen gebe es im Unterdorf Sanierungsbedarf.

Die SBB werden in den nächsten Jahren das Bahnhofgebäude Göschenen umfassend sanieren. Dabei wird die Wärmeversorgung auf erneuerbare Energieträger umgestellt und ein Anschluss ans Fernwärmenetz Göschenen erstellt. Im Oktober 2021 haben die SBB den entsprechenden Wärmeliefervertrag mit dem Elektrizitätswerk Göschenen (EWG) unterzeichnet. Die Fernwärme-Anschlussleitung beginnt am Fuss des Löwengässli und wird über den Bahnhofplatz entlang den Gleisanlagen geführt. Momentan laufen die Abklärungen zum Standort des Übergabepunkts im Bahnhofgebäude und wo die Fernwärmeleitung die MGB-Gleisanlage unterqueren wird. Es ist zudem vorgesehen, dass die SBB gleichzeitig die Hauptwasserleitung entlang der Fernwärmeleitung auf ihre Kosten erneuern. «Daraus ergeben sich Synergieeffekte und Kostenvorteile für das EW Göschenen und die SBB», gibt sich Bruno Müller überzeugt. Ausgeführt werden sollen die Bauarbeiten im Sommerhalbjahr 2022.

Im Unterdorf besteht bei einzelnen Liegenschaftsbesitzerinnen und -besitzern Interesse an einem Fernwärmeanschluss. Diese Bauten wie auch das Gebiet Unterdorf können mit einer rund 100 Meter langen Anschlussleitung erschlossen werden. Sofern die Wärmelieferverträge zeitnah abgeschlossen werden, kann die Versorgungsleitung ins Unterdorf ebenfalls innerhalb der vierten Etappe im Sommerhalbjahr 2022 ausgeführt werden.

Für die Erweiterung des Fernwärmenetzes zum Bahnhofsgebäude und ins Unterdorf (vierte Etappe) beantragt das Elektrizitätswerk Göschenen (EWG) den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern von Göschenen einen Kredit in der Höhe von 575'000 Franken. Der EWG-Verwaltungsrat, die Kommission Fernwärme sowie der Gemeinderat sind überzeugt, mit diesen zusätzlichen Anschlüssen das Fernwärmeprojekt zu stärken. Sie empfehlen daher den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern von Göschenen, am 13. Februar dem Kreditbegehren zur Erweiterung des Fernwärmenetzes Bahnhofgebäude und Unterdorf zuzustimmen.

Für die Zukunft könne man flexibel weitermachen, was den weiteren Ausbau des Fernwärmenetzes betreffe. «Wenn sich in einer Liegenschaft der Ersatz einer Ölheizung aufdrängt, kommt öfters die Anfrage, ob ein Anschluss ans Fernwärmenetz möglich wäre», weiss Bruno Müller. Zurzeit ist in Göschenen ein weiterer Interessent vorhanden, doch will man dort mit dem Anschluss noch zuwarten, bis allenfalls ein Neubau realisiert wird.

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