notifications
Luzern

Im Notfall bietet zweifache Mutter in der Hirslanden Klinik St.Anna in Luzern Hilfe an

Die ehemalige Pflegefachfrau Helen Kneubühler hat vor neun Jahren den Job gewechselt. Jetzt aber ist sie für einen Einsatz in ihrem erlernten Beruf bereit, wenn Mangel an Fachpersonal besteht.
Helen Kneubühler bei sich zu Hause in Inwil. ((Bild: Patrick Hürlimann, 19. März 2020))

Roger Rüegger

Die Arbeit als Pflegefachfrau in der Hirslanden Klinik St.Anna ist Helen Kneubühler in bester Erinnerung. Die zweifache Mutter aus Inwil war während vier Jahren in der Klinik in Luzern beschäftigt. «Ich liebte meinen Beruf. Er ist umfangreich und hat viele Facetten. Neben der Betreuung und Pflege von Patienten waren auch die Handhabung der Technik von Geräten und Apparaten sowie die Gespräche mit Angehörigen unserer Patienten immer eine Aufgabe, der ich mich gerne annahm», sagt die 34-jährige Frau, die als Ausbildungsverantwortliche und später auch als stellvertretende Stationsleiterin in der Klinik tätig war.

Vor neun Jahren hatte sie ihren Beruf als Pflegefachfrau aufgegeben und wechselte zu einer Krankenversicherung, ehe sie 2014 in das Familienunternehmen ihres Mannes Kneubühler Messestandbau AG in Emmen einstieg. Das war, bevor die ältere ihrer beiden Töchter zur Welt gekommen ist.

Es könnte sehr schnell Hilfe brauchen

Die aktuellen Umstände haben in ihr nun ein altes Feuer für den erlernten Beruf entfacht. Und so hat sie sich am Mittwoch bei ihrem früheren Arbeitgeber gemeldet und der Hirslanden-Klinik St.Anna ihre Unterstützung angeboten.

«Durch die Informationen in den Medien und auch durch Schilderungen von ehemaligen Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen denke ich, dass es je nach Situation sehr schnell zu einem Mangel von ausgebildetem Fachpersonal kommen könnte», schildert die Frau die Beweggründe, ihre Unterstützung anzubieten. Sie stellte deshalb ein Kurzprofil zusammen und kontaktierte unkompliziert direkt Personen, die sie aus ihrer Zeit in der Klinik kannte. Im St.Anna reagierte man erfreut und dankbar auf das Angebot. Kneubühler: «Falls es wirklich so weit kommen sollte, dass die Belegschaft der Klinik nicht mehr alleine in der Lage ist, die Anzahl der Patienten zu bewältigen, können sie sofort auf mich zählen.»

Sie habe ein allfälliges Szenario mit ihrem Mann besprochen. Da sie neben der Administration im Familienbetrieb auch Hausfrau sei, würde er bei der Betreuung der Kinder einen grösseren Teil übernehmen.

Da Helen Kneubühler seit neun Jahren nicht mehr auf ihrem erlerntem Beruf tätig ist, stellt sie sich auch nicht zwingend an der unmittelbaren Front zur Verfügung, wie sie betont. Denn in der Klinik hat sich seit 2011 einiges verändert. «Aber mit etwas Unterstützung finde ich schnell wieder in den Alltag. Ich könnte das Personal etwa in der Grundpflege entlasten oder sie bei medizinaltechnischen Massnahmen unterstützen», führt sie aus. Zudem könne sie sich vorstellen, im Bereich Patiententransport oder bei der Betreuung von Angehörigen einen Beitrag zu leisten.

«Mir liegt die Klinik St.Anna am Herzen»

Den Beweggrund für ihr Engagement schildert sie so: «Mir liegt die Klinik am Herzen. Ich kenne immer noch Leute dort und will mich, so gut es mir möglich ist, einbringen. Im Moment ist es zwar noch nicht nötig, auf externe Hilfe zurückzugreifen. Wie die Situation aber in ein paar Wochen ist, weiss kein Mensch. Wenn es dann Hilfe braucht, muss es schnell gehen.» Jeder in unserer Gesellschaft habe eine Verantwortung. Sie versuche, ihren Teil auf diese Weise beizutragen. «Vielleicht sind sie im St.Anna froh, wenn Sie auf die Hilfe von jemanden zählen können, der die Abläufe und den Betrieb kennt. Ich bin bereit, meine Fähigkeiten anzubieten, wenn sie mich brauchen. Wenn nicht, ist es umso besser. Das würde bedeuten, dass sie die Situation alleine bald wieder in den Griff bekommen», so Helen Kneubühler.

Kommentare (0)