notifications
Luzern

Im Lindenpark kehrt Leben ein – damit ist das Krienser Zentrumsprojekt vollendet

Auf dem Areal des ehemaligen Krienser Polizeipostens sowie des Gemeindeschuppens ist mit dem Lindenpark ein Haus für Gesundheit entstanden. Obwohl die Bewohner der Corona-Risikogruppe angehören, klappt der Bezug bis jetzt ganz gut.
Bernadette Uebelhard in ihrer neuen Wohnung im Krienser Lindenpark. (Bild: Manuela Jans-Koch (8. Mai 2020))
Auf dieser Fläche wird der Park erstellt.  (Bild: Manuela Jans-Koch (Kriens, 8. Mai 2020))
Blick in die neuen Räumlichkeiten der Spitex. (Bild: Manuela Jans-Koch (Kriens, 8. Mai 2020))
(Bild: Manuela Jans-Koch (Kriens, 8. Mai 2020))

Stefan Dähler

Stefan Dähler

Stefan Dähler

Stefan Dähler

Das Stadthaus, das Kulturquadrat Schappe und die Teiggi­-Überbauung sind bereits realisiert. Nun folgt mit dem Lindenpark der Abschluss der Neugestaltung des Krienser Zentrums. Zwar wird rund um das Gebäude noch gebohrt und gehämmert. Doch der Bezug durch die Mieter läuft bereits seit einigen Wochen.

Die Investitionen belaufen sich auf 28,5 Millionen Franken. Realisiert wurde ein Haus für Gesundheit, das Platz bietet für 32 Alterswohnungen mit Dienstleistungen, 21 Pflegeplätze der Heime Kriens, verteilt auf drei Wohnungen, sowie Institutionen aus dem Gesundheitsbereich.

Beim Lindenpark handelt es sich um ein Projekt von Institutionen, die sich zur Genossenschaft Wohnen im Alter Kriens (Gwak) zusammengeschlossen haben.

Getaktete Züglete

Obwohl die Lindenpark-Bewohner der Coronarisikogruppe angehören, sei der Bezug gut verlaufen. Hausverwalter Mirco Hasler sagt:

«Bei der Wohnungsübergabe wurden die meisten durch Angehörige oder Bekannte vertreten.»

Die Züglete sei dann individuell organisiert worden, mit Hilfe von Kindern oder Enkeln und Zügelunternehmern. «Damit nicht mehrere Parteien gleichzeitig einziehen, haben wir ihnen im Vorfeld ein Zeitfenster zugeteilt», so Hasler.

Eine der Mieterinnen ist Bernadette Uebelhard (86). Sie wohnt seit dem 19. April im Lindenpark, ihre alte Wohnung an der Brunnmattstrasse musste sie wegen der dort geplanten Totalsanierung verlassen. Ihr neues Heim gefällt ihr «schampar gut», wie sie sagt. «Es ist ein Glücksfall, dass ich hier wohnen kann.»

Das Gebäude verlässt Uebelhard derzeit nicht, stattdessen unternimmt sie Spaziergänge im Hausinnern, das mit Sichtbeton sowie grossen Fenstern hell daherkommt. Einige Wände hat der Luzerner Künstler Hubert Hofmann gestaltet. Dieser lobt auf Anfrage die Bauherrschaft, die ihn sehr früh in die Arbeiten einbezogen habe.

Entworfen wurde das Gebäude von den Lengacher Emmenegger Architekten Luzern – wie auch schon die Überbauungen Teiggi und Minoletti in der unmittelbaren Umgebung. «Es wurde darauf geachtet, dass sich der Lindenpark einfügt», sagt Stefan Bucher. Farblich habe man sich am alten Gemeindehaus orientiert, das direkt neben dem Lindenpark steht.

Park ist noch in Arbeit

Apropos Park: Ein solcher mit mehreren Bäumen wird auf dem früheren Gemeindehausparkplatz noch erstellt. «Wir rechnen damit, dass die Arbeiten im Juni fertig sind», sagt Bucher. Dann wäre eigentlich ein Tag der offenen Tür geplant gewesen. Dieser findet wegen Corona nun später statt, voraussichtlich im August oder September.

Bei den Geschäftsflächen im Lindenpark ist die Spitex Kriens Ankermieterin. Sie belegt 630 Quadratmeter, am alten Sitz an der Horwerstrasse waren es 460. «Die Spitex hat sich in den letzten Jahren stark entwickelt», sagt Geschäftsleiter Hannes Koch. Sie bietet heute knapp 64 Vollzeitstellen an, das sind 17 mehr als vor neun Jahren. «Wir stehen uns nun nicht mehr gegenseitig auf den Füssen rum», sagt Koch mit einem Augenzwinkern. Mit dem neuen Standort sei man sehr zufrieden, auch wenn es noch kleinere technische Komplikationen gebe. «Diese werden aber jeweils schnell behoben.»

In den Räumlichkeiten der Spitex sind auch die Mütter- und Väterberatung, die Krienser Infostelle Gesundheit und ab August der Spitex-Kantonalverband untergebracht.

Die Spitex ist für die Betreuung der 32 Wohnungen mit Dienstleistungen zuständig – ausser nachts, dann übernehmen die Heime den Notfalldienst. Hauptansprechperson für die Bewohner ist Monika Wildisen. «Die Leute wohnen grundsätzlich selbstständig, es gibt aber ein Notrufsystem und wir leisten alltägliche Unterstützung, damit das selbstständige Leben in der eigenen Wohnung möglichst lange geht.»

Gemeinschaftsräume und Dachterrasse für Bewohner

Den Bewohnern stehen zwei Gemeinschaftsräume und die Dachterrasse zur Verfügung. Wie in der Teiggi wurde auf Waschtürme in den Wohnungen verzichtet, stattdessen gibt es mehrere gemeinsame Waschküchen. «Die Leute sollen sich begegnen», sagt Stefan Bucher. Die Bewohner dürfen zudem den Fitnessraum einer eingemieteten Physiotherapie-Praxis nutzen:

Weitere bereits im Lindenpark präsente Geschäftsmieter sind eine Zahnarztpraxis und Traversa – das Netzwerk für Menschen mit einer psychischen Erkrankung bietet Plätze in einer WG an. Die Heime Kriens beziehen ihre Räume ab dem 11. Mai. Später kommt noch ein Restaurant mit Aussenplätzen hinzu. Der Name des Betreibers werde noch nicht kommuniziert, sagt Bucher. Nur so viel: «Es war nicht ganz einfach, jemanden zu finden, doch nun sind wir glücklich mit der Lösung.»

Kommentare (0)