Paul Gwerder
Es sind Berge, Täler und Blumen: Diese hat Künstlerin Emma Furrer, Jahrgang 1946, auf ihrem «Streifzug durch den Kanton Uri», so der Titel der Ausstellung, eingefangen. Fast 30 Werke sind in den Gängen des Betagtenheims Spannort in Erstfeld zu sehen. Engelbert Zurfluh, Geschäftsleiter des «Spannort», war hocherfreut, dass er das Betagtenheim für eine weitere Bilderausstellung zur Verfügung stellen durfte. «Der Blick auf die wunderbaren Landschaftsbilder von Emma Furrer erfreut nicht nur mich, sondern insbesondere auch die Heimbewohnerinnen und -bewohner und deren Gäste», so Zurfluh.
Komposition und Gestaltung als tragende Elemente
Zur Vernissage am Freitagabend kamen viele Familienangehörige und Malerkolleginnen und -kollegen von Emma Furrer. In der Laudatio, die Engelbert Zurfluh hielt, las er ein Zitat von Emma Furrer vor, welches den Entwicklungsprozess der Künstlerin besonders deutlich macht: «Mir wurde klar, dass Malen nicht nur aus dem Erlernen von Techniken, Farbenlehre und Materialwahl besteht, sondern die Komposition und Bildgestaltung tragende Elemente sind, um die eigene Ausdrucksweise zu finden und zu entwickeln.» Erste Grundlagen des Malens hat Furrer bei Professor Radoslav Kutra an der Kunstschule in Luzern und im Kunstseminar bei Gerda Pisa erworben.
Dem Geschäftsführer des «Spannort» persönlich gefallen an den ausgestellten Bildern die Tiefenwirkung mit der harmonischen Farbgebung sowie der virtuose Umgang mit den Schatten. Malen heisse auch Sehen, deshalb sei Emma Furrer im Sommer häufig in der Natur unterwegs, um dort vor Ort zu malen. Sie sagte: «Achtsamkeit, Sorgfalt, Beobachten und Geschehenlassen sind wichtige Schritte, um das göttliche Geheimnis des Lebens zu erfahren und aus tiefstem Herzen kreativ zu sein und Inspiration zu finden.» Vor zwanzig Jahren gründete Emma Furrer die Ateliergemeinschaft «Pit Uri» mit einigen interessierten Personen, welchen die Ausstellerin schon damals viele gute Tipps auf den Weg geben konnte.
«Für mich war das Malen schon als kleines Kind ein grosser Traum», erinnert sich Emma Furrer. Nach der Heirat mit Alois Furrer führte sie zusammen mit ihrem Mann einen landwirtschaftlichen Stufenbetrieb. Und als Mutter von drei Töchtern und einem Sohn war das Leben von ihr voll ausgefüllt und es blieb kein Platz zum Malen.
«Nachdem die Kinder ausgezogen waren, konnte ich meinen Jugendtraum verwirklichen und begann vor über zwanzig Jahren mit dem Malen an», erzählt Emma Furrer. «Meine Lieblingstechnik ist schon Aquarell, einige der schwierigsten Maltechniken, und ich zeichne alles, was mich besonders anspricht, insbesondere die hiesige vielfältige Naturlandschaft», schildert die Künstlerin. So sind zum Beispiel Bilder aus dem Erstfeldertal, von Emmetten – der zweiten Heimat der Künstlerin – und des Krönten und Spannort, aber auch viele Zeichnungen mit Blumen-Sujets zu sehen.
Die Ausstellung im Betagtenheim Spannort in Erstfeld dauert bis am 30. Juni und ist geöffnet von Montag bis Samstag, 13.30 bis 18 Uhr, und an Sonntagen von 10 bis 18 Uhr.