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Obwalden

«Huwel»-Neubau in Kerns verliert an Höhe

Die Regierung entschied zu Gunsten eines Einsprechers. Die Pläne für das Betagtenheim werden überarbeitet.
Profilstangen deuten den geplanten Neubau der Betagtensiedlung Huwel seit Monaten an. Die Schafe kümmerts nicht. (Bild: Matthias Piazza, Kerns, 18. Oktober 2019)

Matthias Piazza und Markus von Rotz

Die Realisierung der dritten Etappe des Betagtenheims Huwel gerät in Verzug. Ein Nachbar erhob Einsprache gegen den fünfstöckigen Neubau der Stiftung Betagtenheim Kerns. Bei seiner Beschwerde vor dem Regierungsrat stellte er sich unter anderem auf den Standpunkt, dass ohne Quartierplan nur Wohnbauten mit höchstens vier Stockwerken erlaubt seien. Die Gemeinde hatte die Einsprache davor mit der Begründung abgewiesen, dass der «Huwel»-Neubau kein Wohnbau im eigentlichen Sinne sei und die entsprechende Einschränkung nicht zum Tragen komme. Die Regierung sah das nun anders. Sie hat zu Gunsten des Einsprechers entschieden, da es sich aus ihrer Sicht doch um einen Wohnbau handelt, wie die Gemeinde auf Anfrage mitteilte.

Der Stiftungsrat hat nun eingelenkt. «Wir ziehen die Einsprache nicht weiter, sondern werden tiefer in den Boden bauen, damit zählt das unterste Geschoss nicht und wir sind gesetzeskonform», erklärte Stiftungsratspräsident Albert Reinhart auf Anfrage. Er sei zuversichtlich, dass das demnächst eingereichte überarbeitete Baugesuch bewilligt werde.

Baustart frühestens in diesem Jahr

Die Zusatzschlaufe kostete Zeit. Ursprünglich hätten schon im vergangenen Jahr die Baumaschinen auffahren sollen. «Jetzt haben wir ein Jahr verloren.» Albert Reinhart rechnet im besten Fall mit dem Start der rund zweijährigen Bauarbeiten dieses Jahr. Im November 2017 hatten die Kernser an der Gemeindeversammlung einem Beitrag von 6 Millionen Franken für die Realisierung der dritten Etappe zugestimmt. Allerdings wie schon früher nur als Darlehen, das verzinst werden muss.

Gemäss damaliger Botschaft des Gemeinderats soll die Erweiterung mit einer dritten Etappe 9,8 Millionen Franken kosten. Als Resultat einer öffentlichen Umfrage seien mehrheitlich Zwei- und Drei-Zimmer-Wohnungen sowie Studios geplant. Auch wenn die Gemeinde gesetzlich nicht verpflichtet sei, Kredite für ein solches Vorhaben zu gewähren, mache es Sinn, die Stiftung «auf dem Weg der Realisierung der dritten Etappe zu unterstützen», schrieb der Gemeinderat damals. Die Führung der Betagtensiedlung habe in den vergangenen 20 Jahren «zu keinen Beanstandungen geführt», und man könne von einem offensichtlichen Bedürfnis nach solchen Wohnungen ausgehen. Den restlichen Betrag des Neubaus finanziert die Stiftung selber. In den zwei bestehenden Häusern sollen die Pflegezimmer verbleiben.

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