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Obwalden

Hundertjähriger Obwaldner lässt Gratulanten staunen

Johann Schäli hat zusammen mit dutzenden Gästen sein Jubiläum gefeiert. Auch der gleichnamige Regierungsrat gratulierte.
Jubilar Johann Schäli (links) erhält von Regierungsrat Christian Schäli eine Goldmünze. (Bild: Rosmarie Berlinger (Kerns, 1. Februar 2020))

Rosmarie Berlinger

«Vor einem Jahr haben sie gewitzelt und gemeint: Nicht ganz hundert, als ich meinen 99. Geburtstag gefeiert habe», erzählte der in bester Laune befindliche 100-jährige Jubilar Johann Schäli-Renggli an seinem grossen Tag. «Jetzt habe ich es geschafft», gab er seiner Freude Ausdruck. Wer das Glück hatte, am 1. Februar dem hundertjährigen Bewohner der Betagtensiedlung Huwel in Kerns zu gratulieren und dabei allerlei aus seinem reichen Leben zu erfahren, der erlebte wahrlich eine Sternstunde.

In seinem vor kurzem bezogenen Studio in der Pflegeabteilung ging es schon frühmorgens los mit Gratulationen und Glückwünschen. Umsorgt von seinen Töchtern Marlis Schäli und Martha Arnosti-Schäli fand er sich optimal vorbereitet, prominente Gratulanten aus seinem Dorf zu empfangen. Dass sogar ein Regierungsrat mit dem gleichen Nachnamen, nämlich Regierungsrat Christian Schäli, ihm eine Goldmünze mit dem Abbild Ignaz von Ahs überreichte, bewegte den Jubilar sichtlich. Auch der Kernser Gemeindepräsident André Windlin und Gemeindevizepräsident Beat von Deschwanden staunten in ihren Glückwünschen über die gute Gesundheit des Jubilars.

Wildhüterkollegen kamen zu Besuch

Richtig in Fahrt kam der Hundertjährige beim Gespräch mit Wildhüterkollegen, bei denen er sich als Ehemaliger dieses Berufes sichtlich wohlfühlte. Bis 1969 sei Schäli aktiv in der Wildhut beschäftigt gewesen, erzählte der aktive Wildhüter Hans Spichtig. Zur Freude des Gefeierten zeigte er ihm Fotos von einer Luchsfamilie, die sich in der vergangenen Weihnachtszeit ein getötetes Reh schmecken liess. Vom Gratulanten Thomas Rohrer erfuhr man, dass er mit dem Jubilar, wann immer es reicht, einen Jass klopft.

Auf die Frage nach dem Rezept für sein hohes Alter meinte der Jubilar ohne Zögern: «Natur, Arbeit und Familie». 64 Jahre hat Johann Schäli mit seiner mittlerweile verstorbenen Ehefrau und seinen sechs Kindern im eigenen Haus in Melchtal gelebt. 2013 bezog er in der Betagtensiedlung Huwel seine eigene Wohnung. Gesundheitliche Probleme jedoch führten vor kurzer Zeit zum Wechsel in die Pflegeabteilung. Gut umsorgt und immer in Schuss gehalten wird er dort nicht nur vom Pflegepersonal, sondern auch von den seinen beiden Töchtern Marlis und Martha. Die zwei sind nach wie vor beeindruckt von der Schaffenskraft ihres Vaters. Sie erzählten, dass er nach der Zeit als Wildhüter etwa als Käser, Hauswart und Baumwärter gearbeitet hat. Nicht ohne Erfolg sei auch seine Tätigkeit im Weinverkauf gewesen.

Auch acht Urgrosskinder waren dabei

Mit der Schreibmaschine habe er viele Geschichten aus seinem Leben festgehalten. Auch sei er bis zum 95. Altersjahr Auto gefahren. «Er war immer ein geselliger und freundlicher Mensch und ist es bis heute geblieben», sagte Marlis Schäli. So durfte der Jubilar seinen besonderen Tag im Kreis seiner Familie mit zwei Töchtern, drei Söhnen, zehn Grosskindern, acht Urgrosskindern und weiteren über 40 Gästen feiern. Ein 100. Geburtstag ist eben ein nicht alltägliches Ereignis.

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