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Luzern

Horwer Einwohnerrat will weniger dichte Bebauung im Dorfkern

Das Horwer Parlament hat am Donnerstag den Bebauungsplan Dorfkern Ost behandelt und einige Korrekturen vorgenommen. Zu reden gab besonders der Baubereich beim alten Spycher.
(Bild: Roger Grütter, Horw, 01. Juni 2017)

Stefan Dähler

Eine Hürde ist genommen. Der Horwer Einwohnerrat hat am Donnerstag den Bebauungsplan Dorfkern Ost in erster Lesung einstimmig bewilligt. Dessen Ziel ist, bauliche Entwicklung im Dorfkern zu ermöglichen und gleichzeitig den historischen Charakter des Gebiets rund um die Pfarrkirche zu erhalten.

Darüber, was das bedeutet, gehen die Meinungen auseinander. Einige Grundeigentümer wollen möglichst viele Wohnungen bauen, Schutzverbände das Ortsbild bewahren. Es handelte sich bereits um den zweiten Anlauf für das Geschäft. Die erste Version wurde 2017 im Einwohnerrat zurückgewiesen, weil der damalige Bebauungsplan gemäss L20 und FDP eine zu starke Verdichtung vorsah. In der Folge hat der Gemeinderat diesen überarbeitet. So wird auf ein mehrstöckiges Gebäude im Baubereich B neben dem alten Pfarrhaus verzichtet, als Kompensation der Baubereich D beim Spycher vergrössert. Zudem wurden weitere Baubereiche verkleinert, wenn auch nicht überall so stark, wie von L20 und FDP gefordert.

Entsprechend waren am Donnerstag nicht alle Einwohnerräte zufrieden. Die Bauvolumen seien teils immer noch zu gross, sagte etwa Jürg Biese (FDP). Martin Eberli (L20) sagte weiter: «Dorfhaus, Pfarrhaus und Villigerhaus bilden ein Ensemble. Neue Gebäude müssen sich zu diesen in Beziehung setzen.» In der Detailberatung wurden durch das Parlament entsprechend weitere Korrekturen in Form von Bemerkungsanträgen vorgenommen.

Zu reden gab der sogenannte Baubereich D, wo heute der Spycher steht, hier im Hintergrund zu sehen:

Die dort vorgesehene Bebauung sei zu voluminös, kritisierte etwa Eberli. Bestehende Bäume kämen Neubauten in die Quere. Bauvorsteher Thomas Zemp entgegnete: «Es gibt verschiedene Anspruchsgruppen mit verschiedenen Anliegen. Wir haben versucht, diese aufzunehmen und im Sinne eines bestmöglichen Interessenausgleichs abzubilden.» Es sei klar, dass nicht alle damit glücklich sind.

In der Folge hiess der Einwohnerrat unter anderem folgende Bemerkungsanträge zum Baubereich D gut:

  • Ein Neubau soll mindestens 2 Meter Abstand zum Kirchweg haben, forderte die SVP. Dies für eine bessere Sicht und für genügend Platz bei Ein- und Ausfahrten. In der Abstimmung war nur die CVP dagegen.
  • Es soll nicht ein grosses, sondern zwei einzelne Gebäude gebaut werden. Dieser Antrag von L20 und FDP wurde von allen Fraktionen gutgeheissen.
  • Die Neumattstrasse soll auf die minimal zulässige Breite verengt werden zugunsten einer besseren Ausnützung des Baufelds, forderte die L20. Dank Stimmen der CVP wurde dieser Antrag gegen den Willen von FDP und SVP bewilligt.
  • Drei Linden im Baubereich D sollen erhalten bleiben. Alle Parteien hiessen diesen Antrag der L20 gut.

Kein Thema an der Sitzung war das Villigerhaus, das gemäss Bebauungsplan erhalten werden soll, wogegen sich die Eigentümer wehren. Auch andere nicht gütlich erledigte Einsprachen, total sechs, wurden nicht besprochen.

Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Es findet noch eine zweite Lesung statt, in der die Umsetzung der Anträge diskutiert wird. Nun muss die Gemeinde nochmals mit betroffenen Grundeigentümern sprechen und danach Anpassungen am Bebauungsplan vornehmen.

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