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Luzern

Hitzkirch macht die Bühne frei für 3000 Sängerinnen und Sänger

Die acht Festzelte sind im Dorfzentrum aufgebaut. Hitzkirch ist am Mittwoch schon fast für das 2. Innerschweizer Gesangsfest bereit. Zivilschützer, freiwillige Helfer und Mitglieder des Männerchors leisten ganze Arbeit. Es gab dennoch eine Knacknuss.
Auch der Zivilschutz hilft beim Aufbau mit. (Bild: ZSO Emme)
Otmar Keller ist Bauchef des Gesangfests. (Bilder: Nadia Schärli, Hitzkirch, 12. Juni 2019)
Kurt Schüpfer kennt man in Hitzkirch besser als Güdé.
Fredy Studer ist für die Einteilung der Chöre verantwortlich.

Roger Rüegger

Roger Rüegger

Roger Rüegger

Roger Rüegger

«Wir sind im Zeitplan. Jetzt geht es um die Feinarbeit», sagt Bauchef Otmar Keller (37) am Mittwoch.

Der Mann steht unter Strom, dauernd klingelt sein Telefon. Otti hier und Otti dort. Seit Freitag vor Pfingsten bauen zwischen 12 und 25 Helfer das Gelände auf. «Die Knacknuss war das Bankettzelt. Wir rechneten mit 700 Leuten die pro Bankett verpflegt werden. Nun sind es am Samstag je 1100. Nicht schlimm, das gehört zum täglichen Wahnsinn», winkt Keller ab.

Seine Aufgabe ist die Aufteilung der Festzelte, aber auch der Innenbereich wird nach Plan angepasst. Der Familienvater singt seit sieben Jahren im Männerchor Hitzkirch. Wie viele seiner Kollegen ist er von der Guuggenmusig Höitröchner Altwis übergelaufen. «Die Guuggenmusig ist unser Talentpool. Ich bin unserem Präsi Thomas Estermann gefolgt», sagt er.

Die beiden sind mit die Jüngsten im Chor. Kurt Schüpfer (73) ist dagegen ein alter Hase. Der pensionierte Lehrer ist seit 50 Jahren im Männerchor Hitzkirch. Er freut sich auf das bevorstehende Wochenende und sagt selbstbewusst:

«Ich bilde mir ein, das Gesangfest sei ein Geschenk für mein Jubiläum»

Der Mann, der das dritte Gesangfest in der Gemeinde erlebt, lacht bei seinen Worten. Anders als die meisten seiner Kollegen vom organisierenden Männerchor Hitzkirch, sing der Veteran beim Gesangfest mit – jedoch mit dem Männerchor Aesch.

«Die baten mich vor 30 Jahren, an einer Hochzeit kurzfristig als Dirigent einzuspringen. An der folgenden Generalversammlung wurde ich dann in Abwesenheit in den Chor gewählt», sagt er. Auch in Hitzkirch sei er nur pro Forma gefragt worden. «Als Dirigent Seppi Pfenninger damals, als ich zugezogen bin, erfuhr dass ich in Retschwil Schule gab, sagte er: Du kommst zum Männerchor.» In Hitzkirch kennt man ihn übrigens als Güdé. Er sagt dazu lachend:

«Meiner Frau sagten die Leute viele Jahre Frau Güdé, weil praktisch niemand unseren Namen wusste»

Der Ressortleiter Chorwesen Fredy Studer (68) ist seit 33 Jahren dabei. Als der Opernliebhaber damals nach Hitzkirch zog, besuchte er das Konzert des Männerchors. «Der Sektionschef Godi Meyer kannte mich als Neuzuzüger natürlich sofort wieder. Er sagte, ich sei auch einer für den Männerchor. Der Mann rekrutierte mich praktisch vor Ort für seinen Verein», sagt Studer schmunzelnd.

Beim Vorsingen habe ihm der Dirigent gesagt, er solle sich als 2. Tenor versuchen. Das ist er bis heute geblieben. Am Gesangfest vom Wochenende teilt er die Chöre ein. Eine Monsteraufgabe bei rund 3000 Sängerinnen und Sängern. «Einige von denen singen in mehreren Chören mit. Deren Auftritte dürfen sich natürlich nicht überschneiden, sonst funktioniert es nicht», gibt er ein Beispiel.

Das Innerschweizer Gesangsfest findet vom 14. bis 16 Juni in Hitzkirch statt. Der Eintritt kostet 15 Franken.

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