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Zug

Hier gibt es die meisten Ansteckungen im Kanton Zug: Steinhausen und Baar lösen Menzingen als Hotspot ab

In keiner anderen Gemeinde haben die Zahlen seit Mitte Februar stärker zugenommen als in Steinhausen. Zum jüngsten Anstieg der Zuger Fallzahlen haben jedoch auch Oberägeri, Walchwil und Baar stark beigetragen.

Im Kanton Zug hat die Anzahl positiver Coronatests seit Ende Februar stark zugenommen. Nach einem Tiefstand Mitte Februar – mit meist weniger als 10 neuen Fällen pro Tag – stiegen die täglichen Meldungen insbesondere in den vergangenen eineinhalb Wochen markant an: mit jüngst 30, 36 und 30 Meldungen an den ersten drei Tagen dieser Arbeitswoche. «Dieser Anstieg macht uns Sorgen», sagt der Sprecher der Gesundheitsdirektion des Kantons Zug, Aurel Köpfli. «Auch wenn bei kleinen Kantonen noch immer auch Schwankungen da sind, ist eindeutig ein Anstieg ersichtlich.»

Dass es nun mehr Fälle aufgrund der jüngst eingeführten Spucktests sein könnten, verneint Köpfli. Wie er sagt, konnten durch die präventiven Reihentests der vergangenen drei Wochen bisher insgesamt 26 positive Fälle entdeckt werden. Köpfli:

«Das macht nicht den grossen Teil aus.»

Tatsächlich wurden im selben Zeitraum über den ganzen Kanton hinweg total 368 neue Fälle registriert, wie den Daten auf der Zuger Coronastatistik-Website zu entnehmen ist. Also das 15-Fache der entdeckten Corona-Infektionen an Oberstufenschulen.

Gemäss Köpfli sind auch keine grossen Cluster bekannt, auf welche die Zunahme der Fälle zurückzuführen wäre. Vielmehr entspreche der Aufwärtstrend im Kanton Zug auch der schweizweiten Entwicklung.

Menzingen gibt Spitzenposition an Steinhausen ab

Werden die Zahlen auf die Gemeinden verteilt, gibt es jedoch deutliche Änderungen. Menzingen, welches nach den Festtagen Oberägeri als Hotspot mit dem höchsten Anteil Ansteckungen abgelöst hatte, ist nun von Baar und Steinhausen überholt worden. Mit 5.94 Prozent aller Einwohner zählt Steinhausen die meisten Ansteckungen, gemessen an seiner Grösse. Gefolgt von Baar mit 5,91 und Menzingen mit 5,82 Prozent.

Am wenigsten betroffen sind über die ganze Pandemie hinweg die Gemeinden Hünenberg (4,55 Prozent), Walchwil (4,53 Prozent) und am wenigsten Neuheim mit 4,34 Prozent der Bevölkerung, welche schon einmal einen positiven Befund bei einem Coronatest erhielt.

Steinhausen mit dem höchsten Anteil – Baar mit den meisten Fällen

Am jüngsten Anstieg ist denn auch die Spitzenreiterin Steinhausen am stärksten beteiligt. Seit der Woche des 15. Februars zählte die Gemeinde 70 neue Fälle, was 0,69 Prozent der Bevölkerung entspricht. Der ehemalige Hotspot Oberägeri bringt 40 Fälle hinzu (0,64 Prozent) und Baar 122, was 0,5 Prozent der Bevölkerung betrifft. In absoluten Zahlen zählt Baar somit rund ein Viertel aller 491 Fälle, die seit dem 15. Februar hinzugekommen sind.

Am wenigsten Fälle steuerte Neuheim bei. Sowohl absolut wie auch anteilsmässig. Mit zwei positiven Testresultaten aus der Berggemeinde sind gerade einmal 0,09 Prozent der Einwohner betroffen.

Oberägeri und Walchwil verzeichneten jüngst eine starke Zunahme an Fällen

Werden die Zahlen seit Januar betrachtet, wird ersichtlich, wie unterschiedlich die Kurven in den einzelnen Gemeinden verlaufen. Beim damaligen Hotspot Menzingen fallen die Ansteckungszahlen kontinuierlich. Nach einem kurzen Aufflammen in der Woche des
22. Februars sanken sie auf 21 Fälle pro 100'000 Einwohner, was noch pro Woche einem Fall entspricht.

Beim neuen Hotspot Steinhausen gab es hingegen keine starken Ausschläge nach oben in diesem Zeitraum. Einzig in der zweiten Woche der Sportferien kommt es zu einem Knick – jedoch nach unten. Im Allgemeinen scheinen die Schulferien vom 8. bis 21. Februar sich auf den Verlauf der Zahlen auszuwirken – beziehungsweise auf die Anzahl positiv auf das Virus getesteter Personen. So ist bei praktisch allen Gemeinden in der ersten oder spätestens zweiten Woche der Ferien ein Rückgang der Zahlen festzustellen.

Während bei den für die Grafik ausgewählten Gemeinden Baar und Menzingen in der zweiten Märzwoche auf tiefem Niveau bleiben, ist in Oberägeri und Walchwil ein starker Anstieg zu verzeichnen. In Oberägeri waren es innerhalb einer Woche 20 neue Ansteckungen – eine Zahl, die in der gesamten Pandemie bisher nur drei Mal höher lag mit einem Maximum Mitte Oktober von 46 Ansteckungen innert einer Woche. Auch in Walchwil gab es mit elf Neuansteckungen so viele, wie sie seit einem Jahr nur vier Mal überboten wurde – bei einem Maximum von 14 Ansteckungen pro Woche Ende Januar.

Gemäss der Zuger Gesundheitsdirektion sind aber auch bei diesen Ausschlägen keine Gründe oder grosse Cluster bekannt.

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