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Luzern

Heute strömen nochmals Tausende Kinder in die Luzerner Badis

Luzerner Badi-Betreiber ziehen eine positive Zwischenbilanz. Die Besucherzahlen des Rekordsommers 2003 konnten allerdings nicht übertroffen werden. Doch die Saison ist noch nicht zu Ende. Der letzte grosse Ansturm erwarten die Badis am Mittwoch.
Mit dem Ende der Sommerferien wird es auch in vielen Freibädern – wie hier im Waldschwimmbad Zimmeregg im Stadtteil Littau – wieder ruhiger. (Bild: Dominik Wunderli, 17. August 2018)

Yasmin Kunz

Die Kinder und Jugendlichen haben das Badetuch und die Taucherbrille gegen die Schulbank und das Mathematikbuch getauscht: Die Sommerferien sind vorbei. Zeitgleich lichten sich jeweils auch die Plätze in den Luzerner Badis. Zeit für eine Zwischenbilanz einiger von unserer Zeitung ausgewählten Freibäder im Kanton Luzern.

Das Parkbad in Kriens zählt gemäss Betriebsleiter René Bienz bis dato 100'000 Besucher. Zum Vergleich: Im Rekordsommer 2003 registrierte das Parkbad Kriens während der gesamten Saison 110'000 Gäste – man liegt demnach also nicht mehr weit davon entfernt, den Rekord von damals zu knacken. Übertroffen hat die bisherige Bilanz hingegen schon das Vorjahr, wo das Freibad insgesamt 85'000 Badegäste registrierte. René Bienz fasst die bisherigen Monate so zusammen: «Der Juli war mit 40'000 Eintritten ein erfolgreicher Monat.» In den Monaten Mai und Juni seien weniger Gäste gekommen als im gleichen Zeitraum ein Jahr zuvor. Dennoch ist Bienz zufrieden mit der diesjährigen Sommersaison.

Das Waldschwimmbad Zimmeregg im Stadtteil Littau und das Tribschen Strandbad wurden in den vergangenen Monaten ebenfalls rege besucht, wie Dominik Berchtold sagt. Er ist Leiter Verkauf der Hallenbad Luzern AG, wozu auch die beiden Badeanstalten gehören. Bis vor zwei Tagen registrierten die beiden Badis zusammen knapp 68'000 Eintritte - eine Differenz von über 16'000 Eintritten im Vergleich zum Vorjahr. Damals wurden rund 51'000 Besuche gezählt. Am meisten Gäste wurden heuer am 1. Juli mit gesamthaft 3901 Eintritten verzeichnet. Berchtold vermutet, dass der Rekord von 2003 nicht geknackt werden wird. Er war zwar damals noch nicht vor Ort, stellt aber den Vergleich mit dem Jahr 2015 an, dessen Sommer ähnlich heiss war. Damals zählte man nahezu 75'000 Badi-Gäste. Jetzt, also nach den Sommerferien, werden je nach Wetter die Mittwochnachmittag und die Wochenenden gut laufen, so Berchtold. «Wenn die Zahlen im August und im September noch im langjährigen Schnitt liegen, dann dürfen wir sehr zufrieden sein mit dem Ergebnis.»

Bilanz: Zahlen sind zweitrangig

Im Freibad Mooshüsli in Emmen hat man ebenfalls eine strenge Saison hinter sich, wie Betriebsleiter Franz Geisseler sagt. «Es war sicher eine der besten Badesaisons, die ich in meinen 33 Jahren erlebt habe.» An Spitzentagen registrierte das Freibad in Emmen bis zu 6000 Gäste. Geisseler erwartet zirka 120'000 Eintritte per Saisonende Mitte September. Das entspricht einem 10- bis 15-prozentigen Anstieg gegenüber dem Vorjahr, wie er sagt.

«Das Wichtigste ist, dass wir unfallfrei durch die Badi-Saison kommen.»



Franz Geisseler, Betriebsleiter Badi Mooshüsli in Emmen



Prioritär seien aber nicht die Zahlen. «Das Wichtigste ist, dass wir unfallfrei durch die Badesaison kommen – und das ist auch dieses Jahr wieder der Fall.» Auch Geisseler erwartet heute Mittwoch nochmals zahlreiche Gäste «und nachher wird es dann definitiv ruhiger». Das Ende der Saison scheint zugleich der Anfang der nächsten zu sein. Dieser Tage hat die Gemeinde Emmen eine Stelle als Bademeister/in im Mooshüsli ausgeschrieben.

Auch in der Badi Nebikon kreisen die Gedanken bereits um den kommenden Sommer. So will man unter anderem weiter in die Infrastruktur investieren. Wie konkret, ist noch unklar. Bis zum heutigen Zeitpunkt zählt das Freibad in Nebikon 42'500 Eintritte. Ein Jahr zuvor im gleichen Zeitraum waren es mit 35'000 deutlich weniger. Die diesjährige Zwischenbilanz freut den Leitenden Bademeister Hubert Frei. «Es ist bisher einen gute Saison. Im Juli hatten wir besonders viele Gäste – an Spitzentagen waren es etwas über 2000.» Frei war zwar im Rekordsommer 2003 noch nicht in der Badi Nebikon tätig, hat die Zahlen jedoch aus dem Archiv gegraben und kommt zum Schluss: Bezüglich Eintrittszahlen halten sich die Saisons 2003 und 2018 die Waage.

Heute würde «nochmals richtig viel los sein», bevor dann ruhigere Tage Einzug halten. Gemäss Freis Erfahrung kann es allerdings durchaus vorkommen, dass schöne Wochenenden Ende August und Anfang September nochmals viele Gäste in die Badi locken. Je nach Wetter im Spätsommer ziehe man eine Verlängerung der Saison in Betracht, wie Frei sagt.

Nur 3000 Besucher fehlen bis zum Rekordergebnis

Auch Michael Clark ist «sehr zufrieden» mit dem vorläufigen Ergebnis. Er ist Geschäftsführer der Badi Reiden. Jene Badi, deren Existenz seit Jahren auf der Kippe steht und die dringend saniert werden muss (wir berichteten). Die diesjährige Saison wird für die Betreiber ein Erfolg werden: Bis dato verzeichnet das Freibad 41'000 Gäste, das sind bereits 10'000 mehr als während der gesamten Badi-Saison im Vorjahr. Ungeschlagen bleiben noch die Zahlen vom Jahrhundertsommer: Im Jahr 2003 zählte die Badi Reiden 45'000 Besucher. Clark sagt zum guten Zwischenergebnis: «Neben dem tollen Wetter hat sich auch unser Engagement der letzten Jahre ausbezahlt, dem Besucher – trotz der widrigen Umstände – ein tolles Badeerlebnis zu bieten.»

Joe Bossert, Leiter des Sportzentrums Willisau, ist mit der Zwischenbilanz des Freibads Willisau «ausserordentlich zufrieden». Gut 22'000 Eintritte hat das Bad bis dato verbucht. Das seien zwar erst zirka 65 Prozent der Eintritte, welcher im Rekordsommer 2003 (34'800 Eintritte) erzielt wurde, aber das jetzige Zwischenergebnis liegt dennoch deutlich über dem langjährigen Schnitt von 19'000 Besuchern pro Saison. Bossert schwärmt vom schönen Sommer, weist aber auch darauf hin, dass man sich als Sportanlagen- und Badi-Betreiber wegen der Sportrasenplätze hin und wieder ein Gewitter herbeigesehnt hätte. Dass die Zahlen von 2003 sich dieses Jahr nicht wiederholen, hat unter anderem damit zu tun, dass die Monate Mai und Juni aufgrund des Wetters nicht so viele Gäste in die Badi lockte. Das sei vor 15 Jahren anders gewesen, erinnert sich der Leiter des Sportzentrums. Nun ist es vorbei mit den «ganzen grossen Frequenzen», wie Bossert sagt. Er hofft jedoch, dass der Spätsommer noch ein paar Badi-Tage bereithält.

Ende Woche wird es bis zu zehn Grad kälter

In den nächsten Tagen werden die Besucherzahlen rückläufig sein, da sind sich sämtliche Badi-Betreiber einig. Dies liegt allerdings nicht nur am Ende der grossen Ferien, sondern auch am Wetter: Gemäss Meteo Schweiz wird es gegen Ende Woche kälter. In der zweiten Tageshälfte ist jeweils auch vermehrt mit Schauern zu rechnen. Die Temperaturen bewegen sich ab Freitag noch zwischen 17 und 23 Grad.

Darum ist es heute Zeit, die Badetücher nochmals auszurollen, die Taucherbrille nochmals aufzusetzen und die Flossen nochmals über die Füsse zu ziehen.

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