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Nidwalden

Heinz Rutishauser hat bei Klewenalp-Stockhütte seinen Traumjob gefunden

Der Geschäftsführer der Bergbahnen Beckenried-Emmetten AG über seinen Einstieg, die Herausforderungen für das Unternehmen und die Pläne für die Stärkung des Sommergeschäfts.

Heinz Rutishauser, Geschäftsführer der Bergbahnen Beckenried-Emmetten AG, in der Talstation der Klewenalp-Bahn.
Bild: Bild: Martin Uebelhart (Beckenried, 26. September 2022)

Seit fast einem Jahr ist Heinz Rutishauser Geschäftsführer der Bergbahnen Beckenried Emmetten (BBE) AG. «Ich habe mich sehr gut eingelebt», sagt er im Gespräch. «Insbesondere habe ich auch das Gefühl, dass ich angekommen bin.» Er habe in seinem Berufsleben doch schon einiges erlebt. «Hier habe ich meinen Traumjob gefunden», meint er mit Blick auf die Lage zwischen See und Bergen.

Er habe einen ruppigen Einstieg gehabt im vergangenen Oktober, räumt er ein. «Der Winter stand vor der Tür mit allen Vorbereitungen.» Es sei für ihn ein neues Aufgabengebiet gewesen. «Ich komme aus der Konsumgüterindustrie und habe viel Neues erfahren.» Neben dem Führen der Belegschaft sei bei der BBE AG insbesondere das Marketing ein zentrales Element. «Diesen Rucksack habe ich mir im Verlauf der vergangenen drei Jahrzehnte erarbeitet», hält der 60-Jährige fest.

Investitionen in den Sommerbetrieb

Die Herausforderungen, die er mit der BBE AG erlebt, fasst Heinz Rutishauser mit «Winter sichern, Sommer stärken» zusammen. Grob gesagt, mache das Unternehmen etwa 30 Prozent des Umsatzes im Sommer und den Rest im Winter. «Hier sind wir noch zu winterlastig.» Einer oder zwei schlechte Winter, und man müsse schauen, wie man das abfedern könne. Darum wolle man vermehrt auch in den Sommerbetrieb investieren. Daran arbeite man.

«Eine Wanderung von der Klewenalp zur Stockhütte ist schön und ruhig, aber für Kinder ist das nicht spannend», hält er fest. Um den Sommer für Familien attraktiver zu machen, habe man bereits verschiedene Projekte angestossen. «Das geht von neuen Grillstellen über Goldis Gwundernasenweg bis zum Wipfelpfad beim Spielplatz auf der Stockhütte, wo sich die Kinder in Netzen gefahrlos durch die Baumkronen bewegen können.» Sanft weiterentwickeln wolle sich das Gebiet auch beim Biken.

«Wir wollen aber auf keinen Fall eine zweite Lenzerheide mit unzähligen Bikepisten werden»,

betont Rutishauser. «Wir möchten zusammen mit unserer Botschafterin Alessandra Keller, aktuell die Nummer eins der Welt, die Bikeangebote sanft weiterentwickeln.»

Beschneiung und Immobilien beschäftigen

Wintersicherheit heisse über kurz oder lang Beschneiung, so Rutishauser. «Und bei unserer Winterabhängigkeit bedeutet dies schlicht und einfach, die Zukunft der Bahn zu sichern. Wir arbeiten an diesem Thema.» Beim zweigeteilten Skigebiet – das eine auf 1300 Metern, das andere auf 1600 bis 1900 Metern – sei eine flächendeckende Beschneiung jedoch illusorisch.

Gedanken mache man sich auch zu den Transportanlagen. «Wir investieren jedes Jahr hohe Beträge in den Unterhalt der Bahnen», führt Rutishauser aus. Da müsse man sich genau überlegen, wo und was optimiert oder allenfalls eliminiert werden soll.

Bei den Immobilien gebe es ebenfalls Handlungsbedarf. «Insbesondere der hintere Teil der Bergstation Klewenalp mit den Übernachtungsmöglichkeiten muss ersetzt werden. Das ist energetisch eine Katastrophe und das Haus fällt, salopp gesagt, auseinander», hält Rutishauser fest. Pläne gebe es auch für einen Ersatz der Panorama-Bar. «Wir möchten dieses sanierungsbedürftige und nicht eben schöne Gebäude durch etwas ersetzen, das besser in die Landschaft passt und energetisch und ökonomisch besser ist.»

Aussergewöhnliche Loyalität der Mitarbeitenden

Für Heinz Rutishauser ist auch die interne Weiterentwicklung des Unternehmens wichtig:

«Wir sind kritisch genug, zu sehen, dass wir noch Verbesserungsmöglichkeiten bei uns selber sehen, etwa, dass wir noch besser auf die Bedürfnisse der Gäste eingehen.»

Ziel sei auch, generell noch effizienter und effektiver zu werden. Auch die Signaletik wolle man anschauen: «Die Orientierung für den Gast ab der Talstation muss einfacher werden.»

Etwas sei ihm seit seinem Antritt bei der BBE AG besonders aufgefallen: «Ich habe schon viele Firmen gesehen, aber die Loyalität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier ist wirklich ausserordentlich.» Es gebe viele Mitarbeitende, die seit Jahrzehnten dabei seien. Die Verbundenheit mit der Bahn sei auch in der täglichen Arbeit spürbar. «Ich arbeite sehr gerne mit meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zusammen. Wir haben auch einen guten Zusammenhalt.» Das sei auch ein sehr wichtiger Faktor für den Erfolg.

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