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Uri

Handwerk steht im Zentrum der Denkmaltage

Hochwertige Materialien und Konstruktionen können Jahrhunderte überdauern. Doch dazu ist Handwerk nötig – das nun beleuchtet wird.
Das Haus Waldegg steht vor einer Renovation.

«Gewusst wie» heisst das Thema der Denkmaltage 2021. Es geht dabei um die Fragen, was ein Kulturgut ausmacht, wie es gepflegt und weiterentwickelt wird. Was muss passieren, damit Materialien und Konstruktionen nicht wie billige Ware nach kurzer Zeit zerfallen? Um schützenswerte Werke gekonnt zu restaurieren und für die Nachkommen zu erhalten, braucht es Fachwissen und Fertigkeiten. Unter dem Patronat von Bundesrat Alain Berset finden im September 2021 in der ganzen Schweiz über vierhundert kostenlose Führungen, Spaziergänge, Ateliers und Gesprächsrunden zu diesem Thema statt.

Das Denkmaltage-Publikum erlebt dieses Jahr historisches Handwerk hautnah: Landauf, landab stehen an den Denkmaltagen die Türen zu bestechend schönen Meisterwerken aller Epochen offen, die dank jahrhundertealter und moderner Handwerkskunst und Techniken weiterleben.

In Altdorf, Attinghausen, Erstfeld und Wassen

Im Kanton Uri sind ebenfalls fünf Veranstaltungen geplant. Für die Durchführung ist die Abteilung Denkmalpflege und Archäologie der Urner Justizdirektion zuständig. Justizdirektor Daniel Furrer wird die Denkmaltage in Uri am Donnerstagabend, 9. September, eröffnen. Die Urner Denkmalpflege und das Architekturforum Uri laden im Zeughaus Altdorf zum offenen Stammtisch zum Thema «Zeitlose Qualität – Handwerk in Architektur und Denkmal-pflege». Architekten, Denkmalpfleger, Handwerker und Objektbesitzer diskutieren.

Am Wochenende darauf geben Denkmalpflege, Handwerker und Hauseigentümer Einblick in Urner Schutzobjekte, welche soeben qualitativ gut restauriert worden sind oder erst noch werden. Die Denkmalpflege begleitet solche Restaurierungen und unterstützt finanziell. Am Samstag, 11. September, besteht die Möglichkeit, das jüngst restaurierte Wohnhaus im Püntenermätteli neben der Pfarrkirche Erstfeld zu besichtigen, dessen Kern teilweise aus dem Mittelalter stammt. Am gleichen Tag kann in Altdorf das Haus Waldegg beim ehemaligen Kapuzinerkloster besichtigt werden, dessen Restaurierung noch bevorsteht.

Am Sonntag, 12. September, führt die Denkmalpflege die Teilnehmenden zum ebenfalls instand gestellten Bergheimwesen Teppenriedli hoch über Attinghausen, das in seiner Art und Weise typisch für die Tradition der Urner Wohnhausbauten ist. Bei allen Veranstaltungen im Kanton Uri steht das Handwerk im Zentrum.

Wanderung führt zu altem Bahnwärterhaus

SBB Historic organisiert am 11. September darüber hinaus eine geführte Wanderung von Göschenen zum wieder instand gestellten Bahnwärterhaus Eggwald oberhalb von Wassen.

«Ohne Handwerker könnte man Baudenkmäler nicht erhalten», gibt die Justizdirektion in ihrer Mitteilung zu bedenken. «Handwerkerinnen und Handwerker sind Grundvoraussetzung dafür, dass historische Baudenkmäler überhaupt erhalten werden können.» Um die handwerklichen Fähigkeiten und das damit verbundene Wissen zu erhalten, seien gute Aus- und Weiterbildungen zwingend. «Um eine hohe Qualität zu erreichen, ist zudem auch der fächerübergreifende Austausch zwischen Denkmalpflegerinnen, Handwerkern, Archäologinnen, Restauratorinnen, Raumentwicklern und Objektbesitzern nötig.» Ob Fachpersonen oder Laien: Alle seien eingeladen, während der diesjährigen Denkmaltage in die Welt der Handwerksberufe einzutauchen. (pd/zf)

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