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Zug

Handball: Joline Tschamper träumt von einer Karriere im Ausland

Die 17-jährige Joline Tschamper kommt beim LK Zug in der SPL1 regelmässig zum Einsatz. Ihr Traum ist eine Karriere im Ausland. Zunächst stehen aber mit den Zugerinnen grosse Ziele bevor.
Der Handball ist im Leben von Joline Tschamper beinahe allgegenwärtig. (Bild: Stefan Kaiser (Zug, 24. Januar 2019))

Michael Wyss

«Ich bin immer wieder erfreut, wenn ich für die erste Mannschaft aufgeboten werde. Ich bin auch stolz, dass ich mit erst 17 Jahren bereits in der höchsten Liga der Schweiz spielen kann», sagt Joline Tschamper. Die Rückraumspielerin aus Steinhausen ist ein Versprechen für die Zukunft. Sie gehört seit dieser Saison – nebst ihren Einsätzen in der SPL2 – dem SPL1-Kader des LK Zug an.

In der Qualifikation durfte die 1,74 Meter grosse Linkshänderin zwölf Mal für das Fanionteam ran, eine Liga tiefer 14 Mal. «Ich bekomme viel Spielpraxis in beiden Teams, was für mich sehr wichtig ist. So kann ich mich sehr gut weiterentwickeln und Fortschritte erzielen. Ich profitiere eine Menge von einer Jacqueline Hasler-Petrig oder Sibylle Scherer, die für mich auch Vorbilder sind und beim LKZ zu den Teamstützen in der SPL1 gehören.» Ein grosses Idol von ihr ist auch die 22-jährige Russin Anna Vyakhireva, die an der letzten Europameisterschaft in Frankreich wertvollste Spielerin war und wesentlichen Anteil am Gewinn der Silbermedaille hatte. «Sie ist etwas kleiner als ich, aber auch Linkshänderin. Ihre Technik, Schnelligkeit und Spielübersicht faszinieren mich.»

Auch Tschamper, die im Sternzeichen Waage geboren wurde, will hoch hinaus. Um ihre Pläne zu verwirklichen, trainiert sie sehr häufig. Bis zu sieben Einheiten stehen wöchentlich auf dem Programm, dazu gesellen sich ein bis zwei Partien mit den erwähnten Mannschaften. «Mein Leben besteht derzeit aus Schule, Lernen und Handball – viel Zeit für andere Hobbys bleibt nicht», führt die gebürtige Stadtzugerin aus.

Der Trainer ist voll des Lobes

Tschamper bezeichnet sich – auf ihre Rolle als Sportlerin bezogen – als emotional und ehrgeizig. Was sagt Zugs SPL1-Trainer Christoph Sahli (34) über sie? «Sie hat in den letzten Monaten grosse Fortschritte erzielt. Sie ist sehr spielintelligent, ballsicher und solide in der Verteidigung. Von der Persönlichkeit her ist sie für eine 17-Jährige besonders weit und hat sich auch schnell in die erste Mannschaft integriert.» Körperlich habe sie bereits einen Schritt vorwärts gemacht, aber: «Sie muss noch zulegen, um ihr Durchsetzungsvermögen im Zweikampf und die Wurfkraft weiter zu steigern. Ich bin überzeugt: Wenn sie gesund bleibt, wird aus ihr bald eine Schweizer Topspielerin. Den dazu nötigen Ehrgeiz bringt sie mit und der Weg stimmt.»

Joline Tschamper, die derzeit die Sportkantonsschule Alpenquai in Luzern besucht, würde gern Medizin studieren – oder aber mit Handball Geld verdienen. Ihr Traum ist es, «in einem Land, wo der Handball einen hohen Stellenwert geniesst, zu spielen und davon leben zu können». Derzeit backt Tschamper im LKZ noch kleinere Brötchen in einem Land, wo der (Frauen)Handball nicht zu den populärsten Sportarten zählt.

Auf internationalem Parkett hat sie bereits Erfahrung sammeln können. Sie gehört dem U20-Nationalkader an und bestritt vor zwei Jahren mit der U17-Equipe ihr grösstes Turnier bisher: «Die Europameisterschaft in Mazedonien war ein Highlight für mich – mein erster grosser Wettbewerb.» Auch der Master-Cup, das Nachwuchs-Nationalteam-Turnier, das Mitte Januar in Zug stattfand, war ein Erlebnis. «Ich spielte mit der U20 vor Heimpublikum, das war schon sehr speziell für mich. Da lief es mir eiskalt den Rücken hinunter und Nervosität machte sich bemerkbar».

Ein Fernziel von ihr ist auch ein Aufgebot für die A-Nationalmannschaft. «Mit guten Leistungen auf Clubebene und an der B-Europameisterschaft im Sommer mit der U20-Nationalmannschaft kann ich beste Werbung in eigener Sache machen.»

Wort um Meistertitel mitreden

Welche Ziele verfolgt Tschamper in der laufenden Saison mit dem LK Zug? «Mit dem SPL2-Team wollen wir so schnell wie möglich den Ligaerhalt bewerkstelligen. In der SPL1 streben wir den Schweizer-Meister-Titel an. Doch zunächst fokussieren wir uns auf die Finalrunde, in der wir uns für den Playoff-Final qualifizieren wollen.» Tschamper wird mit dem LKZ am kommenden Wochenende in die Finalrunde starten. Zu Beginn wartet auf den Zweitplatzierten der Hauptrunde der Vergleich mit dem Leader Brühl.

Rangliste vor der Finalrunde (alle 12 Partien): 1. Brühl 26 Punkte. 2. Zug 24. 3. Rotweiss Thun 19. 4. Spono Eagles 15. – Modus: Die Finalrunde umfasst zwölf Partien. Die Teams, die danach auf den Plätzen eins und zwei liegen, bestreiten den Playoff-Final (Best of 3).

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