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Luzern

Guido Graf: Impfungen im Kanton Luzern dauern bis Ende September

Der Gesundheitsdirektor präzisiert, bis wann die impfwillige Luzerner Bevölkerung voraussichtlich geimpft sein wird. Sein Dienststellenleiter sagt aber, es sei «äusserst schwierig, einigermassen verlässliche Aussagen zu machen».

Erst Mitte Woche änderte der Kanton Luzern seinen Impffahrplan. Neu werden die über 65-Jährigen sowie das Gesundheits- und Betreuungspersonal «frühestens Mai/Juni 2021» geimpft, wie der Kanton auf seiner Website zur Impfung bekanntgab. Am Freitag hat Guido Graf den Fahrplan in einem Interview weiter präzisiert. Gegenüber Radio SRF stellte der Luzerner Gesundheitsdirektor in Aussicht, dass dem Kanton ab Ende April viel mehr Impfstoff zur Verfügung stehen wird. Gegen 80'000 Personen sollen danach laut Graf pro Monat geimpft werden, die Impfzentren sollen sieben Tage Pro Woche aktiv sein. Weiter soll dann auch das zweite Impfzentrum des Kantons in Willisau seinen Betrieb aufnehmen.

Und die vielleicht wichtigste Information: Nicht alle impfbereiten Luzernerinnen und Luzerner werden bis im Sommer gegen das Coronavirus geimpft sein. Denn Graf sagte, er gehe davon aus, dass die Impfaktion bis zum «Ende des dritten Quartals» dauern werde. Sprich: Es wird Ende September, bis alle, die das wollen, geimpft sind.

Verlässliche Aussagen sind schwierig

Auf seiner Website schreibt der Kanton aber, dass die übrige Bevölkerung, also die Gruppe mit der tiefsten Priorität, im Juni mit Impfen dran ist. Stimmt das nach den Aussagen von Guido Graf noch? Die Angabe auf der Website bezieht sich auf das Datum, ab wann voraussichtlich geimpft werden kann – also der Impfstart, sagt auf Anfrage David Dürr, Leiter der Dienststelle Gesundheit und Sport. Voraussichtlich im Spätsommer/Frühherbst 2021 sollten alle impfwilligen Personen im Kanton Luzern ihre Impfungen erhalten haben, so Dürr weiter. Er weist darauf hin, dass es äusserst schwierig sei, einigermassen verlässliche Aussagen zu machen. «Wir stehen im Clinch zwischen dem verständlichen Bedürfnis der Bevölkerung nach konkreten Terminen und der Tatsache, dass der Bund keine verbindlichen Daten nennen kann.»

Laut Dürr hat der Bund erst die «Planmengen» für Impfstofflieferungen im März kommuniziert. Demnach erhält der Kanton Luzern Anfang nächster Woche 11'800 Dosen des Moderna-Impfstoffs. Mitte März sollen 14'000 weitere Dosen des gleichen Impfstoffs hinzukommen. Vom Pfizer/Biontech-Impfstoff sollen im März rund 13'500 Dosen geliefert werden. Dürr sagt aber auch: «Der Bund informiert die Kantone wöchentlich über den aktuellen Stand mit dem Nachschub an Impfdosen. In seiner Information von dieser Woche hat er beim Moderna-Impfstoff noch keine Aussagen zu den Liefermengen ab April gemacht. Der gleiche Sachverhalt gilt für den Pfizer-Impfstoff.» Dürr bestätigt zudem die Prognose von Guido Graf, dass ab Ende April viel mehr Impfstoff zur Verfügung steht: «Voraussichtlich im April sollten grössere Impfstoffmengen beim Kanton Luzern eintreffen.»

Covid-Verordnung bis Ende März verlängert

Klarheit herrscht hingegen über die kantonale Covid-Verordnung. Der Kanton teilte gestern mit, dass diese bis vorerst Ende März gültig bleibt. Das heisst: Die Besuchsregelungen für Spitäler, Alters- und Pflegeheime sowie Kurhäuser bleiben bestehen, Skigebiete können unter den bestehenden Bedingungen weitermachen, und Sexarbeit bleibt weiter verboten. Änderungen gibt es bei den Schutzmassnahmen in den Alters- und Pflegeheimen. So müssen neue Bewohner nicht mehr zehn Tage in eine präventive Quarantäne. Der Kanton begründet dies unter anderem mit dem Fortschritt der Impfungen in diesen Einrichtungen. Bis Ende nächster Woche soll diese abgeschlossen sein. Zudem empfiehlt der Kanton, regelmässige Tests bei Besuchern und Mitarbeitern durchzuführen. «Eine weiter sinkende Zahl von Infektionen in der Bevölkerung und die wachsende Zahl von geimpften Personen wird den Alters- und Pflegeheimen vorsichtige Öffnungsschritte ermöglichen», heisst es weiter.

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