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Luzern

Tessiner sagen Fasnacht wohl ab - folgt unsere Region als nächste?

Im Tessin findet nächstes Jahr höchstwahrscheinlich keine Fasnacht statt. Und in Luzern? Am 7. September treffen sich Fasnachtsverantwortliche mit Stadtvertretern. Beschlüsse haben auch Signalwirkung für die Landfasnacht.
War dieses Jahr noch möglich: Ein wildes Sujet am Wey-Umzug in Luzern, bestaunt von Tausenden Zuschauern.  (Philipp Schmidli (24. Februar 2020))

Alexander von Däniken

Im Tessin findet nächstes Jahr wegen Corona höchstwahrscheinlich keine Fasnacht statt. Die grossen Komitees haben sich mit der Kantonsregierung provisorisch geeinigt. Staatsratspräsident Norman Gobbi sprach gegenüber RSI von einem «Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Gemeinschaft».

Was bedeutet das für die Luzerner Fasnacht? Die Frage treibt hier nicht nur die Fasnachtsgewaltigen um, sondern auch Wagenbauer, Kostümnäherinnen, Grendebastler und Beizer. Auch Daniel Abächerli kennt die Antwort noch nicht. Der Präsident des Lozärner Fasnachtskomitees (LFK) sagt aber auf Anfrage: «Am 7. September wird es einen runden Tisch geben, an dem wir die Szenarien diskutieren.»

Noch kein Entscheid unmittelbar nach Treffen

Mit «Wir» sind nicht nur die Verantwortlichen des LFK, der Vereinigten Guuggenmusigen und weiteren Fasnachtsvereinen gemeint, sondern auch Vertreter der Stadt Luzern und der Gastronomie. Eine definitive Antwort für alle Details der Fasnacht wird es nicht unmittelbar nach dem runden Tisch geben, stellt Abächerli klar.

«Wir als LFK haben diesbezüglich keine Entscheidungskompetenz.»

In die Durchführung einer Fasnacht seien viele Stellen involviert. Die Geschäftsleitung des LFK werde am 8. September zusammensitzen. Das Komitee ist immerhin für sieben der acht grossen Anlässe an der Luzerner Fasnacht, direkt oder indirekt, verantwortlich. «Wir hoffen, dass bis Ende September kommuniziert werden kann, wie es im kommenden Februar aussehen wird.

Grosse Anlässe haben derzeit schweren Stand

Zur Debatte stehen eine praktisch unveränderte Fasnacht, eine kleinere Version oder eine Absage. Wobei der LFK-Präsident anmerkt, dass für ihn persönlich grosse Anlässe derzeit einen schweren Stand haben. Klar sei hingegen jetzt schon, dass die Ausgestaltung der Fasnacht in der Stadt auch Auswirkungen auf die Anlässe in der Agglomeration und auf der Landschaft haben werde. «Wir erhalten regelmässig Anfragen von den jeweiligen Verantwortlichen.»

Praktisch schweizweit wird über die kommende Fasnachtszeit diskutiert, nicht nur in Bellinzona und Luzern. So könnte sich in Basel eine kleine Version abzeichnen, wie Abächerli weiss. Dort wurde die Fasnacht bekanntlich schon dieses Jahr wegen der Pandemie abgesagt.

Stadt: Nur ein Traktandum ist «aussergewöhnlich»

Dass sich die Fasnachtsverantwortlichen mit Stadtvertretern treffen, ist laut Mario Lütolf, Leiter Stadtraum und Veranstaltungen bei der Stadt Luzern, nicht ungewöhnlich. Normalerweise finden die Treffen vor der Fasnacht im November und nach den rüüdig-verreckten Tagen statt. «Nun treffen wir uns schon im September. Dass es dabei nur ein Traktandum gibt, ist aber aussergewöhnlich.»

Die Stadt wolle gemeinsam mit den Fasnachtsinstitutionen eine Auslegeordnung zur Coronasituation machen. Anders als bei der mittlerweile abgesagten Määs ist die Stadt nicht Veranstalterin. Vieles hängt laut Lütolf vom Bund ab. Er wird demnächst das Thema Grossveranstaltungen konkretisieren. Auch Gesundheitsdirektor Guido Graf (CVP) erwähnt die kommenden Bestimmungen des Bundes. «Die allermeisten Fasnachtsanlässe sind Veranstaltungen mit mehr als 1000 Personen.» Darum sei es für konkrete Aussagen zur Fasnacht 2021 zu früh.

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