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Uri

Grüne Modeschau soll doch stattfinden

Die Green Fashion Week ist trotz Corona auf den 23. November in Andermatt angesetzt. Die Reissleine kann aber noch gezogen werden.
Ein erstes Fotoshooting vor zwei Jahren am Gotthard. (Green Fashion Week / Urner Zeitung)
Mikel Dolci, Mitbegründer der Green Fashion Week. (Bild: Christian Tschümperlin)

Christian Tschümperlin

Christian Tschümperlin

Die Green Fashion Week soll noch in diesem Jahr nach Andermatt kommen: Sechs Monate später als geplant könnte der grüne Teppich des Festivals für nachhaltige Luxusmode doch noch ausgerollt werden. «Die Chancen einer Durchführung stehen 50:50, aber wir stecken in den Vorbereitungen, als ob die Chance 100 Prozent wäre», sagt Mitgründer Mikel Dolci, der sich derzeit geschäftlich in Köln befindet. In der «Kulturhauptstadt Deutschlands» hat er an diesem Morgen mit Wildling Shoes verhandelt, die Teil des Events sein möchten.

Bei der für den Event zuständigen Modeagentur GD Major laufen seit Ausbruch der Coronakrise die Telefondrähte heiss. «Die Nachfrage von nachhaltigen Kleiderproduzenten ist grösser als je zuvor», sagt er. Es seien denn auch Designer aus aller Welt gewesen, die darauf gedrängt hätten, den Event doch noch im 2020 stattfinden zu lassen. «Wenn eine Marke nicht erscheint, verschwindet sie», sagt Mikel Dolci. Man hoffe, ein nachhaltiges Zeichen für grüne Mode setzen zu können.

Dass der Event von Ende Mai wegen Corona abgesagt werden musste, bedauert Mikel Dolci sehr: «Es hat mir das Herz gebrochen.» Die Partner in Andermatt seien aber sehr zuvorkommend gewesen: «Sie haben den vielen Besuchern, die beispielsweise ihr Hotel bereits gebucht hatten, das Geld zurückerstattet.» Diese Korrektheit schätzt der mailändische Geschäftsmann an den Schweizern.

Schutzmasken für Models?

Derzeit befinde man sich in intensiven Gesprächen mit Andermatt Tourismus. «Ziel ist es, eine sichere Durchführung des Anlasses garantieren zu können.» Dass die Models auf dem Laufsteg mit Schutzmasken herumlaufen werden, hofft Mikel zwar nicht. «Ich mag es, ein Lächeln zu sehen.» Aber vielleicht könne man ja nachhaltige Schutzmasken präsentieren, wie er mit einem Augenzwinkern meint. Wichtig sei, die jeweils aktuell gültigen Coronabestimmungen zu respektieren. Für ihn als Geschäftsmann sei dies ein «navigare a vista», wie es auf Italienisch heisst, also ein «Navigieren auf Sicht». Man müsse flexibel bleiben.

Konzeptionell soll das Festival seinem geplanten und abgesagten Original ähneln: Die Shows mit den Gästen werden gefilmt und via Social Media ausgestrahlt, in einem Ausstellungscenter können sich gleichgesinnte Unternehmer austauschen und die Gäste dürfen in der «Notte Bianca» auf Designer treffen, nachhaltige Mode anfassen und sie auch kaufen. Im Zentrum steht die grüne Mode, zum Probieren gibt es indes auch nachhaltige Hautcrémes wie die Longewity. «Wir hoffen dass der Event noch grösser und besser wird als ursprünglich geplant.» Die Familie Dolci hatte nämlich coronabedingt auch Zeit, am Konzept zu feilen. «Wir könnten der erste grosse Event der Fashionindustrie nach Corona werden.» Dann würde die Green Fashion Week am 23. November die neue Saison eröffnen.

Für weitere Informationen: www.greenfashionweek.org

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