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Obwalden

Gratis-Parkieren in Obwalden ist bald Vergangenheit

Ab 1. Juli kosten die rund 400 Obwaldner Kantonsparkplätze. Allerdings nicht so viel wie ursprünglich von der Regierung vorgesehen.
Auch der Parkplatz vor der Dreifachturnhalle in Sarnen ist in Zukunft kostenpflichtig. (Bild: Dominik Wunderli (25.April 2019))

Matthias Piazza

Sie sind schon vor geraumer Zeit montiert worden, aber abgedeckt. Am übernächsten Mittwoch werden die Parkuhren «enthüllt» und «scharf gestellt». Denn ab dem 1. Juli kosten die rund 400 Parkplätze, die dem Kanton gehören oder die er mietet, wie er am Montag in einer Medienmitteilung schrieb. Das betrifft etwa Parkplätze an den Verwaltungsstandorten des Kantons in Sarnen, bei den Berufs- und Weiterbildungszentren in Sarnen und Giswil oder bei der Kantonsschule in Sarnen. Bisher kostete das Parkieren nichts.

Allerdings ist die erste halbe Stunde gratis, eine Stunde parkieren kostet einen Franken. Ab der zweiten Stunde beträgt der Preis einheitlich 1.50 Franken pro Stunde. An den Wochenenden und an Feiertagen gilt ein Niedertarif. Die maximale Parkdauer ist auf 48 Stunden begrenzt.

Zwischen 18 Uhr und morgens um 6 Uhr ist das Parkieren nach wie vor gratis. Mitarbeiter der kantonalen Verwaltung bezahlen 40 Franken pro Monat oder 440 Franken im Jahr für einen ungedeckten Parkplatz, für einen gedeckten 70 Franken pro Monat und 770 Franken pro Jahr. Bezahlt werden kann mit Bargeld oder auch mit gängigen Apps wie Parkingpay, Easypark oder Twint.

Ursprüngliche Tarife lösten Ärger und Unmut aus

Eigentlich hätte das Regime schon am 1. April in Kraft treten sollen. «Aber wir wollten während der Coronapandemie, als ja von der Benutzung des öffentlichen Verkehrs abgeraten wurde, die Leute nicht noch mit Gebühren belasten», erklärt auf Anfrage Landammann und Baudirektor Josef Hess.

Fürs Parkieren auf Kantonsparkplätzen muss man also ab 1. Juli zahlen, allerdings nicht so viel wie von der Regierung im vergangenen Jahr ursprünglich vorgesehen. Für 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche hätte man ursprünglich zahlen sollen, bis zu 64.50 Franken hätten 24 Stunden parkieren künftig gekostet. Als «unverschämt» wurde dies in einer Interpellation im Kantonsrat bezeichnet und Leserbriefschreiber äusserten sich verärgert. Sportvereine beschwerten sich, weil ihre Mitglieder, Trainer und Betreuer während der Trainings auf Kantonsparkplätzen parkieren, etwa vor der Dreifachturnhalle der Kanti Sarnen.

«Ich bin überzeugt, dass mit diesen angepassten und angemessenen Tarifen nun alle leben können», sagt dazu Josef Hess. Er erhofft sich auch eine gewisse Lenkungswirkung. «Einige Mitarbeiter des Kantons oder Personen, welche die kantonale Verwaltung besuchen, lassen vielleicht das Auto jetzt eher zu Hause und kommen mit dem Velo, zu Fuss oder mit dem öffentlichen Verkehr.»

150'000 Franken jährlich in die Kantonskasse

Zudem seien die Kantonsparkplätze, die auch künftig von allen Leuten benutzt werden können, an gewissen Orten notorisch überbelegt gewesen, so Hess. Dies habe dazu geführt, dass Mitarbeitende der kantonalen Verwaltung keinen Parkplatz mehr gefunden hätten. Mit der Bewirtschaftung soll auch dieses Problem entschärft werden. Die Regierung erwartet aus der Bewirtschaftung der Parkplätze Nettoerträge von jährlich 150'000 Franken.

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