Darmkrebs kommt relativ häufig vor; jährlich gibt es in der Schweiz 4000 Diagnosen. Wenn man den Krebs aber früh entdeckt, sind die Heilungschancen gross. Deshalb hat der Kanton Luzern im Herbst ein Vorsorgeprogramm lanciert. Eine erste Zwischenbilanz zeigt: Vier Prozent der Stuhltests sind positiv ausgefallen. Bei der Hälfte der Personen, die eine Darmspiegelung machen liessen, wurde eine Gewebeschädigung gefunden.
Beides seien nicht sichere Hinweise auf Darmkrebs, sondern können laut Eva Spieler, Leiterin Gesundheitsversorgung Kanton Luzern, auch andere Gründe haben. Trotzdem: «Die Untersuchung hat sich in diesen Fällen definitiv gelohnt, weil weitere Abklärungen gemacht werden können.»
Wie viele Krankheiten dank des Programms erkannt wurden, kann Spieler noch nicht sagen. Die Ergebnisse von weiterführenden Analysen werden nicht systematisch erhoben. Die Auswertung erfolgt durch die Fachexpertinnen und -experten. «Zusätzlich ist es nach vier Monaten zu früh, um Bilanz zu ziehen», erklärt Eva Spieler. Die Wirksamkeit könne mit der geplanten wissenschaftlichen Begleitung analysiert werden.
«Wir sind mit dem Start des Programms sehr zufrieden», so Guido Graf, Vorsteher des Gesundheits- und Sozialdepartements. Der Kanton hat bisher 7800 Briefe verschickt, um 50- bis 69-Jährige zur Untersuchung einzuladen. 1900 Personen haben teilgenommen. Laufend werden weitere Briefe verschickt.
Alle zwischen 50 und 69 Jahren können sich auch von sich aus anmelden. «Wir möchten deshalb die Bekanntheit in der Bevölkerung sowie bei Hausärztinnen und Hausärzten weiter steigern», sagt Eva Spieler. So plant der Kanton weitere Publikumsveranstaltungen .
27. März 2023 Informationsanlass am Luzerner Kantonsspital
28. bis 30. April 2023 an der Luga
11. bis 13. Mai 2023 am Treffpunkt Gesundheit in der Stadt Luzern
Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.