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Uri

Gotthardpass geht rechtzeitig vor dem Auffahrts-Wochenende auf – Wirt freut sich auf die Ausflügler

Die Winterpause auf dem Gotthardpass ist am Mittwoch um 11 Uhr vorbei. Trotz guter Wetterprognosen für den Süden erwartet die Polizei dieses Jahr am Gotthard keine Staus. Auch, weil der Bund weiterhin von touristischen Reisen abrät.
Velo- und Töfffahrer können die Öffnung des Gotthardpasses jeweils kaum erwarten.  (Bild: Urs Hanhart (Hospental, 25. Mai 2018))

Christian Tschümperlin

Ein Tag vor Auffahrt fällt die Wintersperre am Gotthard: Am Mittwoch um 11 Uhr wird die Passstrecke wieder für den Verkehr freigegeben, wie das Amt für den Betrieb der Nationalstrassen des Kantons Uri mitteilt. Das Ende der Wintersperre kommt genau zur richtigen Zeit: Die Wetterprognosen sind gut, insbesondere im Tessin – und mit Pfingsten folgt bald ein weiteres verlängertes Wochenende.

Bei der Kantonspolizei Uri geht man aber nicht davon aus, dass es viele Richtung Süden zieht: «Für private Reisen sind die Grenzen zwischen der Schweiz und den Nachbarländern nur in Ausnahmefällen offen. Zudem sind die Freizeitaktivitäten im Kanton Tessin weiterhin nur beschränkt verfügbar», sagt Pressesprecher Gustav Planzer. Das Verkehrsaufkommen auf der Passstrasse sei abhängig von der gesamten Anzahl Fahrzeuge auf der Nord-/Süd-Achse sowie vom Wetter. «Wenn es wenig Stau vor dem Gotthardtunnel gibt, sind weniger Passfahrer unterwegs. Bei schönem Wetter ist jedoch mit einer zusätzlichen Anzahl Motorradfahrer zu rechnen, welche die Passstrasse für Motorradtouren nutzen.»

Polizei empfiehlt gute Planung der Reise

Reisenden empfiehlt die Kantonspolizei, sich ein Bild über die aktuellen Verkehrsverhältnisse zu machen und wenn möglich nicht zu Stosszeiten zu fahren. Mit Blick auf die Corona-Situation im Tessin sagt Planzer: «Grundsätzlich gibt es zu einer Reise ins Tessin keine Einschränkungen. Restaurants, Geschäfte oder Märkte sind auch im Tessin seit 11. Mai wieder geöffnet. Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt aber nach wie vor, auf touristische Reisen innerhalb der Schweiz zu verzichten.» Allerdings sagte Daniel Koch vom Bundesamt für Gesundheit am Montag vor den Medien, die Situation sei nicht mehr so dramatisch wie an Ostern. «Deshalb sollen die Leute die Feiertage und das schöne Wetter geniessen.»

Die Tage über Auffahrt und Pfingsten sind für die Kantonspolizei laut Planzer jeweils eine intensive Zeit. «Aufgrund der ausserordentlichen Umstände sind wir zuversichtlich, dass wir dieses Jahr keine zusätzlichen Fronteinsatzkräfte benötigen.»

Die Urnerfahnen wehen bereits

Im «St. Gotthard Hospiz» wartet Betreiber Marzio Eusebio gespannt auf den Moment, wenn die Schranken angehoben werden. Das Restaurant öffnet zusammen mit dem Pass um 11 Uhr. «Wir denken immer positiv und glauben, dass die anziehende Wirkung des Passes stärker ist als die Angst vor dem Coronavirus.» Die Stühle stehen jedenfalls bereits auf der Terrasse.

«Wir können es kaum erwarten, nach dem Winter die Gäste wieder zu begrüssen.»

Die Einhaltung der Abstandsregeln sei kein Problem. «Wir kontrollieren ob das Restaurant voll ist, und lassen dann keine Gäste mehr hinein. Wir hoffen, wir können die Gäste auf nette Art um Geduld bitten.»

Beim Hospiz erwartet man viele Schweizer Besucher, weil die Grenzen noch geschlossen sind. «Wir feiern eine echte Schweizer Eröffnung des Passes. Die Schweizerfahnen stehen schon und auch die Urner- und die Tessinerfahnen.»

Der rund 2100 Meter hohe Gotthardpass zwischen Uri und Tessin hatte sich anfangs November in die Winterpause verabschiedet. Letztes Jahr war er am 30. Mai wieder geöffnet worden, im Jahr zuvor am 25. Mai.

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