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Luzern

GLP und CVP spannen für die Parlamentswahlen in Emmen zusammen

Nachdem sie 2016 gar nicht angetreten war, stellt die GLP in Emmen heuer zwei Kandidaten für den Einwohnerrat – und macht eine Listenverbindung mit der CVP. Verhandelt hatte die GLP auch mit den Grünen, eine Listenverbindung kam aber wegen der SP nicht zustande.
Der Einwohnerrat Emmen – hier bei der Sitzung vom 19. November 2019 – wird am 29. März neu gewählt.
(Dominik Wunderli)

Beatrice Vogel

Während die GLP in der Stadt Luzern mit ihrer Stadtratsliste für Aufregung sorgt, geht die Partei andernorts erfolgreich Listenverbindungen ein. In Emmen stellt die GLP wieder Kandidaten für den 40-köpfigen Einwohnerrat auf – nach vier Jahren Absenz. Von 2012 bis 2016 hatte die Partei mit Christian Zürcher einen Vertreter im Einwohnerrat. Er war damals Teil einer gemeinsamen Fraktion mit SP und Grünen. 2016 trat die GLP gar nicht zur Wahl an. Nun stellt sie wieder zwei Kandidaten: Christian Kravogel und Monica Beckmann. Kravogel war bis vor zwei Jahren Mitglied der Grünen Kanton Luzern, wechselte dann aber zur GLP, weil er weniger links politisiert als für Grüne üblich.

GLP und CVP wollen Mitte stärken

Für die GLP war von Anfang an klar, dass sie eine Listenverbindung anstrebt, sagt Angelina Spörri, Präsidentin der GLP Emmen-Hochdorf. Nun ist klar: Eine Listenverbindung mit der CVP ist zustande gekommen. Ursprünglich hatte die GLP mit den Grünen verhandelt. Weil diese aber eine Listenverbindung mit der SP eingeht, welche die GLP aber nicht im Boot haben wollte, scheiterte die Verhandlung. «Wir freuen uns aber, dass die CVP mit uns zusammenspannt», so Spörri. Noch offen sei, mit wem die GLP-Mitglieder bei einer Wahl eine Fraktion bilden werden. Verhandlungen hierzu laufen.

Die CVP wäre auch gern eine Listenverbindung mit der FDP eingegangen, was aber nicht geklappt hat, sagt Parteipräsident Christian Meister. «Es ist toll, dass wir nun mit der GLP eine Listenverbindung der Mitteparteien machen können.» GLP und CVP setzen für eine lösungsorientierte Politik ein, sagt Meister. «Zudem steht uns die GLP in ökologischen Themen von den bürgerlichen Parteien am nächsten.» Insofern sei die Listenverbindung eine logische Schlussfolgerung.

15 Kandidaten stellt die CVP für den Einwohnerrat auf: Neben allen neun Bisherigen noch sechs Neue. Für den Gemeinderat portiert die CVP ihre beiden Bisherigen, Josef Schmidli und Patrick Schnellmann. «Im ersten Wahlgang geben wir keine weiteren Empfehlungen für den Gemeinderat ab, für den zweiten Wahlgang halten wir uns alle Optionen offen», so Meister.

Grüne und SP spannen zusammen

Wie erwähnt hat sich die SP – wie schon früher –mit den Grünen zusammengetan. «Wir haben auch Gespräche mit der GLP geführt, die Nominationsversammlung hat eine Listenverbindung aber abgelehnt», bestätigt Co-Parteipräsidentin Judith Suppiger. Es sei den SP-Mitgliedern zu wenig klar gewesen, welche Politik die GLP-Vertreter verfolgen würden. Neben den sechs bisherigen Einwohnerräten stellt die SP acht neue Kandidaten auf, total tritt sie also mit 14 Leuten an. Zudem stellt sich SP-Gemeinderat Brahim Aakti zur Wiederwahl – eine Empfehlung für einen anderen Kandidaten gibt die SP nicht ab.

Zusätzlich zur Listenverbindung mit der SP unterstützen die Grünen auch deren Gemeinderat Brahim Aakti. Einen eigenen Kandidaten für den Gemeinderat stellen die Grünen nicht. Neben den vier bisherigen Einwohnerräten treten acht neue Kandidaten für die Grünen an – total sind es zwölf.

FDP und SVP im Alleingang

Die FDP hat sich laut Parteipräsident Martin Birrer an der Nominationsversammlung deutlich dafür entschieden, keine Listenverbindung einzugehen – und deshalb der CVP eine Abfuhr erteilt. Auch für den Gemeinderat gibt die FDP, abgesehen von ihren Kandidaten, keine Empfehlungen ab. Birrer: «Wir sind überzeugt, dass wir mit unserer Gemeindepräsidentin Ramona Gut und unserem Gemeinderat Thomas Lehmann zwei kompetente Exekutivvertreter zur Wahl stellen.» Für den Einwohnerrat hat die FDP 15 Kandidaten nominiert, alle zehn Bisherigen sowie fünf Neue.

Auch die SVP wird lediglich mit einer eigenen Liste antreten, ohne Listenverbindung mit einer anderen Partei. «Soweit ich mich erinnern kann, hatten wir noch nie eine Listenverbindung, auch weil keine der anderen Parteien das möchte», sagt SVP-Parteipräsident Marco Paternoster. Die SVP hat zwölf Kandidaten für den Einwohnerrat aufgestellt: Alle elf Bisherigen plus den neuen – und kürzlich eingebürgerten – Ermin Mesic aus Emmenbrücke. Aktuell stellt die SVP die grösste Fraktion im Emmer Parlament. Für den Gemeinderat empfiehlt die Partei, natürlich abgesehen von ihrer eigenen Kandidatin Ibolyka Lütolf, keine weiteren Kandidaten.

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