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Obwalden

Gleich zwei Präsidentinnen bei den Obwaldner Landfrauen

Mit zwei neuen Vorstandsfrauen und einem Co-Präsidium startet der Landfrauenverband Obwalden ins neue Jahr.
Frischer Wind im Vorstand der Landfrauen (von links): Pia Sigrist Niederberger, Yvette Windlin und die Co-Präsidentinnen Fränzi Gasser und Petra Rohrer. (Bild: Marion Wannemacher (Giswil, 11. März 2020))

Marion Wannemacher

«Herzlichen Dank, Paula Burch» steht auf der Milchkanne, die von innen mit einer Kerze beleuchtet ist. Anhaltenden Applaus und anerkennende Worte von Kolleginnen und Gästen wie dem Obwaldner Bauernpräsidenten Simon Niederberger und eine Ehrenmitgliedschaft gab es für die bisherige Präsidentin am vergangenen Mittwochnachmittag. Die Generalversammlung der Landfrauen in der Turnhalle Giswil war die letzte, die Paula Burch in sechs Jahren als Präsidentin leitete. Insgesamt 10 Jahre arbeitete sie im Vorstand. Sie nannte die Zeit eine «Lebensschule». Historisch neu ist in Obwalden die Leitung durch ein Co-Präsidium. Den Weg dazu hatte eine Anpassung der Statuten an der GV vor einem Jahr geebnet.

Künftig werden die bisherige Vizepräsidentin Petra Rohrer aus Sachseln und Fränzi Gasser aus Lungern gemeinsam die Geschicke des Verbandes leiten. Beide sind politisch im Kantonsrat aktiv. Einträchtig teilten sie sich das Rednerpult und betonten im Chor: «Es ist schön, mit euch allen den Weg gehen zu dürfen.»

Vorstand ist wieder komplett

Ausserdem demissionierte Sonja Durrer aus Kerns, die bislang im Vorstand fürs Kurswesen zuständig war. Unterstützung gibt es neu durch Yvette Windlin aus Kerns und Pia Sigrist Niederberger, die ebenfalls einstimmig in den Vorstand gewählt wurden. Ausserdem verabschiedete Pfarrer Bernhard Willi in seiner Funktion als Dekan die geistliche Begleiterin Helen Ming.

Er freute sich, Judith Wallimann aus Lungern als Nachfolgerin zu begrüssen. Die Mutter zweier Kinder arbeitet mit ihrem Mann im Milchwirtschaftsbetrieb und als ausgebildete Religionspädagogin in einem Teilpensum in Sarnen.

Aktuell zählt der Landfrauenverband rund 1100 Mitglieder. Für das vergangene Jahr konnte er seine Jahresrechnung bei einem Ertrag von rund 49250 Franken mit einem kleinen Gewinn von 205 Franken abschliessen. Mit rund hundert Buffets für 8000 Kunden konnte die Apéro-Gruppe ihre Erfolgszahlen von 2018 wiederholen. Und das, obwohl man 2019 eine Catering-Pause über fünf Wochen eingelegt habe, betonte Geschäftsführerin Romy Barmettler.

In ihrem Jahresbericht sprach Paula Burch das Bild der Landwirtschaft in der Gesellschaft an. Man habe in ihr den Sündenbock für den Klimawandel gefunden, da durch Tiere und Maschinen die Luft und durch Pestizide und Dünger die Böden belastet würden. «Immer mehr werden wir für alles verantwortlich gemacht und mit Volksinitiativen zugedeckt», sagte sie. Als Beispiele nannte sie die Trinkwasser- und die Pestizid-Initiative. Auch Bruno Abächerli, Leiter des Landwirtschaftsamtes Obwalden, bezeichnete die Landwirtschaft in diesem Zusammenhang als «Prügelknaben». Es bleibe zu hoffen, dass beide Initiativen abgelehnt und umgestaltet würden, bekräftigte Abächerli. Zur geplanten Agrarpolitik des Bundes ab 2022 (AP22+) äusserte Paula Burch die Befürchtung, «dass die Landwirtschaft noch mehr leisten muss für gleich viel Geld.»

Bäuerliche Beratungsstelle als «Meilenstein»

Nachdenklich stimme den Verband, dass die bäuerliche Beratungsstelle, die der Landfrauenverband Obwalden zusammen mit dem Bauernverband ins Leben gerufen hat, sehr gefragt sei. «Sind wir davon ausgegangen, dass wir am Anfang nur sporadisch angerufen werden, meldet sich jetzt jede Woche jemand.» Die Präsidentin nannte die neue Einrichtung, die Ende April gestartet ist, einen «Meilenstein».

Ausserdem berichtete sie über ein vielfältiges Programm mit gut besuchten Bastel- und Nähkursen sowie Ausflügen im vergangenen Jahr. Als besonderer Renner stellte sich das Basteln eines Alpabzugs aus Holz heraus. Allein zwölfmal wurde der Kurs mit insgesamt 145 Teilnehmerinnen durchgeführt.

Neue Kursangebote stellte Ariette Barmettler fürs laufende Vereinsjahr vor. Dazu gehört auch der Traktorfahrkurs für Frauen Ende März. Geplant sind darüber hinaus Fortbildungen für Mütter, bei denen es um Lerncoaching der eigenen Kinder geht, ein Handlettering-Kurs und eine Anleitung zum Vorbereiten von Gerichten, wenn Bäuerin mal keine Zeit zum Kochen hat.

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