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Zug

Gibt es genügend Schutzräume im Kanton Zug und wie funktioniert die Zuteilung – Mitte-Kantonsrätinnen und -Kantonsräte wollen Antworten

Vom Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg zum aktuellen Thema: Sieben Politikerinnen und Politiker wollen vom Regierungsrat wissen, wie es um die Schutzräume im Kanton Zug steht.

Die Mitte-Kantonsrätinnen und -Kantonsräte Jean Luc Mösch (Die Mitte, Cham), Manuela Käche (Cham), Patrick Iten (Oberägeri), Anna Bieri (Hünenberg), Heinz Achermann (Hünenberg), Roger Wiederkehr (Risch) und Kurt Balmer (Risch) haben eine Interpellation betreffend Schutzräume für die Zuger Bevölkerung eingereicht.

«Schutzräume sind primär für den Fall eines bewaffneten Konflikts konzipiert. Sie eignen sich aber auch als Notunterkünfte bei anderen Szenarien (zum Beispiel bei einem KKW-Unfall oder einem Erdbeben)», steht im entsprechenden Text geschrieben. Schutzräume müssten der Wirkung moderner Waffen standhalten, das heisst vor allem Schutz gegen ABC-Kampfstoffe und Nahtreffer konventioneller Waffen bieten.

Die Schutzräume würden im Alltag hauptsächlich für andere Zwecke benutzt, zum Beispiel als Kellerräume, Hobbyräume, Lager oder Vereinslokale, heisst es weiter. Bei Bedarf könnten sie in kurzer Zeit zum Schutz für die Bevölkerung hergerichtet werden. Die Vorbereitung der Schutzräume, das heisst das Ausräumen und Einrichten, erfolge aber erst auf Anordnung der Behörden.

Und weiter: «Für einige galten die Schutzräume bereits als altes Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg und dem Kalten Krieg. Die erschreckenden Vorkommnisse in der Ukraine zeigen uns jedoch ein anderes reales Bild.» Aus diesem Grunde möchten die Interpellanten von der Regierung Folgendes wissen:

  1. Sind genügend Schutzräume im Kanton Zug (nach Gemeinden aufgelistet) vorhanden, um die im Kantonsgebiet wohnhaften Personen aufzunehmen?
  2. Innert welcher Frist muss ein Schutzraum effektiv bezogen werden können, und wie wird dies sichergestellt?
  3. Wie wird sichergestellt, dass die Zuordnung des einzelnen Schutzplatzes kurzfristig effektiv am richtigen Ort erfolgen kann und wäre eine diesbezügliche Online-Lösung heute nicht zeitgemäss?
  4. Welche generellen Verbesserungsmöglichkeiten bei Schutzplätzen sieht der Regierungsrat angesichts des aktuell erhöhten Bedrohungspotenzials?
  5. Falls mit der selbstverständlichen Aufnahme von Flüchtlingen und deren Unterbringung in Schutzräumen (Zivilschutzanlagen) Kapazitäten geschmälert werden, wie gedenkt der Regierungsrat, den Flüchtlingen und unsere Bevölkerung einen Platz sicherzustellen?

Die Mitte-Vertreterinnen und -Vertreter verlangen zudem, dass die Interpellation als dringlich behandelt wird. (cro)

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