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Obwalden

Gewinn hilft, anstehende Investitionen besser zu tragen

Den willkommenen Gewinn von 3,2 Millionen Franken will die Gemeinde Kerns zur Hauptsache für die Schulraumerweiterung zurücklegen. Hauptgrund für die guten Zahlen sind Mehreinnahmen bei den Steuern und beim Finanzausgleich.
Das Gemeindehaus in Kerns. (Bild: Pius Amrein (28. März 2019))

Philipp Unterschütz

Freudige Überraschung in der Kernser Gemeindekasse: Die Erfolgsrechnung 2021 schliesst mit einem Ertragsüberschuss von 3,214 Millionen Franken ab. Dies entspricht gegenüber dem Budget 2021, das mit einem Minigewinn von 2000 Franken rechnete, einem verbesserten Ergebnis von 3,212 Millionen Franken, schreibt die Gemeinde in einer Medienmitteilung.

Der Einwohnergemeinderat schlägt vor, den Gewinn hauptsächlich für eine zusätzliche Rücklage von 3 Millionen Franken für die geplante Schulraumerweiterung zu verwenden und ein Gesamtergebnis von rund 214’000 Franken auszuweisen. Für die laufende Schulraumerweiterung im Umfang von 20 Millionen Franken stehen somit per Ende 2021 Rücklagen im Umfang von 9 Millionen zur Verfügung. Monika Ettlin-Kellenberger, Vorsteherin des Departements Finanzen und Controlling, zeigt sich erfreut über das Ergebnis: «Der Rechnungsabschluss 2021 wirkt sich positiv auf den Finanzplan aus und verhilft Kerns, die anstehenden Investitionen von rund 43 Millionen Franken in den nächsten rund zehn Jahren besser zu verkraften.»

In ihrem zweiten Jahr verursachte die Coronapandemie direkte Ausgaben von rund 343’000 Franken. Nebst den eigentlichen Bekämpfungsmassnahmen im Umfang von 197’000 Franken sind im Jahr 2021 Kostenbeteiligungen an Härtefallmassnahmen in der Höhe von 146’000 Franken dazugekommen. Die geplanten Einbussen bei den Steuererträgen und beim Finanzausgleich seien glücklicherweise nicht eingetroffen, heisst es in der Mitteilung weiter. Schwierig einzuschätzen sei nach wie vor die Entwicklung der Sozialhilfekosten in Folge Corona. «Dank unserer guten finanziellen Basis sind wir gewappnet, mögliche Auswirkungen der Pandemie zu meistern», ist Finanzvorsteherin Monika Ettlin-Kellenberger zuversichtlich. Zum heutigen Zeitpunkt schwierig abschätzbar bleiben die Auswirkungen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt.

Aufwand entspricht den Erwartungen

Der Gesamtaufwand von 24,318 Millionen fällt um 143’000 Franken leicht höher aus. Hauptgrund ist der Personalaufwand, der um 293’000 Franken über dem Budgetwert liegt. Im Schulbereich führten Ausfälle infolge Krankheit (insbesondere Corona) zu höheren Stellvertretungskosten.

Um 218’000 Franken tiefer ausgefallen als budgetiert ist der Sach- und übrige Betriebsaufwand. Ebenfalls leicht tiefere Kosten von 162’000 Franken waren beim Transferaufwand zu verzeichnen. Einerseits fielen verschiedene Heimbeiträge tiefer aus, anderseits waren nicht budgetierte Aufwendungen im Zusammenhang mit der Pandemie zu leisten.

Erfreuliche Entwicklung des Steuerertrages

Der Gesamtertrag von 27,532 Millionen Franken weist Mehreinnahmen von 3,355 Millionen gegenüber dem Budget aus. Dazu haben vor allem die Steuereinnahmen (+1,911 Millionen) sowie der Transferertrag (+1,157 Millionen) beigetragen. Im Transferertrag fielen die Zahlungen aus dem innerkantonalen Finanzausgleich um 960’000 Franken höher aus als budgetiert. Gegenüber dem Vorjahr hat sich der Beitrag aus dem Finanzausgleich um 190’000 Franken reduziert.

Unter den verschiedenen Erträgen konnte ein Nachlass von 276’000 Franken zu Gunsten der Gemeinde vereinnahmt werden. Diese Mittel wurden in den Fonds Milchsuppe eingelegt und werden in den nächsten Jahren den Nettoaufwand der schulergänzenden Tagesstrukturen (Windrad) reduzieren.

Investitionsrechnung

Von den geplanten Nettoinvestitionen von 8,7 Millionen Franken wurden 7,3 Millionen abgerechnet. Die grössten Ausgaben fielen an für Schulliegenschaften (775’000 Franken), das Darlehen Huwel (4 Millionen Franken) sowie den Leitungsbau der ARA Melchtal (2,155 Millionen Franken). Auf der Einnahmenseite waren Anschlussgebühren in den Bereichen Wasser und Abwasser von 155’000 Franken zu verzeichnen.

Die Einwohnergemeinde Kerns weist per 31. Dezember 2021 ein Nettovermögen von 12,3 Millionen Franken aus. Das Nettovermögen zeigt auf, um wie viel das am Bilanzstichtag vorhandene Finanzvermögen (21,5 Millionen Franken) das Fremdkapital (9,2 Millionen Franken) übersteigt. Gegenüber dem Vorjahr beträgt die Abnahme 2,231 Millionen Franken. Pro Kopf der Kernser Bevölkerung ergibt dies ein Nettovermögen von rund 1930 Franken (Vorjahr 2300 Franken). Wäre das Budget 2021 eingetroffen, hätte sich dieses gar auf 180 Franken verringert.

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