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Branchenwechsel

Gesellschaftsspiele statt Mähroboter: Luzerner wird Spieleentwickler

Tobias Kaufmann hat sein Leben umgekrempelt und entwickelt jetzt Kartenspiele. Zwei davon sind bereits erhältlich.

Das Kartenspiel Rookie in Aktion.
Bild: Bild: Marco Sieber/PD

«Der Name Rookie passt perfekt», sagt Tobias Kaufmann über sein neues Kartenspiel. «Denn es ist nicht nur ein Spiel für Anfänger, ich bin auch ein Anfänger in der Branche.»

Kaufmann war noch vor wenigen Jahren Geschäftsführer bei der Firma Green Robotics, einem Spezialisten für Mähroboter. Als es zur Trennung mit seinem Partner kam, wechselte er nicht nur den Job, sondern gleich die ganze Branche. Ende 2020 gründete der in Kriens aufgewachsene 42-Jährige einen eigenen Spieleverlag namens Game Division in Sattel in Schwyz, wo er seit 13 Jahren mit seiner Familie lebt.

Schon sechs Spiele geplant

Ideen für Spiele geisterten schon vorher in seinem Kopf herum, nun kann er sie endlich umsetzen. Zwei Spiele sind bereits erschienen, «Wolfpack» und das neue «Rookie». Bald werden es noch mehr. Kaufmann will zwei Spiele im Jahr herausbringen, die ersten sechs sind schon in Planung. Die Ideen für die Spiele stammen zwar alle aus seinem Kopf, für das Design holt er sich aber Unterstützung vom Luzerner Grafiker Erich Brechbühl, der dieses Jahr unter anderem die künstlerische Leitung über das Weltformat-Festival hatte.

Tobias Kaufmann.
Bild: Bild: Barbara Mueller/PD

Was Kaufmanns Spiele auszeichnet, ist aus seiner Sicht sein eigener Blick auf die Welt der Spiele. Er bezeichnet sich selbst nämlich nicht als Spieler, seine Lieblingsspiele sind eher einsteigerfreundlich und am besten in der Gruppe spielbar. Genau so ist auch «Rookie», ein Aufdeckspiel, bei dem man nach gleichen Farbpaaren sucht. Der Unterschied zum normalen Klassiker: die eigenen Punkte muss man sichern, ansonsten können sich andere Spielerinnen und Spieler diese wegschnappen. «Rookie» sei deshalb etwas strategischer, aber trotzdem für Jung und Alt geeignet.

Nächstes Spiel erscheint im März 2023

Von der Idee bis zum fertigen Spiel braucht Kaufmann rund ein halbes Jahr oder bis zu neun Monaten. Vor dem Erscheinen des ersten Spiels war aber eine lange Vorbereitungszeit nötig. «2021 habe ich mehrheitlich damit verbracht, ein Netzwerk aufzubauen», sagt er. Gerade als Quereinsteiger sei er mit einer gewissen Skepsis in der Branche aufgenommen worden. Das «Klinken putzen» habe sich aber gelohnt, inzwischen umfasst sein Netzwerk knapp 70 Spielwarenläden und Buchhandlungen. Dieses soll noch wachsen und über die Schweizer Grenzen hinausgehen: Kaufmann sei im Dialog mit Händlerinnen und Händlern in Deutschland und Österreich. Seine Spiele sind auch auf der Webseite www.gamedivision.ch erhältlich – «Rookie» kostet dort 35.90 Franken.

Momentan aber liege sein Fokus auf dem nächsten Spiel. Dessen Namen will Kaufmann noch nicht verraten. Es gehe aber wieder um Karten, doch dieses Mal werden sie abgelegt, nicht aufgedeckt. Ein Veröffentlichungsdatum steht schon fest: im Frühling 2023 soll es so weit sein.

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