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Zweiter Wahlgang

Ueli Unternährer ist neuer Sozialvorsteher von Buchrain – das sind die Reaktionen

Der parteilose Ueli Unternährer holt 656 Stimmen und lässt Ruedi Peterhans (FDP) sowie Bruno Grossrieder (parteilos) klar hinter sich.

Buchrain hat einen neuen Sozialvorsteher: Die Wahlberechtigten haben im zweiten Wahlgang der Gemeinderats-Ersatzwahl Ueli Unternährer (parteilos) mit 656 Stimmen klar gewählt, wie die Gemeinde am Sonntag mitteilte. Der erst im zweiten Wahlgang dazugekommene Ruedi Peterhans (FDP) holte 433 Stimmen und Bruno Grossrieder (parteilos) 294 Stimmen. An Vereinzelte gingen zehn Stimmen. Die Wahlbeteiligung betrug 34 Prozent.

Damit hat sich das Blatt gewendet: Im ersten Wahlgang hatte Grossrieder noch deutlich die Nase vorn vor Unternährer, Peterhans war damals noch nicht angetreten. Und: Mit Unternährer wird der Gemeinderat linker. Der eher links orientierte Parteilose ersetzt Stephan Betschen (FDP).

Gratulationen für den neuen Gemeinderat Ueli Unternährer an der Bueri-Chilbi.
Bild: Bild: Nadia Schärli (Buchrain, 30. Oktober 2022)

Gross ist die Freude über den Wahlsieg natürlich bei Ueli Unternährer . «Mir geht's sehr gut», sagt der 33-Jährige. Auf die Frage, ob er damit gerechnet habe, antwortet er: «Für mich als Parteilosen war es schwierig, dies abzuschätzen, vor allem als die FDP noch mit einer Kandidatur kam.» Er nimmt an, dass sein Wahlsieg auf einer Kombination von mehreren Gründen beruht. Gezogen habe wohl sein Fachwissen als Sozialpädagoge im Sozialwesen, seine Verankerung im Dorf und sein in der Exekutive vergleichsweise junges Alter. Zudem seien die Wahlempfehlungen für ihn als Parteilosen wichtig gewesen – mit SP, GLP und Mitte sprachen sich gleich drei Parteien für Unternährer aus. Derweil Grossrieder nur Support von der SVP erhielt und Peterhans von der eigenen FDP unterstützt wurde.

Bruno Grossrieder.
Bild: Bild: Pius Amrein

Bitter ist das Abschneiden im zweiten Wahlgang für Bruno Grossrieder , der Ende September mit Abstand am meisten Stimmen erzielt hatte. «Ich bin schon enttäuscht, zumal ich auch viel in den Wahlkampf investiert habe», sagt er und fügt an: «Der Wahlausgang hat viel mit dem Verhalten der FDP zu tun.» Deren Kandidatur im zweiten Wahlgang nahm ihm viele Stimmen weg. «Zudem ist es als Parteiloser schwierig, obschon es eigentlich um die Sache geht.» Trotzdem habe er in den letzten Wochen viel dazugelernt. «Ich schliesse nicht aus, 2024 bei den Gesamterneuerungswahlen wieder zu kandidieren.»

Ruedi Peterhans.
Bild: Bild: Pius Amrein

Ob Ruedi Peterhans 2024 nochmals antritt, lässt er offen: «Man soll niemals nie sagen.» Eine gewisse Enttäuschung über die Wahlniederlage kann der FDPler nicht verbergen. Und er gibt sich selbstkritisch: «Ich hätte bereits im ersten Wahlgang kandidieren sollen, doch fehlte mir der Mut als quasi Neuzuzüger.» Unternährer sei ein Buerer und das sei bei einer Personenwahl ein wichtiger Punkt. Den Entschluss, im zweiten Wahlgang einzusteigen, habe er selbst gefällt, aber in Absprache mit der Partei.

Ein Kollege hat ihm das Amt eingebrockt

Richtig los mit dem neuen Amt geht's für Unternährer bereits diesen Donnerstag, denn auf ihn wartet viel Arbeit, etwa punkto Strategie Alter. Zuerst aber wird er am Sonntag noch die Bueri-Chilbi geniessen und live oder per Handy Gratulationen entgegennehmen. Darunter dürfte eine von seinem Kollegen Mathias Scheele sein. Dieser hat die Kandidatur von Unternährer ursprünglich ausgelöst. «Er hat mir im Sommer den Link von dem Zeitungsartikel geschickt, wonach es null Kandidaturen gibt und meinte zu mir noch ‹das wär doch etwas für dich›», so Unternährer.

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