notifications

Gemeinderat hat Sympathien für die «Stadt Emmen»

Die CVP möchte, dass sich Emmen künftig nicht mehr als Gemeinde, sondern als Stadt bezeichnet. Beim Gemeinderat stösst die Idee auf Anklang – er strebt aber eine breitere Diskussion an, als von den Motionären gefordert.
Blick über Emmen. (Bild: Boris Bürgisser, Emmen, 14. Juni 2018)

Ab kommendem Jahr nennt sich Kriens «Stadt» – dies hat das Volk im vergangenen März entschieden. Auch in Emmen liebäugelt man damit. Allen voran die CVP, die eine Umbenennung von «Gemeinde» in «Stadt» mittels Motion verlangt (wir berichteten). Die Mittepartei erhofft sich damit für Emmen unter anderem mehr Gewicht in politischen Prozessen, eine einfachere Vermarktung, ein selbstbewusstes Auftreten, und nicht zuletzt die Anerkennung der Realität. Schliesslich ist Emmen mit seinen über 31000 Einwohnern eine mittelgrosse Stadt, in der Zentralschweiz die zweitgrösste, gesamtschweizerisch steht Emmen auf Platz 22.

Dass sich Emmen deshalb als Stadt bezeichnen kann, ist auch für den Gemeinderat unbestritten, wie er nun in seiner Antwort schreibt. Von den Nachbargemeinden und dem Kanton werde Emmen bereits als Stadt wahrgenommen. Allerdings müssen die von der CVP erhofften Vorteile nicht unbedingt eintreffen: «Tatsache ist, dass keine wissenschaftlichen Studien vorliegen, die sich mit den Auswirkungen eines Bezeichnungswechsels von Gemeinde zu Stadt im Standortmarketing befassen.» Dennoch erachtet es der Gemeinderat als «richtig und notwendig», die Diskussion über die Bezeichnung Emmens wieder aufzunehmen.

Zweimal obsiegte die «Gemeinde»

Neu ist das Thema nämlich nicht: Bereits zweimal wurde über die «Stadt Emmen» abgestimmt. 1999 lehne das Volk dies deutlich ab, 2007 wurden zwar beide Bezeichnungen, «Gemeinde» und «Stadt», angenommen, aufgrund der Stichfrage obsiegte aber die «Gemeinde Emmen» klar.

Auch wegen dieser Erfahrung will der Gemeinderat nun nicht einfach eine Volksabstimmung durchführen. Vielmehr plant er eine breite Vernehmlassung und eine Diskussion mit Parteien, Quartiervereinen, Wirtschaft, Kultur, Sport und sozialen Gruppen. Er beantragt deshalb, die Motion als Postulat zu überweisen. Der Einwohnerrat entscheidet an seiner Sitzung vom 5. Juli darüber.

Kommentare (0)