Beatrice Vogel
Die Zukunft der Lozärner Määs beschäftigt nicht nur Stadtluzerner. Auch in der Agglo macht man sich Gedanken über einen alternativen Standort für die weit über die Stadtgrenzen hinaus beliebte Herbstmesse: Die Emmer Mitte-Fraktion hat mittels Postulat angeregt, der Määs in Emmen eine neue Heimat zu bieten. Die Idee scheint zu zünden: Der Vorstoss wurde nicht nur umgehend nach Bekanntwerden des Stadtratsentscheids eingereicht, nun liegt auch bereits die Antwort des Gemeinderats Emmen vor.
Dieser ist sichtlich angetan von dem Vorschlag: «Emmen als neuer Määs-Standort – der Gemeinderat erachtet dies als ein reizvolles, von grosser Ausstrahlungskraft getragenes Szenario mit image- und tourismusfördernder Wirkung für die Gemeinde», schreibt er in seiner Antwort. Die Määs sei in Emmen willkommen. Der Gemeinderat habe deshalb bereits mit der Stadt Luzern Kontakt aufgenommen: Mario Lütolf, Leiter Stadtraum und Veranstaltung der Stadt Luzern, nehme Emmen gern als möglichen Standort ab 2027 in die Evaluation mit auf. Für konkretere Aussagen sei es aber noch zu früh, heisst es weiter.
15'000 freie Quadratmeter gesucht
Stellt sich die Frage, wo die Määs in Emmen überhaupt stattfinden könnte. Auch damit hat sich der Gemeinderat bereits beschäftigt. Wie sich allerdings herausstellt, gibt es in Emmen wenige mögliche Standorte – zumindest, wenn die Määs dort im heutigen Ausmass stattfinden soll. Auf dem Inseli nimmt sie nämlich eine Fläche von rund 15'000 Quadratmetern ein. Der Seetalplatz – als Standort eigentlich prädestiniert, auch wegen seiner Nähe zu Luzern – bietet lediglich 5500 Quadratmeter und besteht teilweise aus Grünflächen, was bekanntlich für Fahrgeschäfte kein geeigneter Untergrund ist. Auch der Chilbiplatz beim Gersag-Areal mit 2000 Quadratmetern oder der Mooshüsli-Parkplatz mit 6000 Quadratmetern sind zu klein.
Grössere Areale gibt es im Bereich Viscosistadt (8400 Quadratmeter) und Emmenweid (9500 Quadratmeter). In der Viscosistadt ist allerdings eine Überbauung geplant, weshalb dort die Määs höchstens vorübergehend stattfinden könnte. Und in der Emmenweid ist das fragliche Areal von Gleisen umgeben, was sicherheitstechnisch schwierig werden könnte.
Initiativkomitee ist gegen eine Auslagerung
Allerdings sagt ja niemand, dass die Määs in Emmen exakt gleich gross sein müsste wie auf dem Inseli. Zudem will der Gemeinderat weitere Abklärungen treffen, ob und wo es in Emmen einen geeigneten Platz dafür gibt.
Die grössere Hürde dürfte jedoch die Frage sein, ob die Stadt Luzern bereit ist, ihre Herbstmesse in eine andere Gemeinde auszulagern. Zumindest für das jüngst formierte Initiativkomitee für eine Määs auf dem Inseli ist dies keine Option.