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Luzern

Gemeinden am oberen Sempachersee planen regionalen Sportcluster

Um ihr Sportangebot weiterzuentwickeln, schliessen sich Nottwil, Oberkirch, Schenkon und Sursee zusammen. Der Fokus liegt dabei auf Fussball und Tennis.
Im Rahmen des regionalen Sportclusters soll der Fussballplatz «Bühlwäldli» in Nottwil um ein Kunstrasenspielfeld erweitert werden. (Bild: Patrick Hürlimann (Nottwil, 9. März 2022))

Livia Fischer

Vier Gemeinden, ein Ziel: Nottwil, Oberkirch, Schenkon und Sursee wollen gemeinsam das Sportangebot in der Region neu ausrichten. Und zwar in Form eines regionalen Sportclusters, der etappenweise bis 2032 entstehen soll. Die Leitung der Projektkommunikation liegt bei Herbert Imbach, der nebst Architekt und Kommunikationsberater seit 2018 Gemeindepräsident von Vitznau ist. Noch heuer sollen künftige Trägermodelle ausgearbeitet und in der Folge eine oder mehrere Projektierungsgesellschaften gegründet werden.

Was genau ist geplant? In einem ersten Schritt streben die Gemeinden die Erweiterung der Fussballanlage in Nottwil an. Derzeit verfügt der hiesige FC über 15 Mannschaften mit 350 Mitgliedern und 220 Juniorinnen und Junioren. Von Letzteren stammt rund ein Drittel aus umliegenden Gemeinden wie etwa Oberkirch, wo es keinen eigenen FC gibt. Trainiert und gespielt wird vor allem auf dem Fussballplatz Bühlwäldli, weitere Orte sind das Naturrasenfeld Seeblick und die Sportanlage des Schweizer Paraplegiker Zentrums (SPZ). Dazu sagt Imbach:

«Die genutzten Anlagen haben ihre Kapazitätsgrenzen erreicht, zudem hat auch das SPZ einen steigenden Bedarf an Sportflächen, was die Nutzungszeiten für den FC Nottwil zusehends einschränkt.»

Ausserdem fehle es an einem Kunstrasenfeld, um die Outdoor-Trainingszeiten bis in den Spätherbst und bereits ab dem Frühjahr zu verlängern und um nicht auf die «eher raren Hallenkapazitäten» angewiesen zu sein. Darum soll die Sportanlage Bühlwäldli um ein solches erweitert werden. Der Ausbau ist Teil der laufenden Ortsplanungsrevision, über die Nottwil 2023 abstimmen wird. Geht alles reibungslos über die Bühne, könnte das Projekt bereits Anfang 2024 angegangen werden.

Fokus auf Fussball und Tennis

In einer zweiten Phase sollen beim Campus Sursee in Oberkirch Sportanlagen für Fussball und Tennis gebaut werden. «Gerade in diesen zwei Bereichen gibt es in der Region eingeschränkte, teils sanierungsbedürftige und mittelfristig wegfallende Trainings- und Wettkampfmöglichkeiten», so Imbach. Ein Beispiel ist das Tenniscenter in Schenkon, das voraussichtlich in sechs Jahren abgerissen wird. Ohne Gegensteuer drohe die Region «langfristig an Standortqualität einzubüssen» und die sportliche Nachwuchsförderung an andere Regionen zu verlieren. Mit dem Ausbau und der Konzentration der Sportanlagen ergebe sich die Chance, überregionale Leistungszentren für den Nachwuchs und Spitzensport zu schaffen.

Eine Absichtserklärung dazu sei bereits unterzeichnet worden. «Die Erkenntnisse und Empfehlungen werden nun mit den Standortgemeinden, den privaten Betreibern von Campus Sursee und SPZ sowie den beteiligten Vereinen und Sportverbänden nochmals verifiziert und präzisiert. Daneben laufen Abklärungen dazu, was überhaupt möglich ist und wo in naher Zukunft geeignetes Land zur Verfügung steht», sagt Imbach.

Dritter Schwerpunkt des Projekts bildet der «Ausbau und die Verbesserung des Breitensport- und Freizeitangebots» im Surseer Gebiet Schlottermilch. Nebst dem gleichnamigen Stadion mit Fussballplatz und Rundbahn hat dort die Eishalle ihren Platz sowie die Kantonsschule mit ihren Anlagen. Wie sich das Breitensport- und Freizeitangebot konkret verändern soll, muss laut Imbach nun im Rahmen eines Masterplans entwickelt werden.

Mauensee war zunächst auch dabei

Noch sind es also weniger konkrete Ideen, die dem Projekt ein Gesicht geben, sondern eher die Absichtserklärung der vier Seegemeinden, zu kooperieren. Es ist eine Zusammenarbeit, die auch aus raumplanerischer Sicht Sinn mache, wie Imbach sagt. Schliesslich sei immer angezeigt, mit den verfügbaren Flächen haushälterisch umzugehen und Ressourcen zu schonen.

«Das gelingt mit einem regionalen Ansatz besser, als wenn jede Gemeinde Sportanlagen für sich selber plant.»

Die Antwort darauf, warum nun genau diese vier Gemeinden zusammenspannen, ist einfach: «Die beteiligten Gemeinden haben gemeinsame Bedürfnisse und Chancen erkannt und sich deshalb zusammengeschlossen.» So laufe das Projekt unabhängig von Sursee Plus, der Projektplattform der Gemeinden Sursee, Schenkon, Oberkirch, Knutwil, Geuensee und Mauensee.

Apropos Mauensee: Die Gemeinde war beim Projekt anfangs auch dabei. Erstmals aufgegleist wurde die Projektorganisation «Sportanlagenplanung Region Sursee» vor drei Jahren. «Doch Corona sowie diverse Wechsel in Gemeinde- und Stadträten, bei Führungspersonen von Institutionen und Vereinen haben das Projekt gebremst», erklärt Imbach. Als klar wurde, dass sie keine Standortgemeinde für eine Sportanlage wird, habe Mauensee entschieden, sich nicht weiter am Projekt zu beteiligen. Der gemeinsamen Absichtserklärung der Gemeinden habe Mauensee aber zugestimmt.

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