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Luzern

Gemeinde Dierikon will ihre Schulräume für 17 Millionen Franken ausbauen

Der Gemeinderat rechnet bereits im Schuljahr 2022/23 mit Platzmangel. Das umfangreichere Ursprungsprojekt musste er allerdings aus finanziellen Gründen redimensionieren.
Die Schulräume an der Dieriker Rigistrasse sollen saniert und mit neuen Gebäuden ergänzt werden. (Visualisierung: PD/Gemeinde Dierikon)
Gemeindeamtfrau Alexandra Lang (Mitte Dierikon). (Bild: PD)
So sollen die neuen Volumen (dunkelgrau) an die bestehenden (weiss) angebaut werden. (Visualisierung: PD/Gemeinde Dierikon)

Simon Mathis

Simon Mathis

Simon Mathis

Die Schulinfrastruktur an der Dieriker Rigistrasse ist in die Jahre gekommen. Sie benötigt eine Erneuerung sowie einen Ausbau, da die Gemeinde Dierikon ab dem Schuljahr 2022/23 mit Platzmangel rechnet. Einen wichtigen Anstoss für dieses Projekt habe die geplante Überbauung an der Zentralstrasse gegeben, heisst es in der Dorfzeitung «Dierikon informiert». Das Bauvorhaben von Privaten soll rund 250 neue Wohnungen in Dierikon schaffen und setzt auf Mehrfamilienhäuser.

Unter anderem deshalb erwartet die Gemeinde, dass die Zahl der Schülerinnen und Schüler stark ansteigen wird. Zurzeit gehen rund 150 Lernende in Dierikon zur Schule. Hochrechnungen zufolge sollen es im Schuljahr 2028/29 etwa 250 sein. Mit anderen Worten: Statt bisher acht werden zwölf Kindergarten- und Schulklassen gebildet werden müssen. Ein weiterer Grund für den Ausbau ist die Umsetzung des Lehrplans 21; dieser macht zusätzliche Schulräume nötig.

17 statt 25 Millionen Franken

Das Projekt sieht eine Erneuerung der Haustechnik sowie des Schulmobiliars vor. Auch die Infrastruktur für die Lehrerinnen und Lehrer komme an ihre Grenzen, so der Gemeinderat. Verbesserungen seien zudem bei den Tagesstrukturen nötig. Geplant ist auch eine zweite Turnhalle. Diese werde spätestens mit dem Bezug der Zentralstrasse-Überbauung notwendig.

Eine Krux hat das Ganze: nämlich die Finanzen. Ein Ursprungsprojekt, das alle Wünsche von Lernenden, Lehrpersonen, Bildungskommission und Werkdienst abgedeckt hätte, musste der Gemeinderat 2020 aufgeben. «Unter den Ortsparteien und Kommissionen herrscht Einigkeit, dass dieses Projekt für Dierikon zu kostspielig ist», erläutert Gemeindeamtfrau Alexandra Lang (Mitte). Deshalb habe man das Projekt herunterskaliert, sodass es insgesamt 17 Millionen Franken koste – 12 Millionen für die Schulhäuser und 5 Millionen für die Turnhalle.

Vom Abriss des Rigi-Schulhauses und dem Bau eines komplett neuen Gebäudes ist der Gemeinderat somit abgekommen; stattdessen soll der 50-jährige Bau saniert werden. Untersuchungen hätten ergeben, dass die Statik noch einwandfrei funktioniere, so Lang. Eine zweite Diskussionsrunde unter den Parteien habe Ende August zu einem positiven Fazit geführt:

«Die Dimension und die Kosten des Projektes werden von allen als realisierbar eingeschätzt.»

Das liege daran, dass die zu erwartende Entwicklung Sondersteuern und mehr Steuersubstrat generieren werde. «Mit diesen Einnahmen können wir das Projekt gut finanzieren», zeigt sich Alexandra Lang überzeugt. Sie betont aber auch, dass in der Planung noch vieles offen ist. Sollte nämlich die Überbauung Zentralstrasse wider Erwarten nicht zu Stande kommen oder längere Zeit in Anspruch nehmen, müsse die Gemeinde das Projekt erneut redimensionieren oder etappieren.

Deshalb denkt der Gemeinderat das Projekt in Ausbauschritten. Die erste Etappe würde der Ausbau des Pilatusschulhauses darstellen (das dunkelgraue Volumen links in der Visualisierung). In einer zweiten Etappe würde der Hauptteil zwischen Rigi- und Pilatusgebäude erstellt (in der Mitte). Dieses Volumen wäre nur dann nötig und finanzierbar, wenn die Bevölkerungszahl wie erwartet wächst. Das Volumen ganz rechts ist für die Tagesstrukturen vorgesehen, die sich zurzeit in der früheren Hauswartwohnung befinden. Dieser Teil könne zeitlich flexibel umgesetzt werden, so Lang. Nicht abgebildet ist die zweite Turnhalle, da deren genaue Ausgestaltung noch definiert wird.

Trotz Etappierung: Der Gemeinderat will den Kredit aller Volumen gemeinsam vom Dieriker Stimmvolk absegnen lassen. Das wird voraussichtlich Ende 2022 geschehen. Bis dahin soll auch klarer sein, wie sich die Bevölkerungszahlen in der Gemeinde entwickeln.

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