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Zug

Gedruckt und digital: Sowohl als auch beim Zuger Amtsblatt

Das Zuger Amtsblatt soll in hybrider Form erscheinen. Das ist für den Moment und fürs demokratische Verständnis sicher die richtige Lösung.

Informationsdurchdringung: Dieses Wort wurde an der Kantonsratssitzung vom Donnerstag, 26. August, immer wieder gebraucht. Dies im Zusammenhang mit Änderungen am Publikationsgesetz, konkret zur Erscheinungsweise des Amtsblatts. Dieses soll künftig nicht mehr nur gedruckt, sondern auch digital erscheinen. Man hätte im Vorfeld vermuten können, dass die Politikerinnen und Politiker im Kantonsparlament die gedruckte Ausgabe sang- und klanglos zugunsten der elektronischen Ausgabe im Internet würden sterben lassen. Nichts da. Sie setzen auf eine Hybridlösung – wie dies zahlreiche andere gedruckte Medien (auch unsere Zeitung) tun. Also sowohl als auch.

Richtigerweise setzen Regierungsrat und Staatskanzlei auf die elektronische Ausgabe des Amtsblatts. Diese ist denn auch im rechtlichen Verkehr die massgebende Version. Die Regierung wollte ursprünglich sogar weiter gehen als der Kantonsrat. Das Blatt mit den amtlichen Mitteilungen sollte ausschliesslich digital erscheinen. Das allerdings wurde mit dem Argument mangelnder Informationsdurchdringung abgelehnt.

Was bedeutet Informationsdurchdringung? Nichts anderes als die Streuung der Informationen an alle Empfänger, die es angeht. Und die mit der Streuung verbundene Hoffnung, dass die Infos dann auch zur Entlastung der Behörden in genügender Zahl gelesen werden.

Tatsächlich ist es so, dass – will man jüngere Informationsempfängerinnen und -Empfänger erreichen – ein Printerzeugnis eher suboptimal ist. Die gewählte Hybridlösung spricht also alle potenziellen Informationsempfänger an. Auch vor dem Hintergrund, dass nicht alle Personen im Kanton über einen Zugang zum Internet verfügen. Das ist in Ordnung so. Zumindest vorübergehend. Auch, dass für die Printausgabe gezahlt werden muss. Schliesslich fallen da zusätzliche Kosten für Druck und Verteilung an. So verständlich die beiden Ausgabeformate sind – für das Crypto Valley Kanton Zug, das stark auf Digitalisierung setzt, ist die hybride Erscheinungsweise nun doch eher ein Schritt zurück statt eines grossen vorwärts.

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