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Nidwalden

Für die Obwaldner und Nidwaldner Biobauern läuft es gut

Der Markt für Bioprodukte boomt. An der kommenden Gewerbeausstellung Iheimisch werden sich auch die Biobauern präsentieren.
Präsident Willi Ambauen (rechts) mit seinen neuen Vorstandsmitgliedern Madlen Michel, Beat Ming und Silvia Waser (von links). (Bild: Richard Greuter, Stans, 21. Februar 2019)

Richard Greuter

«Müssen wir uns verändern?» Diese Frage stellte Willi Ambauen den rund 90 Biobauern und Gästen an ihrer Hauptversammlung und ging kurz auf die kommenden Volksinitiativen ein, die praktisch alle die Landwirtschaft betreffen. Eine Neuerung kommt von Bio-Suisse selber. Ab 2022 dürfen Wiederkäuer nur noch Schweizer Knospen-Futter erhalten. «Von unserer Seite können wir das sicher ruhiger angehen», so Ambauen. Aber für ihn ist klar: «Die Anliegen der Bevölkerung müssen wir ernst nehmen.»

Betrachtet man den Biomarkt, kommt man zu Schluss, dass dies die Biobauern längst schon getan haben. Dies war auch anhand der guten Stimmung während der Versammlung spürbar.

Auch die deutschen Discounter sind dabei

Seit 25 Jahren vermarktet Coop Knospen-Produkte, neu möchten auch Aldi und Lidl dabei sein. Biomarkt. Ein grosser Renner ist nach wie vor die Biomilch. Laut Kurt Sigrist vom Biomilchring Zentralschweiz lag die Preisdifferenz zwischen der konventionellen und der Biomilch vor 10 Jahren bei 9,6 Rappen und stieg seither auf 27 Rappen. Im vergangenen Jahr erhielten die Biobauern für ihre Milch mehr als 84 Rappen. Sigrist: «Die grosse Differenz besteht nicht, weil der Biomilchpreis zu hoch, sondern weil der konventionelle Milchpreis zu tief ist.»

Ein Grund für den guten Milchpreis ist zweifellos eine funktionierende Mengensteuerung innerhalb der Branche. Produzenten von Biomilch müssen Mitglied des Biomilchrings sein. Bei der Schweinemast regelt hingegen der Markt die Preise. Als Folge sank der Preis für Bio-Schweinefleisch ins Bodenlose.

Derzeit produzieren in Obwalden 185 Betriebe (32,3 Prozent) und in Nidwalden 69 Betriebe (16,6 Prozent) nach Richtlinien der Bio-Suisse. Vor allem in Nidwalden sieht Joe Christen, Nidwaldner Landwirtschafts und Umweltdirektor, noch Möglichkeiten. «Ihr setzt euch ein für eine gute Sache, wo die Gesellschaft profitieren kann», meinte der Regierungsrat, «aber in Nidwalden haben wir beim Bio noch Potenzial.»

Die Konsumenten können sich an der kommenden Iheimisch 2019 über den biologischen Landbau und die daraus entstehenden Produkte informieren können. Mit einem Kostenaufwand von etwas mehr als 11000 Franken planen die Biobauern Ob- und Nidwalden einen Auftritt. Von der Bio-Suisse erhalten sie 8800 Franken. Den Rest genehmigte die Versammlung.

Dies hat Folgen für die Vereinskasse. Bei einem Aufwand von 21000 Franken schloss die Kasse von Toni Ettlin mit einem Gewinn von 3000 Franken ab. Im neuen Jahr ist ein kleiner Verlust von 740 Franken budgetiert.

Mathe Degelo und Andrea Murer traten aus dem Vorstand aus. Um den Vorstand zu stärken, wählten die Stimmberechtigten die drei neuen Mitglieder Madlen Michel (34), Ramersberg, Silvia Waser (45), Giswil und Beat Ming (42) aus Lungern in den Vorstand.

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