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Nidwalden

Für die Älplerchilbi in Buochs nimmt sich sogar die Sonne Zeit

Speziell dieses Jahr an der Älplerchilbi in Buochs war nicht nur das Motto, sondern auch das schöne Wetter.
Fahnenschwinger zeigen ihr Können an der Älplerchilbi in Buochs. (Bilder: Flavia Niederberger, 27. Oktober 2019)
Die Älplergesellschaft Buochs geniesst ihr Fest.

Flavia Niederberger

Flavia Niederberger

«Es ist ein Wunder, dass so viele Leute Zeit für die Älplerchilbi gefunden haben», sagte der Pfarrer am Festgottesdienst vom Sonntag in der vollen Kirche in Buochs. Heutzutage sei ein häufig gehörter Satz: «Tut mir leid, ich habe keine Zeit!» Smartphones und digitale Medien würden viel Zeit fressen. Dabei sei keine Zeit haben keine Tatsache, sondern eine Entscheidung. Daran erinnerte das diesjährige Motto der Älplerchilbi: «Zeyt ha firänand». Untermalt wurde dies mit der Geschichte «Hast du ein bisschen Zeit für mich?» Ein Mädchen geht zum Uhrmacher und will für ihre Mutter Zeit kaufen, da sie nie welche habe. Der Uhrmacher erklärt ihr: «Die Zeit ist immer da, man muss sie sich nur nehmen.» Festredner Hans Imboden nimmt sich gerne Zeit für die Buochser und forderte, sich jeden Tag vorzunehmen, jemandem eine Sanduhr lang Zeit zu schenken. Denn damit schenke man auch Bedeutung und Beachtung.

Heimatliche Klänge vom Alphorntrio Buochs und fröhlicher Gesang vom Jodlerklub Heimelig untermalten den Gottesdienst. Dieser wurde auch optisch begleitet: Blumen, Obst, Gemüse und Zöpfe schmückten die Kirche, und Brunnengeplätscher sorgte für idyllische Atmosphäre. Womöglich hat das zusätzliche Geld für den Dorfbrunnen auch noch für diesen Kirchenbrunnen gereicht? Gemeinsam zog die Gesellschaft nach dem Gottesdienst zuerst zum Spritzenhaus und dann zum Dorfplatz, wo jeweils unter musikalischer Begleitung die Fahnenschwinger ihr Können zeigten.

Doch nicht alle hatten Freude an der Älplerchilbi in Buochs. Klimaschützerin Greta Thunberg – oder ein Double von ihr – mischte am Nachmittag die Älplersprüche auf dem Dorfplatz auf und wetterte gegen die Umweltverschmutzung durch den Rauch und Qualm. Auch der Einbahnverkehr in Stans wurde thematisiert: «D Variantä fir Buächs seyg ai scho parad, wenn das mit denä Einbahnä so richtig duräschlaad.» Erzählt wurde auch von den Buochser Wirten und den stillen Gemeinderatswahlen.

Die Köpfe der diesjährigen Gesellschaft bildeten die Hauptmänner Adrian Näpflin und Dominik Schawalder. Das Amt gebe zwar einen Aufwand, aber es sei eine Ehre. Die Hauptmänner nahmen sich getreu dem Motto gerne die Zeit für diesen schönen und wertvollen Brauch. Dieses Jahr seien Besonderheiten das Motto und dass sich auch die Sonne Zeit für die Buochser Älplerchilbi nehme.

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