Philipp Zurfluh
Die Offene Jugendarbeit Altdorf (OJAA) hat ein spannendes Jahr hinter sich, welches neben den regelmässigen Öffnungszeiten vom Jugendtreff Bunker und aufsuchenden Touren der Mobilen Jugendarbeit gefüllt war mit verschiedensten Anlässen und Projekten. Ab Beginn des Schuljahres 2018/19 ist der Mittwochnachmittag im Bunker für alle ab der 6. Klasse geöffnet. Dies ist ein Novum, bis anhin war das Lokal erst ab der 1. Oberstufe zugänglich. «Wir haben damit auf ein Bedürfnis reagiert, das sich auch in der Mobilen Jugendarbeit abgezeichnet hat», schreibt die OJAA in ihrem Jahresbericht. Die Räumlichkeiten sollen nach wie vor mittwochs von 14 bis 16.30 Uhr und freitagabends von 19 bis 22 Uhr zugänglich sein.
Im vergangenen Jahr wurden im Bunker 1127 Kontakte registriert werden (2017: 897). Davon waren 319 weibliche und 808 männliche Jugendliche. Im Durchschnitt besuchten an einem Mittwochabend 13 Jugendliche, an einem Freitagabend 16 Jugendliche das Lokal. Um dem Bunker neues Leben einzuhauchen, gestaltete die OJAA zusammen mit einem Jugendlichen in den Wochen vor den Sommerferien eine neue Bar. Mit der Einführung der neuen Bar wurde auch der Wunschbriefkasten ins Leben gerufen. Es wurde damit ein Gefäss geschaffen, wo die Jugendlichen ihre Meinung äussern können.
Skatepark bei der MSA ist sehr beliebt
Die MSA-Baracke in Altdorf wurde insgesamt 20 Mal extern an Privatpersonen vermietet. Auch die Proberäume, die sich im hinteren Teil der MSA befinden, werden von verschiedenen Bands rege genutzt. Das OJAA-Team bekommt immer wieder Anfragen von jungen Erwachsenen, die auf der Suche nach einem Proberaum sind.
2018 konnte zum zweiten Mal ein Jugend-Mitwirkungstag durchgeführt werden. Daraus ist das Projekt «Trampojaa» entstanden. In der Winkelturnhalle wurden an einem Wochenende zwei grosse Trampoline und Hüpfelemente aufgebaut. Für die Projektgruppe war der Anlass ein Erfolg. Sie hat nicht erwartet, dass ihre Idee auf so grossen Anklang stösst. Der Skateplatz bei der MSA in Altdorf, der im Juni 2017 eröffnet wurde, wird rege genutzt und erfreut sich grosser Beliebtheit. Mit zwei Fluchtlichtern, die neu installiert wurden, ist es nun auch möglich, abends die Infrastruktur zu nutzen. Die OJAA organisiert einmal pro Jahr eine Weiterbildung für die Jugendtreffs aus dem Kanton Uri.
2018 wurde die Jugiweiterbildung dem Thema Partizipation gewidmet. Um das Thema zu vertiefen, wurde der Sozialpädagoge Reto Caveng als Referent und Moderator eingeladen. Teilgenommen haben acht Personen aus vier Jugendtreffs. Sie haben sich damit auseinandergesetzt, wie Partizipation im Jugendtreffalltag gelingen kann. In der Praxis zeigt sich, dass dieser Anspruch manchmal nicht so einfach umzusetzen ist. Jugendliche arbeiten in der Schule oft schon an verschiedenen Projekten mit, sodass ihr grösstes Bedürfnis in der Freizeit Nichtstun ist und sie sich nur ungern in etwas einbinden und verpflichten. Den Verantwortlichen ist klar, dass ein Jugendtreff auch ein Ort sein soll, wo «herumhängen» möglich ist, ohne etwas tun zu müssen.
Mobile Jugendarbeit steht beratend zur Seite
Die Mobile Jugendarbeit beobachtet aktuell ein grosses Interesse der Jugendlichen am öffentlichen Raum. Laut dem Bericht war 2018 für die Mobile Jugendarbeit Altdorf und Flüelen (Moja) einmal mehr ein sehr produktives Jahr. Sie hat auf ihren Touren 179 (Vorjahr: 104) Gruppen von Jugendlichen in Altdorf und Flüelen angetroffen. Im Schnitt waren das pro Abend sieben Gruppen, mit denen die Verantwortlichen in Kontakt getreten sind. Die Moja hat 462 Plätze besucht, um zu sehen, ob diese von Jugendlichen besetzt sind oder nicht. Zusätzlich zur aufsuchenden Arbeit hat die Moja zehn Events durchgeführt oder daran teilgenommen. Beratend war die Organisation vor allem zu den Themen Alkohol, Drogen, Gewalt, Fragestellungen rund um die Lehrstelle und psychische Probleme tätig.
Im Rahmen der Leistungsvereinbarungen der Mobilen Jugendarbeit mit dem Kanton und der Gemeinde Flüelen war vorgesehen, dass die Arbeit der Mobilen Jugendarbeit nach drei Jahren evaluiert wird. Eine Studentin der Hochschule Luzern für Soziale Arbeit hat die Evaluation im Rahmen ihrer Projektarbeit durchgeführt. Die Arbeit sollte den Fragen nachgehen, inwieweit die Ziele aus dem Konzept der Mobilen Jugendarbeit erreicht werden konnten. Die Ergebnisse waren positiv, die Ziele konnten in den vergangenen drei Jahren mehrheitlich erreicht werden, geht aus dem Bericht hervor. Altdorf und Flüelen sowie der Kanton haben sich aufgrund der Resultate entschlossen, die bestehenden Leistungsvereinbarungen nach Ablauf zu verlängern, sodass die Mobile Jugendarbeit mindestens weitere vier Jahre wirken kann.