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Uri

Forstwirtschaft: Exoten auf dem Vormarsch

Exotische Problempflanzen beschäftigen Berufsleute aus der Forstwirtschaft immer mehr. Deshalb fand kürzlich ein Praxiskurs für die Betroffenen statt.
Beat Zgraggen erklärt den Teilnehmern, auf was sie im Umgang mit exotischen Pflanzen achten müssen. (Bild: PD)

Ihre Namen klingen oft harmlos, einige sogar schön: Robinie, Götterbaum, Seidiger Hornstrauch oder Kirschlorbeer. Ihre Anwesenheit ist jedoch unerwünscht. Mehr noch: Es handelt sich um exotische Problempflanzen, die sich unkontrolliert ausbreiten und andere, heimische Pflanzenarten verdrängen. Dem Umgang mit diesen sogenannten invasiven Neophyten widmete sich am vergangenen Freitag ein Praxiskurs für Berufsleute aus dem Bereich Forstwirtschaft, wie es in einer Mitteilung heisst. Der Kanton Uri hat den Kurs im Gebiet Plattischachen in Amsteg organisiert und in zwei Gruppen durchgeführt – rund 80 Berufsleute aus der ganzen Zentralschweiz nahmen daran teil. Der Kanton Uri führt die Kurse zur Bekämpfung von Neophyten in Zusammenarbeit mit den Zentralschweizer Kantonen Schwyz, Nid- und Obwalden, Luzern und Zug durch. «Jedes Jahr wird der Neophytenkurs in einem anderen Kanton für unterschiedliche Zielgruppen durchgeführt», erklärt Alexander Imhof, Vorsteher des Amts für Umweltschutz im Kanton Uri.

«Wälder, die sich in der Nähe von Siedlungsräumen befinden, sind von invasiven Neophyten besonders betroffen»


Alexander Imhof, Vorsteher Amt für Umweltschutz Uri


Erkennen, bekämpfen und richtig entsorgen

Besonders im Wald sind exotische Problempflanzen ein Dauerthema. «Wälder, die sich in der Nähe von Siedlungsräumen befinden, sind von invasiven Neophyten besonders betroffen», erklärt Imhof weiter. Vögel unterstützen die Ausbreitung der Pflanzen. Aber auch wilde Deponien oder Erdbewegungen verhelfen Neophyten zu einer unkontrollierten Ausbreitung. Im Praxiskurs in Amsteg lernten die Berufsleute, wie sie invasive Arten erkennen, koordiniert bekämpfen, fachgerecht entsorgen und die betroffenen Stellen im Nachgang richtig kontrollieren. Die Referenten Beat Zgraggen, Lea Bernath und Roland Wüthrich gingen auf verschiedene Arten ein, veranschaulichten die Probleme anhand von Praxisbeispielen und zeigten während einer Feldbegehung verschiedene Bekämpfungsmassnahmen für exotische Problempflanzen auf. «Es ist wichtig, die Berufsleute im Wald und allgemein im Grünunterhalt zu sensibilisieren. Der praxisbezogene Kurs hilft konkret dabei, unsere Wälder zu schützen und von invasiven Arten zu befreien», so Imhof. (red)

Berufsleute aus der Forstwirtschaft können sich bei Fragen zu invasiven Neophyten und weiteren Anliegen direkt beim Amt für Forst und Jagd informieren unter 041 875 23 16.

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