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Nidwalden

Stürme und Hirsche als ungebetene Gäste

Alle Jahre verursachen Stürme grosse Waldschäden. Wenn aber Hirsche neu gesetzte Kulturen vernichten, geht das ans Herz der Forstleute, wie ein Betroffener an der Versammlung des Forstvereins Nidwalden berichtete.
Winterstürme verursachten 2018 viele Waldschäden. (Bild: Manuela Jans-Koch)

Richard Greuter

Etwas mehr als 60 Forstleute und einige Gäste erlebten im Restaurant Roggerli über Hergiswil eine informative Generalversammlung. Neben den Traktanden des Forstvereins Nidwalden galt das Augenmerk – wen wundert’s – dem Holz. Vor etwas mehr als einem Jahr sorgten «Burglind» und darauffolgende Stürme für grosse Schäden. Wie Vereinspräsident Roman Käslin rückblickend berichtete, entstand auf einer Höhe zwischen 500 und 1'500 Meter insgesamt 12'000 Kubikmeter Sturmholz. Den etwas mehr als 70 betroffenen Waldbesitzern zahlten Bund und Kanton rund 1,4 Millionen Franken.

Unbeliebt sind Hirsche. Vor allem in Engelberg schädigen Hirsche Jungholz und frisch gesetzte Kulturen. Dies gehe ans Herz, berichtete ein Forstwart. Grosse Sorgen bereitet Roman Käslin der Borkenkäfer, dem die heissen Temperaturen des vergangenen Sommers gefallen. «Ein trockener Sommer bedeutet Gefahr von Käferholz», betonte der Präsident.

Schilliger verarbeitet wenig Nidwaldner Holz

Heitere Stunden geniessen Forstleute jeweils bei ihrem Jass und auf Ausflügen und Exkursionen. Letztere sind die grösseren Budgetposten der Vereinskasse. Im vergangenen Jahr besichtigten die Mitglieder die Holzverarbeitungsfirma Schilliger in Haltikon ob Küssnacht. Wie Ausflugsleiter Andi Mathis berichtete, ist Schilliger schweizweit die grösste Firma in dieser Branche und verarbeitet jährlich 280'000 Kubikmeter Holz. Für Nidwaldner Holz benötigen die 320 Mitarbeiter indes gerade mal zwei Arbeitsstunden im Jahr.

Die Unfallverhütung in den Wäldern sorgt immer wieder für Gesprächsstoff. Laut Rudolf Günter, Vorsteher des kantonalen Amtes für Wald und Energie, verursacht jeder Forstmitarbeiter durchschnittlich alle drei Jahre einen Unfall. Auch wenn die Zahlen rückläufig sind, verlange das Waldgesetz des Bundes Sicherheitskurse für nicht ausgebildete Personen, die im Forst tätig sind. Im Vorstand gab es keine Änderungen. Die Kasse von Pius Würsch erzielte bei einem Umsatz von fast 5'000 Franken einen marginalen Gewinn von 10 Franken. Samuel Wyss, Heinz Zieri, Mathias Zieri und Thomas Achermann wurden für 20 Jahre Arbeit im Forst mit einem handgeschmiedeten Beil geehrt.

Wer im «Roggerli»-Saal aus dem Fenster schaute, genoss auch den Blick über den Lopperviadukt. Diesem, aber auch dem Bau der Autobahnbrücke in Stansstad ist ein Film von Arnold und Urs Odermatt gewidmet, der den Forstleuten präsentiert wurde. Der Film zeigt eindrücklich, mit welchen Mitteln in den Sechzigerjahren diese grossen Bauwerke errichtet wurden.

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